
Samstag 02.08.2015
Gähnend verließen wir nach einer viel zu kurzen Nacht unser viel zu warmes Zelt. Wo wir in den vergangenen Jahren teilweise eine Heizung im Zelt brauchten, so bräuchten wir in diesem Jahr eine Klimaanlage im Zelt. Es nützt nichts, auch wenn wir irgendwie sehr wenig Schlaf hatten, waren wir überraschend fit. Unseren Kollegen erging es wohl nicht anders, wenn auch nicht so fit verließen auch diese ihre Unterkünfte um sich zu uns zu gesellen. Schön in der Runde war dann auch der Kaffee schnell auf dem Tisch und auch unser Wacken Frühstück (etwas dekadent mit frisch aufgebackenen Brötchen, Aufschnitt, Marmelade, Müsli usw.). Während wir also so in unserer Truppe saßen und es uns gut gehen ließen, wurde dann auch schon der Tag besprochen, der dann auch bald in Angriff genommen wurde. Natürlich war hier wieder die Dusche das größte Hindernis, denn die Schlage vor den Duschen wurde nicht kürzer. Nach einer Weile hatten wir diese aber auch hinter uns und konnten frisch und duftend zurück zum Zelt um uns auch Klamotten technisch aufzufrischen.
Fast schön pünktlich ging es um kurz nach 10:00 Uhr zum Shuttle und dann wieder in Richtung VIP Bereich. Heute stand einiges auf dem Plan, doch dieser überschnitt sich leicht mit den Interessen der einzelnen Mitglieder unserer Truppe, daher hieß es heute auch wieder erneut aufteilen.
Kurz vor 12 setzte ich dann meinen Weg in Richtung Black Stage fort, um den Auftritt von Arch Enemy mit der neuen Frontfrau Alissa White-Gluz.
Auf der Black Stage standen sie dann um 12:00 Uhr in der Mittagshitze. Arch Enemy mit der neuen Dame am Mikrofon Alissa White-Gluz. Live habe ich die Band leider bisher noch nicht live gesehen, daher ist natürlich die Neugierde sehr hoch und auch die Vorfreude. Da die Securitys aber urplötzlich der Meinung sind, dass man bestimmte Abkürzungen für Journalisten nicht mehr nutzen darf, obwohl das die letzten Tage völlig okay war, muss ich einen Umweg machen und komme zu spät. Alissas Organ hat man aber schon kilometerweit entfernt gehört. Sie steht ihrer Vorgängerin und guten Freundin Angela Gossow stimmlich um nichts nach und ist dazu auch noch ziemlich hübsch. Anscheinend wollen diesen Auftritt auch noch einige andere Leute wissen, und so stelle ich bei meiner Ankunft auf dem Holy Ground überraschend und auch teilweise erschrocken fest, dass ich noch nie um 12 Uhr mittags so viele Leute vor der Bühne gesehen habe. Normalerweise stehen hier nur ein paar hundert Fans auf dem Platz, aber jetzt sind es tausende. Schade dass die Band so früh auf der Bühne steht, das hat wohl auch das Wacken Team geahnt, sonst wäre die Band bestimmt später eingesetzt worden.
Alissa ist auf jeden Fall eine wahre Augenweide, nicht nur äußerlich ist sie wirklich hübsch, sondern hat auch richtig viel Energie. Sie hüpft über die Bühne und fühlt sich hier auch sichtlich wohl. Die Chemie zwischen Ihr und den Fans stimmt auf jeden Fall. Alissa agiert auf der Bühne völlig souverän und feuert das Publikum auch ordentlich an.
Begeistert werden alte und neue Songs mitgesungen und beklatscht. ARCH ENEMY haben auf jeden Fall einen guten Griff gemacht und mit Alissa eine würdige Nachfolgerin gefunden. Alissa hat stimmlich einiges auf den Kasten, und man darf noch gespannt sein was die Zukunft bringt. Im Ganzen Betrachtet zieht Alissa aber doch den Kürzeren gegen Angela, auch wenn Alissa weder mit den neuen noch mit den älteren Stücken Probleme hat. Einige Leute sehen das wahrscheinlich anders, aber Angela war von der Mimik und von der ganzen Art nicht ganz so nett wie Alissa. Eine klasse Show ist es aber auf jeden Fall, was an auch an den vielen Crowdsurfern erkennen kann, die schon zu so früher Stunde unterwegs sind. Leider ist der Sound nur mittelmäßig, was wohl an der doch noch frühen Stunde der Wacken Uhr liegen könnte. Etwas sehr Bass lastig und dumpf gehen die kleinen spielerischen Feinheiten der Gitarre unter, was für eine Band wie Arch Enemy mit dem melodischen Death Metal eigentlich tödlich ist. Trotzdem bin ich nach dem Finale mit den Hits „Dead Eyes See no Future“ und dem obligatorischen „We will rise“ nicht enttäuscht, allerdings auch nicht total vom Hocker gerissen.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Während Arch Enemy auf der Black Stage die neue Sängerin Alissa vorstellen, dürfen parallel dazu Prog auf der Party Stage ran. Die Konkurrenten kosten den Amis zwar ein paar Zuschauer, aber das Wacken Publikum ist zurzeit nicht gerade die Hauptzielgruppe von Tommy Victor, seiner Crew und ihrem Hardcore Thrash Groove Metal. Dazu kommt noch das die erfolgreichsten Tage der Band doch schon etwas länger zurück liegen. Daher ist die staubige Fläche vor der Bühne auch nicht übermäßig voll, als die Band mit „Eternal Heat“ startet und sich vor dem Cover ihres neuen Albums „Running Lives“ ziemlich ausgeruht präsentiert. Dies macht vor allem Tommy Victor, der speziell im Vergleich zu seinen Ministry Zeiten optisch fitter wirkt und im Laufe der Spielzeit etliche sportliche Luftsprünge vollbringt. Ein leichtes Rätsel geben allerdings die derzeitigen Mitstreiter auf, da ist zu einem der unermüdlich bangende Bassist, er erinnert vom Aussehen und vom Acting her an dem Annihilator-Sänger Dave Padden, aber er ist eben nicht Tony Campos. Spätere Recherchen ergeben, dass es sich um Jason Christopher handelt, der auch nicht zum ersten Mal mit Tommy Victor die Bühnenbretter teilt. Am Schlagzeug sitzt auch nicht Alexeo Rodrigues, der wie Campos das erst im April erschienene Album mit eingespielt hat, sondern Art Cruz. Die Line Up Übergänge waren gerade bei Live Shows schon immer ziemlich fließend. Anscheinend hat man wohl die erst kürzlich beendete Tour auch schon in dieser Konstellation stattgefunden. Daher ist es also nicht verwunderlich, dass dieses Trio bestens eingespielt ist. Auch an Bewegung mangelt es nicht auf der Bühne, zumindest was die Gegebenheiten mit einem singenden Gitarristen zulassen, um die große Bühne auszufüllen. Geschickt gemischt mit aktuellen Nummern wie „Ruining Lives“, „Turnover“ und Klassikern wie „Lost and Found“, „Unconditional“ und Beg of Differ“ zeigt sich die Setliste. Aber trotz aller Bemühungen will der Funke nicht so recht auf die Zuschauer umspringen. Allerdings in den vorderen Reihen scheinen eingefleischte Fans durchaus in seinem Element zu sein. Eventuell liegt es auch am Sound, denn der Gesang ist zu leise und auch Viktors Gitarre, die mit ihren Riffs so ungemein wichtig ist verliert einiges an Druck. Die Post geht dann aber mit dem Doppelpack „Whose Fist is this Anyway“ und Snap your Fingers, Snap your Neck“ so richtig ab, und es packt auch den weiter hinten stehenden Fan. Leider fällt die Stimmung dann aber wieder bei „Power of the Damager“. Mehr anerkennend statt begeistert wird auch der Abschluss mit „Another Worldly Device“ aufgenommen, obwohl es sicher nicht an der Band liegt, wohl er an der falschen Zeit und am falschen Ort. Auch ich bin nicht übermäßig begeistert, was aber auch an dem nicht wirklich guten Met liegen könnte den ich mit während der Show gönnen wollte.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Auf der True Metal Stage geht es im Anschluss von Arch Enemy mit den Teuronenthrash der alten Schule weiter. Obwohl Sodom Frontmann Tom Angelripper etwas so aussieht als wäre dieser gerade erst aus dem Tourbus geklettert, mit strubbligen Haaren und etwas zerknautscht im Gesicht, legt das Trio fast schon unerwartet stark los. Farbige Rauchbomben werden zu Beginn des Sets gezündet und mit dem Hit „Agent Orange“ setzt man gleich mit dem ersten Song ein Ausrufezeichen in die flirrende Luft. Weiter geht es dann mit dem neueren Hit „In War an Pieces“ und man freut sich über den recht guten Sound, der da aus den Boxen kommt. Natürlich kennt jeder „Outbreak of Evil“ aber mit dem Cover „Surfing Bird“ von The Trashmen sieht es da dann doch anders aus. Für alle die nicht wissen wer das ist, das ist eine US amerikanische Surfrock Band die damit 1964 einen Hit hatte und den Sodom auf dem „M-16“ Album gecovert hatten. Die Mischung aus Klassikern und neueren Songs wird mit „The Saw is the Law“ Sodomy and Lust“ und dem rasenden „Stigmatized“ fortgeführt und Tom lässt sich zu Liebesbekundungen gegenüber den Fans hinreißen. Eine kleine Überraschung für mich war die Ansage vor „Wachturm“ in der Tom dem lieben Gott dafür dankt dass Motörheads Lemmy noch immer unter uns weilt. „Blasphemer“ erklingt, nachdem Endstille es gestern schon gecovert haben, zum zweiten Mal an diesem Wochenende und Tom widmet den Song dem verstorbenen Ex-Drummer Chris Witchhunter. Eine Gänsehaut sorgt das hymnische „Remember the Fallen“ und zum Abschluss engagieren sich Sodom in der Nachwuchsforderung und holen für „Ausgebpmbt“ den Gitarristen der australischen Rocker Kill Shott mit auf die Bühne.
Auch wenn ich Sodom schon oftmals Live sehen durfte, so bin ich von dieser Show doch ziemlich begeistert. Eine coole Aktion nach der anderen und eine wirklich geniale Show. Gerne wieder so.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Habe ich übrigens erwähnt, dass es schon wieder unfassbar voll und eine Million Grad heiß ist? Irgendwie eine unpassende Stimmung für die sehr düsteren BEHEMOTH, die nun die undankbare Aufgabe haben, gegen die Mittagssonne anzuspielen. Mal im Ernst, wer hat das denn festgelegt? Egal, ich freue mich schon seit Wochen auf den Auftritt und wimmele mich ein weiteres Mal durch die Massen in Richtung Bühne. Im direkten Vergleich zu ARCH ENEMY ist es relativ leer. Irgendwie habe ich das Gefühl das es hier um eine Machtdemonstration geht. Behemoth haben mit „The Satanist“ nicht nur das Album des Jahres abgeliefert, sondern sind auch Live in super Form. Eigentlich war das klar, denn Behemoth waren schon immer eine gute Liveband, aber angesichts der Tatsache, dass Fronter Nergal sich vor nicht ganz so langer Zeit einer langen Leukämie-Behandlung unterziehen musste, ist es noch viel genialer wie sich die Truppe hier präsentiert. Eine extrem sehenswerte Bühnenshow inklusive aufwändiger Deko und einem Charisma von fast allen Musikern, von dem sich noch einige Bands eine Scheibe abschneiden können haben die Polen auch gleich mitgebracht. Der Triumphzug startet auch mit ziemlich guten Sound „Blow your Trumpets Gabriel“ macht den Anfang, gefolgt von dem grandiosen „Ora Pro Nobis Lucifer“. Auch das Bühnenbild ist sehr passend gewählt. Das riesige weiße Banner mit dem Logo der Band ragt wie ein Bühnenfelsen über die Musiker empor. Dieses wechselt auch seine Farbe in Mitternachtsschwarz. Sehr genialer Effekt. Passend züngeln Feuersäulen in die Höhe und CO2 Fontänen runden dieses Bild genial ab. Die Band ist sehr agil auf der Bühne und die Posen passen bestens. Mit dabei eine Mischung vom Kaliber „Conquer All“ und „Slaves Shall Server“ steht hier auf der Setlist, also auch hier wieder älteres und neues Material, welches sich prima ergänzt und auch eine gelungene Abwechslung schafft. „Christians to the Lions“ wird mit brennenden Kreuzen untermalt und mit mehrstimmigem Gesang intoniert, der perfekt sitzt. Die brutale Mischung aus technisch anspruchsvollen Death Metal und atmosphärischem Black Metal zieht wirklich jeden in seinen Bann. Zum Finale mit „O Father O Satan O Sun“ wird dann noch schnell das Backdrop gewechselt und Nergal kommt ein Weihrauchfass schwenkend auf die Bühne. So geht die perfekte Mischung aus musikalischer Überlegenheit und einer perfekten Show zu einem sehr machtvollen Statement. Mir persönlich wäre der Auftritt zu später Stunde bei Dämmerung lieber gewesen, das wäre für diese Show genau die richtige Atmosphäre gewesen. Aber alles im allen sehr geniale Show mit geilen Musikern und einer super Mischung.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Nach einer kurzen Mittagspause geht es dann gleich wieder zurück auf Position, denn für einen krassen thematischen Kontrast zu den bitterbösen BEHEMOTH sorgt im Anschluss Spaßvogel und musikalisches Genie DEVIN TOWNSEND. Der Kandier ist wie immer bester Dinge und bringt in seinen Ansagen mehr Witz auf die Bühne, als so manch gut gebuchter Stand Up Comedian.
Leider scheint es technische Probleme mit der LED Wand zu geben. Kurz vor dem Auftritt konnte man noch hinter dem Vorhang eine Animation von ZILTOID sehen, die während der Show nicht kommt. Stattdessen sieht man lange Zeit nichts und dann das Wacken-Logo. „By your Command“ muss also leider ohne den Horror-Muppet auskommen. Devin lässt sich davon nichts anmerken und zieht seine Show weiter durch.
Glücklicher Weise können die technischen Probleme behoben werden, so dass bei „Supercrush!“ das zugehörige, sehr schräge Musikvideo abgespielt werden kann. Wer es noch nicht kennt: Unbedingt mal anschauen. Bevor DEVIN mit „Grace“ von der Bühne geht, erinnert er noch einmal daran, dass wir uns alle gegenseitig schätzen und auf einander Acht geben sollen und ruft zu einer Gruppenumarmung auf. Wir leisten gerne Folge und fühlen uns irgendwie ganz wohlig. Hach, schön.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Ich muss aus der Sonne raus, daher mache ich mich auf den Weg richtig VIP Bereich, und dort hoffentlich etwas Schatten zu bekommen. Ein kaltes Alster ist jetzt genau das richtige dazu noch eine schöne Portion Scampis mit Knofi und ein Liegestuhl. Das Ganze noch im Schatten und ich bin erst mal Glücklich. Es ist ja auch noch Zeit bis Amon Amarth auf der Bühne stehen sollen. Meine Kollegen sind derweil auf dem Gelände unterwegs und unser Fotograf Ulli ist fleißig am fotografieren. Was für ein Wacken, einfach genial. Als wenn meine Kollegen Gedanken lesen könnten, fand sich die gesamte North Rock Music Crew nach und nach im VIP Bereich ein, und wir tranken alle erst mal etwas und stärkten uns für den Abend.
Nach der nun mehr als ausgiebigen Pause, geht es für uns nun aber wieder ab auf den Holy Ground und ins Getümmel.
Hinter dem schwarzen Backdrop konnte man da auch schon den Aufbau von zwei Drachenköpfen beobachten – es wurde Zeit für Viking-Metal. Amon Amarth sollten ja auch um 19.00 Uhr auf der Bühne stehen. Einer meiner persönlichen All-Time-Favourits, gab sich die Ehre auf dem heiligen Wackengrund. Gassenhauer wie Guardians of Asgaard und Pursuit of Vikings durften natürlich nicht fehlen. Amon Amarth haben einfach nicht verlernt wie man die Fans begeistert. Während Tausende bei Pursuit of Vikings das obligatorische Döp-Döpöp-Döpödöp brüllen, starten einige der Fans eine Luftruder-Aktion. Anfangs sind es noch recht wenig, aber als Johann den Drachenbootkapitän mimt, steigen alle mit ein. Dazu kam ein zufriedenes Grinsen des Frontmannes Johan Hegg. Er genoss offensichtlich jede Sekunde des Konzerts, wie eben auch die geschätzt 70.000 Fans vor der Bühne. Die Fans vor der Bühne ruderten zum Takt des Drummers, dazu kamen eine herrliche Bühnenshow mit Feuer, Nebel, Dampf und den zwei besagten Drachenköpfen. Eine Show die jeden begeisterte. Für mich persönlich das beste Konzert des Tages! Mehr braucht man dazu auch nicht sagen. Einfach ein genialer Tag mit genialer Musik.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Auf die nächste Band bin ich gespannt, denn bereits im Vorfeld musste man befürchten, dass es mit dem Auftritt von Megadeth in Wacken wieder nichts wird. Schließlich hatten diese einige Festivals und Konzerte wegen eines Todesfalls in der Familie von Fronter David Ellefson abgesagt. Aber es sollte tatsächlich losgehen, dies zumindest verspricht das Intro von „Prince of Darknes“ bevor ihm der Saft ausgeht und wieder alles Still ist. Das ist ja ein guter Start, besonders die Fans die die dünne Haut von Dave Mustain kennen, erahnen nichts Gutes. Aber kurze Zeit später geht es dann mit Hangar 18 so richtig los. Dave Mustain schaut zwar etwas grummelig, aber das stört uns ja wenig, besonders da wir wissen, dass die Stimme mit der zunehmenden Promillezahl der Fans wächst. Mir gefällt sie ziemlich gut, und viel habe ich heute aufgrund der enormen Hitze nicht getrunken, zumindest was den Alkohol angeht. Leider leidet der Sound wieder enorm, einmal mehr zu leise und teilweise auch ganz schön schwammig, nimmt dieser auch den Songs „Wake Up Dead“ und „In My Darkest Hour“ die Schlagkraft. Dafür gibt es aber allerhand fürs Auge, denn showtechnisch versuchen Megadeth sich Headliner würdigt zu präsentieren. Lichteffekte bis zum geht nicht mehr, gleich drei Leinwände sind oftmals mit alten Videos gefüttert im Dauereinsatz und nach einer Weile kann man sogar das Riff- und Sologewitter richtig genießen. Dave agiert dabei etwas gelangweilt im Kontakt mit dem Publikum. Er gibt sich recht wortkarg, aber dafür nicht angepisst, und wenn doch, dann nicht offensichtlich. Gleiches gilt auch für seinen Mit- und Gegenspieler Chris Broderick (Gitarre) der zudem den Strahlemann gibt, über die Bühne wieselt und gestenreich den Fankontakt hält. Der Mann macht richtig Laune und man kann die pure Spielfreude erleben. Auch wenn es nicht brechend voll ist, so sind die Fans auf jeden Fall extrem dankbar und saugen jeden Song auf… Es hat ja auch lange genug gedauert, bis man Klassiker wie „Sweating Bullets“, „Symphonie of Destruction“ und „Holy Wars“ usw. in Wacken auf die Ohren bekommt. Leider warte ich vergeblich auf meine Nummer 1 „A Tout le Monde“ und auch vom aktuellen Album kommen nur „Kingmaker“ und das Thin-Lizzy-Cover „Cold Sweat“. Zu „Peace Sells“ dürfen dann die Fans noch kurz Vic Rattlehead begrüßen. Eine spektakuläre Show endet schließlich mit „Silent Scorn“ und „ My Way“. Zwar hatte ich persönlich mehr erwartet, aber es war trotzdem richtig gut. Der fehlende Sound war wohl das Haar in der Suppe.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Etwas lustiger ging es zeitgleich zu Megadeth auf der Partybühne weiter. Die Helden des Unsinns von J.B.O. wollten dem Publikum noch mal ordentlich einheizen. Lustiges sah man da schon vor der Bühne. Die Gesellen mit ihren T-Shirts vom WOA sieht man ja überall auf dem Gelände, aber eine ganze Truppe mit dem Slogan „Kacken“ auf dem Rücken fielen da schon sehr aus der Reihe. Doch nicht nur bei den Fans gab es was zu sehen, sondern auch auf der Bühne selbst. J.B.O hatten sich in einem sportlichen schwarz- pinken Dress geworfen um den Fans wirklich Feuer unter den Hintern zu machen. Los ging es mit einer Ode an den deutschen Fußball, dann kamen die üblichen Blödelklassiker, und einigen Stücken aus dem neueren Album. Da es hier aber nun doch recht voll war, und auch die Beschallung der Black Stage zeitweise überschwappte, hielten mich die Verteidiger des wahren Blödsinn nicht wirklich lange vor der Bühne. Das was ich mitbekam war aber wie nicht anders zu erwarten klasse.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Freudig bereite ich mich nun auf den Auftritt von Avantasia vor. Immerhin hatte Tobias Sammet noch 2011 verkündet dass dies der letzte Auftritt seines Projekts sei. Drei Jahre später nun begrüßt die Wacken Gemeinde zahlenreich Tobi & Co auf der True Metal Stage. Mit einer gigantischen LES-Leinwand im Rücken und einer Menge Pyrotechnik ist der Auftritt optische genau so genial wie musikalisch. Der Opener „Spectres“ wird noch von Tobi allein auf der Bühne dargeboten, aber beim harten „Invoke the Machine“ kommt dann der erste Gast Ronni Atkins von Pretty Maids auf die Bühne. Sammet und er sind ein eingespieltes Team, was auch die Interaktion beim Gesang deutlich macht. Nach den neuen Songs geht es in ein Best of Set, das fast keine Wünsche übrig lässt. Zu „The Scarecrow“ würde ich zwar lieber Jorn Lande hören, statt Atkins aber der macht seine Sache ebenfalls recht ordentlich. Jorn passt aber meiner Meinung nach besser als Atkins. Wie üblich kommt zum mit großer Begeisterung der Ohrwurm „The Story ain´t over“ mit Bob Catley von Magnum auf die Bühne. Einer meiner persönlichen Höhepunkte kommt dann in Forma von „Reach out for the Light“ mit dem Gott des Gesangs Michael Kiske. Mit „What´s left of me“ wird es dann ruhiger. Nun ist aber Mr.Bigs Eric Marion mit von der Partie, der im Vergleich zu den erste Auftritten mit Avantasia seine schüchterne Art abgelegt hat. Er singt dän. auch noch „Dying for an Angel“ mit Tobi, was bei mit für eine dicke Gänsehaut sorgt. Das gleiche gilt dann auch für die Ballade „Farewell“ bei der auch die Backroundsängerin Amanda Sommervill ihre Solopart hat. Ordentlich Gas geben dann Kiske, Catley und Sammet bei „Shelter from the Rain“, bevor es mit dem opulenten „The Great Mystery“ kurzzeitig etwas entspannter zugeht. Ohne Tobi geht es dann auf der Bühne weiter, und Atkins singt mit Martin „Twisted Mind“, besser hat man diesen Song noch nicht gehört. Weiter geht es dann mit „Promised Land“ und dem unvermeidlichen Singelhit „Lost in Space“. Zum großen Finale versammelt sich dann in der Zugabe alle Sänger des heutigen Abends, um ein Medley aus „Sign of the Cross“ und „The Seven Angels“ zum Besten zu geben. Ein großartiger Auftritt von Avantasia, welcher zum Glück nicht der Vergangenheit angehört. Also Avantasia ist nicht vorbei, und besonders nach dem heutigen Abend darf man gespannt sein was da noch alles kommt.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Nach drei Tagen Festival ist man doch schon teilweise recht Erschöpft, aber trotzdem will man einfach keine Ruhe haben. So geht es uns jetzt auch. Der letzte Wacken Tag ist fast schon vorbei, doch Kreator geht auf jeden Fall noch. Gleich zu Beginn kommen zu „Mars Mantra“ Intro zwei vermummte Autonome auf die Bühne und zünden bengalische Feuer – sehr cooler Effekt. Passend zu Kreator, die ja auch mal eine politische Aussage in ihren Texten verarbeiten, passt diese doch leicht aggressive Geste sehr gut. Weiter geht es mit der altbekannten Mischung aus neueren und älteren Klassikern, wie schon oft in der jüngeren Vergangenheit bleiben aber Überraschungen in der Setlist aus. Das ist zu verschmerzen, zumal der Sound jetzt prima ist und die Thrasher eh immer super sind. „Warcurse“ geht als Überraschung für mich aber dennoch durch, das mit dem „Come Of Souls“ Riff eingeleitete „Endless Pais“ sorgt dazu noch für eine Wall of Death und einen Circlepit. Klasse Sache, denn jedem Besucher steckt das Festival in den Knochen. Bei „Pleasure to Kill“ folgen die Chaoshorden mit Flitterregen und Feuersäulen und bei „Phobis“ wird an Dampf und Luft nicht gespart. „Enemy of Gos“ ist live immer noch genialer als auf CD, und bei „Civization Collapse“ haben die Autonomen ach nochmal ihren Auftritt. Der Gitarrist Sami durfte bei „Violent Revolution“ auch an die akustische. Leider ist es mit „United in Hate“ und dem obligatorischen „Flag of Hate- Tormentor“ Medley und einem ordentlichen Circlepit auch schon zu Ende. Klasse ich bin begeistert.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Jetzt ist für uns aber auch Feierabend. Noch ein Bier im VIP Bereich und dann ging es schon mit dem Shuttle zurück zu unserem Lager. In geselliger Runde saßen wir noch knapp eine Stunde vor unseren Zelten und quatschten bevor es dann zum letzten Mal in unser Zelt ging.
Was sonst noch alles außerhalb der Bühnen passierte, das könnt Ihr Euch in unserer Gallery ansehen. Aufgrund der Anzahl der vielen Bilder werden nach und nach weitere Bilder hochgeladen. Viel Spaß schon mal dabei.
Viel zu schnell vergingen die letzten Tage und schon am Morgen wird uns bewusst Wacken 2014 ist vorbei. Spätestens als wir unser Lager abgebaut und in den Autos verstaut hatten war uns klar „Das war das Wacken Open Air 2014“. Wir verabschiedeten wir uns von unseren Kollegen und fuhren in Richtung Heimat. Schon auf dem Weg nach Hause war für uns klar, dass wir nicht zum letzten Mal diesen Weg fahren würden.
Wacken 2015 ist für uns schon im Kalender eingetragen. Angesichts der bestätigten Bands wie Savatage, Judas Priest, In Flames und Amorphis muss man einfach wieder hin. Savatage kommen ja auch nicht alleine sondern in einer exklusiven Europashow samt Trans-Sibirian Orchestra.
Wir sind gespannt was sich die Wacken Crew wieder einfallen lässt verbleiben wir
See You in Wacken – Rain or Shine
Euer North Rock Music Team