
Freitag 01.08.2014
Ein Blick auf die Running Order verrät: heute gibt es keine Zeit zum Verschnaufen. Denn viele lohnenswerte Bands geben sich heute die E-Gitarre gegenseitig in die Hand. Da es der Wettergott in diesem Jahr wirklich sehr gut mit uns meint, ist das auch gar nicht so schlimm. Schon früh müssen wir unser Zelt welches sich in der Nacht zu einem Glutofen transformiert hat verlassen, und gehen auch in fast weiser Voraussicht zum Duschen. Welch ein Glück, denn als wir raus kommen ist bereits eine etwas längere Schlange davor und wartet auf einen freien Platz um der Körperhygiene nachzugehen. So kann der Tag mit einem guten Frühstück auch gleich beginnen. Erneut gehen wir mit dem Shuttel auf Reise zum VIP Bereich. Hier ist schon viel los und auch die Presse wird mit einem Termin nach dem anderen beschäftigt. Also heißt es heute Stress und Spaß garantiert.
IQuelle:NorthRockMusicUlli
Unser erstes musikalisches Date befand sich bereits auf der Black Stage als wir dort eintrafen. Die taiwanesischen Melodic-Black Metaller CHTHONIC. Zuletzt spielte die Band auf der W.E.T. Stage im Jahr 2012 und jetzt hat es diese Band auf die große Black Stage geschafft. Einige hundert Zuschauer befanden sich ebenfalls vor der Bühne und waren genau so begeistert wie wir. Bereits wie eine der ganz großen Bands rockte diese zusammen mit einem kleinen Orchester, das für die asiatische Folklore Untermalung sorgte. Wenn man sich die Band so ansieht, weiß man auch gleich warum die Fans vor der Bühne insbesonders die männlichen Fans leuchtende Augen bekommen, denn die Bassistin Doris Yeh ist wirklich sehr nett anzusehen, aber auch der Rest der Band ist mit Gasmaske, asiatischer Gesichtsbemalung und grünen Haaren standesgemäß ins Bild gesetzt. Der Sänger Freddy zeigt mit sehr agilem Stageacting nicht nur das er besonders fit ist, sondern das er auch die neuen Songs der Band sehr gut darbieten kann. Besonders beeindruckt sind wir von den Videoeinspielungen, mit denen die Songs unterlegt sind. Das Thema, die eigene Kultur und Geschichte wird hier zu den einzelnen Songs sehr deutlich. Beeinträchtigt ist die Band leider aufgrund des Sounds, der nicht ganz so klar rüber kommt. Als Start in einen erfolgreichen Festivaltag war das schon wirklich sehr gut.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Direkt im Anschluss geht es mit Skid Row weiter, ein besonderes Highlight, besonders für unsere Kollegin Denise. Die richtig erfolgreichen Jahre sind bereits vorbei, besonders nachdem sich die Band von dem damaligen Fronter Sebastian Bach trennte, und dennoch erlebt die Band nun ihren zweiten Frühling. Der Erfolg war damit dann 1996 leicht rückgängig, und meiner Meinung nach kein guter Zug. Daher freue ich mich umso mehr eben diese Band nun Live sehen zu können. Zugeben muss ich aber das der Frontmann Johnny Solinger nicht so beeindruckend rüber kommt wie Sebastian Bach, dieser versprühte besonderes Charisma. Stimmlich ist Johnny aber klar überlegen und kommt bei alten und auch neuen Songs besser rüber als der Sebastian. Im Hintergrund der Band das Artwork der United World Rebellion Trilogie, wo sich die Band nicht besonders von abhebt aber sehr gut ankommt. Nach dem Blitzkrieg Bob Intro geht es mit dem recht neuen Let´s Go weiter. Vom Sound her knallt es nun ordentlich und es scheint als möchte die Sonne dem Sound Konkurrenz machen, denn diese knallt auch ordentlich vom Himmel. Ganz klar wird bei Big Guns ein Debüt eingeleutet, aber es wird auch deutlich das bei den älteren Hits wie 18 and Life und Piece of Me stärker und vor allem lauter mitgesungen wurde als bei den neueren. Die Band selbst scheint das genau zu wissen. Denn von den beiden aktuellsten Alben „Revolutions per Minute“ und „Thickskin“ wird nur ein einziger Song gebracht. Besonders bei Thick is the Skin flaut die Stimmung deutlich ab. Auch das neue Material wie Kings od Demolition überzeugt nicht nur die neuen Fans, sondern auch die Alten. Psycho Therapy (Ramones Cover) wird Johnny Ramone gewidmet und von Rachel Bolan gesungen. Wir sind uns dabei einig dass es zwar ganz nett war, aber nicht unbedingt der Hammer. Die Mischung welche die Band hier auf der Setliste hat, ist sehr gelungen und auch das neue Material passt super zu den alten Klassikern. Davon einmal abgesehen, ist es ziemlich beeindruckend, wie viele Menschen aller Alters- und Gewichtsklassen vor die Bühne begeben haben, um die SKID ROW zu sehen. Überhaupt ist es dieses Jahr gefühlt deutlich voller als 2013. Oder sind einfach alle früher aufgestanden, weil sie die Hitze in den Zelten bei erbarmungslos brutzelnder Mittagssonne nichtmehr ausgehalten haben?
Quelle:NorthRockMusicUlli
Auch wir sind einem Sonnenstich schon sehr nah, und sichtlich froh einen Platz im Schatten ergattert zu haben. Leid tut mir unser Fotograf Ulli, der mit dem ganzen Kamera Equipment durch die wäre und die Massen muss um in den Fotograben zu gelangen.
Zwischendurch konnte aber auch dieser etwas Schatten und Flüssigkeit tanken, denn jetzt ist eine kurze Pause bevor Endstille auf der Black Stage steht. Eine kleine Zerreisprobe für mich, denn an zwei Orten gleichzeitig zu sein ist schwer. Warum ? Ganz einfach zeitgleich mit Endstille spielt Knorkator auf der Party Stage und ich bin sehr gespannt wie der Sound in diesem Jahr hier ist. Bereits im letzten Jahr gab es da ein deutliches Manko wenn auf den beiden Nachbarbühnen gespielt wurde. Die Fans scheint aber die Sonne an diesem Tag nichts auszumachen, denn es ist rappelvoll vor der Party Stage.
Bevor Korkator nun aber mit Songs wie Alter Mann, Du nicht oder Arschgesicht wird erstmal getestet ob die anwesenden Netten Menschen auf und um Wacken auch mitsingen können. Dies klappt aber nicht wirklich. Liegt das nun an 1000 und eine Nacht? Bei Atemlos geht es allerdings etwas besser und man kann hier nun deutlich sehen dass die Hitze nicht nur das Puplikum mitnimmt. Sänger Stumpen stellt bevor er sich seines Gummianzuges entledigt noch schnell seine Bandkollegen vor und schon geht es in pinker Latex Badehose weiter. Während Stumpen über die Bühne zappelt, singt das Publikum sehr textsicher mit und die Stimmung ist trotz Hitze zumindest in den vorderen Reihen super. Weiter hinten wird ist der penetrante Sound von Endstille als äußerst störend empfunden. Knorkator ist heute um eine weitere Gitarre verstärkt worden und wir von einer sehr gut aussehenden Dame namens Jen gespielt. Laut Stumpen wird diese nach dem Auftritt wieder Zigaretten verkaufen. Dies ist natürlich eine der üblichen Stumpen Gesichten, denn die Damen namens Jen ist hauptberuflich Bassistin bei Equilibrium und wird von mir sofort erkannt. Weiter geht es dann mit Du bist Schuld und mit Du ist Merle schuld, denn das ist ein weibliches Wesen aus der 1. Reihe. Der Sound ist in der Mitte wirklich nicht perfekt, denn die Songs wie Schüchtern und Zoo versteht man hier nur wenn man die vorher schon richtig kennt. Heute sind es hier aber überraschend viele. Das bei Knorkator einiges anders ist als bei anderen Bands, wird sofort klar als man die ersten Crowdsurfer sieht die von vorne nach hinten getragen werden. Alf schiebt heute in neongrünen Umhang zwischenzeitlich mit einem Fahrbaren Keybord über die Bühne und Stumpen fordert die Fans vor der Bühne um Hopsen auf. Um alles hier wiedergeben zu können, was Stumpen vor der Bühne lässt, hätte ich eine Sprachaufzeichnung anfertigen müssen. Diese hätte ich nun aber mit vielen Piepppp Geräuschen füllen mussen, und empfehle daher interessierten Fans ein Konzert dieser Truppe selber zu besuchen. Schön ist es trotzdem die Ulknudeln mal wieder auf der Bühne zu sehen und mit der heutigen Unterstützung von Jen und dem 12 Jährigen Sohn von Alf ist diese Show echt super anzusehen. Das die Jungs da oben nicht nur komisch aussehen, witze machen und rumalbern, sieht man beim Rausschmeißer Ma Baker, wo sich Alf und Stumpen ein Badminton Match liefern.
Fazit: Spaß war vorhanden, wenn auch nur in den vorderen Reihen. Weiter hinten jedoch sind die Fans eher enttäuscht, auch wenn KNORKATOR ihr Bestes gegeben haben und einen super Auftritt ablieferten.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Wie bereits erwähnt spielte Knorkator zeitgleich mit Enstille auf der Party Stage. Während die Jungs von Knorkator ihr Fans auf der Party Stage bespaßen, stehen die Stammgäste Endstille auf der Black Stage. Wie üblich ist auch heute wider die punkig-garstige Black Metal Dröhnung vorhanden. Die Bassdrumm bollert in guter Manier von der Bühne und soundtechnisch wird man hier richtig vermöbelt. Also kein Wunder das die Fans bei Knorkator auch hiervon eine Ladung abbekommen. Wie üblich ist Zingultus blutbesudelt und schimpft etwas in Richtung Russland. Stimmlich ist aber wieder alles super und wie üblich klasse. Ebenfalls wie üblich bearbeitet L.Wachtfels seine Gitarre, der zweite Gitarrist B.Killed sowie der Basser Cruor sind wieder für das Headbangen zuständig. Ich bekomme langsam den Verdacht dass ich Endstille wirklich schon sehr oft gesehen habe, denn optisch ist es ziemlich langweilig. Als jedoch der Koldbrann-Fronter Mannevond bei Unburied in the Sun zu Besuch auf die Bühne kommt, bin ich jedoch etwas überrascht. Auch als dieser dann Frühlingserwachen komplett alleine Kreischt, bin ich positiv Beeindruckt. Nach Bastard und Reich an Jugend folgt das Sodom Corver Blasphemer wo wieder ein Gast die Bühne betritt. Dieser ist kein Geringerer als Grave Violator (ehemaliger Gitarrist von Sodom). Zu guter Letzt gibt es dann noch Navigator. Voll und ganz zufrieden sieht man dass dieser Auftritt auch wieder trotz „Wacken-Abokarte“ etwas Besonderes war.
Jetzt bin ich wieder sehr froh das unser Team etwas größer ist und wir gerade auf diesem Festival nicht nur zwei Bühnen abdecken können. Immerhin gibt es hier auf dem Wacken Open Air ganze 7 Bühnen, ein Movie Field, eine Wasteland Stage und noch die Metal Church. Zu diesen ganzen Orten gibt es auch noch im Wackinger Village diverse Shows wie dem Schwertkampf oder der Feuershow. Also für jeden etwas dabei.
Für uns allerdings geht es mit Five Finger Death Punch weiter die bereits die True Metal Stage besetzt haben. Es ist erwartungsgemäß voll vor der Bühne und immernoch extem heiß. Wie ein großer Hammer schlägt diese Band auch gleich mit Under and Over It in die teilweise verschlafene Menge. Ja es ist kurz nach 14 Uhr aber angesichts der Hitze ist es nicht verwunderlich das einige recht verschlafen aus der Wäsche schauen. Teilweise aufgrund der langen Nacht, dem Alkohol oder aber einfach der frühen Morgenstunde im Backofenzelt. Man sieht allerdings deutlich, dass einige hier vor der Bühne nicht wirklich wissen wer Five Finger Death Punch eigentlich ist. FFDP kommen aus den USA und sind nun bereits seit 2005 im Hard Rock / Groove Metal unterwegs. Der Name Five Finger Death Punch kommt im Übrigen aus einer fiktive Kung Fu-Technik. Mit dieser soll angeblich einen gezielten Schlag durch die fünf Fingerspitzen auf die Brust der Tod eintreten. Zum Glück fallen hier keine der Zuschauer Tod um, aber angesichts des krachenden Riffbetonten Metal gemischt mit einer alternativen Rocknote krachte es wie ein Blitz in das Heilige Land ein. Jetzt ist auch klar warum ein paar Alben bereits mit Gold ausgezeichnet wurden, und für uns hier ein Best of ihrer bisherigen Veröffentlichungen. Ivan Moodys Stimme könnte vom Sound her auch direkt von einer CD kommen, denn ein Unterschied zu dem was uns da gerade von der Bühne um die Ohren haut, gibt es zur CD Aufnahme kaum. Die Ansage die von den Musikern zwischen den Songs war aber alles andere als das übliche Geschwafel welches man sonst so hört. Sehr auf das Wohl der Fans bedacht. Immer wieder ermahnt die Band das man viel trinken muss und aufeinander Aufpassen soll. Das machen die Fans auch, deutlich zu erkennen an langen Schlangen vor den Frischwasser Spendern.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Hard to See, Bad Company und Burn it Down sind nur ein paar Beispiele der Hits die hier zum Feiern einluden. Auch das LL Cool J Cover Mama Said Knock you out muss man gehört haben. Das 2014 ein ganz besonderes Jahr war, wurde spätestens jetzt deutlich, denn Ivan Ghost Moody der Sänger der Band zieht sich das deutsche WM Trikot (das neueste Modell mit 4 Sternen) an und gratuliert den anwesenden Landsleuten zum WM Titel. Spätestens jetzt sind zumindest die deutschen Anwesenden auf ihrer Seite. Alles im allen hat diese Truppe auch mit ihrer Special Version von House of the Rising Sun für einen deutlichen Sieg. Fazit: Man sollte sich Five Finger Death Punch unbedingt anhören und Live erleben.
Fast einem Sonnenstich nah, schleppe ich mich dann nun doch in den Pressebereich. Auf der Suche nach einem Platz im Schatten von dem ich dann das Geschehen auf der Bühne gut verfolgen kann. Außerdem habe ich hier nicht so lange Schlangen vor den Getränkeverkäufern als im Infield. So ausgestattet kann ich den Auftritt von BRING ME THE HORIZON gut verfolgen. Auch wenn die Engländer nicht ganz mein Geschmack trifft so bin ich von der Performance positiv überrascht. Von Anfang an geben diese Vollgas und starten direkt mit Shadow Moses durch. Die Musiker auf der Bühne springen rum als wenn sie Sprungfedern unter den Füßen hätten. Ok der Drummer bleibt sitzen, gibt aber auf seiner Schießbude auch gut Gas. Wo bei mir jegliche Bewegung wahre Schweißausbrüche auslöst, scheinen die Fans vor der Bühne echt nicht genug zu bekommen. Diese rennen, springen und recken die Arme in die Höhe als würde es kein Morgen geben. Auch wenn ich dieses Spektakel aus dem Pressebereich verfolge und im Schatten richtig gut sehen kann, so springt der Funke bei mir nicht wirklich über. Bekannte bestätigen mir später, das auch bei denen die direkt vor der Bühne standen die Stimmung nicht so zum kochen brachte wie gewünscht. Auch wenn die Metalcore Band nicht ganz mein Fall ist, so hat diese Band trotzdem meine Hochachtung, denn bei diesen Temperaturen auf der Bühne von Anfang bis Ende alles zu geben, das schafft nicht jede Band. Den letzten Song den die Truppe spielt, kenne ich zumindest, und so verabschiedet sich die Band mit Sleepwalking.
Nur einen Augenblick später geht es mit Metalcore auf der True Metal Stage weiter. Jetzt sind auch die besten Plätze wieder auf dem Infield Mangelware denn Heaven Shall Burn sollten gleich auf die Bühne kommen. Wenn man so die Bilder auf der Leinwand sah, konnte man nicht fassen dass diese ganzen Massen bei dieser Hitze vor der Bühne stehen und sich in einem Bereich mit ca. 5% Schatten die Sonne aufs Hirn brennen lassen.
Erneut frage ich mich, ob nicht mehr als 75.000 Tickets verkauft wurden, denn es waren nur Köpfe zu sehen, als ich das Infield betrete. Um Um 16:45 Uhr sollten Deutschlands beste Death Metal Core Band mit den Fans vor der Bühne leicht umgehen können, aber bei diesem Wetter? Es war ja immer noch extrem heiß und von Schatten kaum eine Spur auf den Infield. Als ich mich endlich durch die Herde schwitzender Menschen an einen Platz vorgekämpft habe, von dem aus ich gut sehen kann, ist die Show bereits in vollem Gange. Wobei an dieser Stelle angemerkt sei, dass das Wort „vorgekämpft“ beim Wacken völlig falsch ist. Wie schon in den vergangenen Jahren sind die Besucher in der Regel sehr rücksichtsvoll und machen sogar Platz, wenn man weiter nach vorne möchte. Es sind nur so verdammt viele, dass dieser Vorgang ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Noch beim suchen eines geeigneten Platzes höre ich den Opener Counterweight, und es wird jetzt noch etwas schwieriger zu meinem Platz zu kommen, denn es herrscht eine gewaltige Stimmung und auch auf den ersten Circle Pit brauchte man nicht lange warten, denn der war quasi bei Land of the Upright Ones Gesetz. „Combat“ ist daher der erste Song, den ich ohne Ablenkung mitbekomme. Und auch hier muss ich wieder ein Lob an die Technik aussprechen: richtig fetter Sound. Und auch Christian Bass, der neue Mann am Schlagzeug, der aufgrund gesundheitlicher Probleme seines Vorgängers Teil der Band wurde, schlägt sich erstklassig. Nebelfontänen und Feuersäulen unterstützen die Wirkung zusätzlich. Die Musiker selbst geben sich – bis auf Sänger Marcus Bischoff – aber eher bewegungsarm. Bei diesem Wetter ist das aber jeder Band verziehen. Trotzdem verfügen HEAVEN SHALL BURN über eine große Bühnenpräsenz und reißen das Publikum das ganze Set hindurch mit. Egal ob „Godiva“ oder „The Martyrs‘ Blood“, viele Fans sind textsicher und singen laut mit. Gesteigert wurde das Ganze dann natürlich mit einer kleinen Wall of Death mit der Begleitung von Godiva. Mit Voice of the Voiceless gelingt es Marcus Bischoff dem Fonter von Heaven Shall Burn, einen Circle Pit anzusagen ohne das Publikum dazu aufzufordern. Es wusste auf jeden Fall jeder was gemeint war, ohne jemanden im Nachhinein dafür Bestrafen zu können. Eine beeindruckende Show braucht auch die entsprechende Begleitung, und so schießen Feuer und CO2 Säulen bei Hunters Will Be Hunted in den Bühnenhimmel.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Und plötzlich betritt ein Überraschungsgast die Bühne. Es handelt sich um niemand geringeren als DAN SWANÖ, Produzentenlegende sowie Sänger und Schlagzeuger der legendären EDGE OF SANITY. Diese Band veröffentlichte auf dem Schweden-Deathmetal Klassiker-Album „Purgatory Afterglow“ den Titel „Black Tears“, der später von HSB gecovert wurde. Jetzt stimmen Swanö und Bischoff in trauter Zweisamkeit den Klassiker an, für viele ein ganz besonderer Moment.
Das Ende wird hier schon fast deutlich, als Awoken angestimmt wird. Kürzlich brechen dann auch alle Dämme und eine gigantische Wall of Death wird aufgebaut. Natürlich muss jetzt auch noch etwas oben drauf gelegt werden, und so ist der Circle Pit bei Trespassing the Sjores of our World nicht viel kleiner. Um hier genau zu sein, muss man sagen, das es eigentlich mehrere waren und diese führten sogar um die großen FOH-Türme des WOA herum. Ein Bild welches wirklich jeden beeindruckt. Der Knalleffekt wird dann auch zum Schluss in Form einiger Konfettikanonen vollzogen. Diese feuern Millionen von Schnipseln in die Luft, während das Bild Guardian Cover Valhalla den Schluss einer extrem genialen Show verkündet.
Wie schon mehrfach erwähnt, ist es auf so einem großen Festival wie dem Wacken Open Air, schlichtweg nicht möglich an jeder Bühne gleichzeitig zu sein. Daher sind wir mehr als froh, das wir doch aus mehreren bestehen, die sich hier auch gerne mal trennen um eine der Band zu sehen, die besser zum persönlichen Musikgeschmack passt.
Gleich 2 Bands auf 2 Bühnen die wir alle gerne sehen. Zum einen stehen auf der Black Stage um 18:00 Uhr Children of Bodom und auf der Party Stage sollen um 18:00 Uhr Santiano stehen. Während ich mich vor der Black Stage positioniere, sind meine Kollegen bereits vor der Party. Ich glaube ich muss nicht viel zu Children of Bodom sagen, diese Band ist eine dieser, die auf anderen Festivlas als Headliner angekündigt werden, und hier auf dem Wacken Open Air als normale Band angekündigt werden. Das ist allerdings hier auf diesem Festival kein Problem, denn auf dem Wacken Open Air ist irgendwie jede Band ein Headliner. Der Sound bei Children of Bodom ist sehr genial, aber ansonsten ist die Truppe für meinen Geschmack etwas zu routiniert. Die üblichen F….. von Alexi Laiho kann man nicht wirklich mitzählen, oder man gibt es schnell auf, aber dafür entschädigt die Setlist. Von jedem Album der Band ist etwas dabei und auch das Something Wild Debüt ist dabei. Auch die üblichen Spielchen zwischen Alexi und Janne (Keyboarder) haben hier auf dem Wacken Open Air ihren Platz gefunden. Die üblichen Anspieler der alten Pop und Metalsongs bleibt aber fast schon weg. Nur Black Diamond von Stratovarius wird mal angespielt.Teilweise kann man es jetzt gut finden, das die Band ihr Auge mehr auf die Songs und weniger auf das ganze Drumherum legt, aber man hat schon bessere COB Auftritte erlegt. Fazit: Wäre die Setlist nicht gewesen, wo wäre dieser Auftritt doch eher lahm gewesen.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Nebenan stehen die Freibeuter Santiano, die auch 2014 wieder ihre Segel in Richtung Wacken gesetzt hatten. Klar Satiano sind schon sowas wie Kult geworden, aber trotzdem werde ich noch komisch beäugt, wenn ich jemanden erzähle, das ich Satiano wirklich gut finde. Für eine gute Party sind die Freibeuter auf jeden Fall immer eine sichere Wahl. Bereits auf dem Weg zur Party Stage erkennt man deutlich, dass ich nicht die einizge Perseon bin, die das ebenfalls so sieht, denn der Platz vor der Party Stage ist fast genauso voll wie vor der Black Stage. Auch das Publikum vor der Bühne ist so gut drauf wie man es erwartet, und gröhlen fleißig die Ohrwürmer mit. Bei Auf nach Californio erschrecke ich mich tierisch, denn eine Schiffskanone hat ihre Wucht an goldenem Konfetti auf die Fans los gelassen. Großer Jubel ist dabei natürlich garantiert. In der Mitte es Sets setzt dann die Flaute ein, als die Seebären mit der ernsten Seite „Warten bis der Wind weht“. Das ein Song über Pest und Tod mit einer schleppenden und dunklen Musik nicht so ganz zum Feiern einläd, braucht man nicht wirklich erwähnen. Und so sieht das auch das Publikum vor der Bühne, denn diese sind wohl eher wegen der spaßigen Seemänner hier und nicht wegen der Texte, die tief und berührend sind. Santiano haben ein eigentlich recht einfaches Erfolgsrezept_ Gute Laune, Authentizität und Texte die jeder mitsingen kann, auch wenn dieser schon 7 Bier im Kopf hat. Nach diesem kleinen Ausrutscher besinnen sich die Seemänner aber dich eines Besseren und legen ordentlich einen Zahn zu. Mit Jan und Hein und Klaas und Pit, Rum und leichten Mädchen geht aber hier dann auch die Show dann leider auch zu Ende.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Den anschließenden Auftritt von APOCALYPTICA streife ich nur kurz. Zum ersten muss ich mich dringend setzen, und zum anderen habe ich die drei finnischen Cellisten bereits öfters gesehen. Auch wenn diese mit einem kompletten klassischen Orchester angerückt sind. Sowohl optisch als auch musikalisch ist diese Band sehr beeindruckend. Aber aufgrund der äußeren Umstände können sie mich jetzt gerade nicht in ihren Bann ziehen. Ich mag die Mischung aus Klassik und Metal ohne Gesang, die APOCALYPTICA bedienen, durchaus gerne. Zum jetzigen Zeitpunkt ziehe ich aber die Plätze vor der Leinwand im VIP Bereich vor. Man muss ja noch etwas Kraft sparen für die nächsten Stunden. Sehenswert war die Show auf jeden Fall, auch wenn es mich jetzt nicht besonders vom Hocker gehauen hat. Die Atmosphäre war für mich gerade einfach nicht die richtige. Jedoch muss ich neidlos zugeben, dass die Band an Charme in all den Jahren keinen Funken verloren hat.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Um 21:00 Uhr brennt die BLACK STAGE. Sie haben es tatsächlich geschafft: Wenn das Wacken ruft, stehen MOTÖRHEAD bereit. Aber richtig gut sieht LEMMY KILMISTER nicht aus. Beim Anblick hoffe ich jedoch das es ihm gut geht und er in diesem Jahr seinen Auftritt zu Ende spielen kann. Undeutlich ertönt er den Leitsatz der Band ins Mikro: „We are Motörhead, and we play Rock ’n Roll“. Das Publikum jubelt lautstark, aber innerlich wird sich der ein oder andere fragen, wie lange das noch gut geht.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Seit 39 Jahren steht Lemmy wie ein Fels in der Brandung, doch spätestens seit letztem Jahr gerät er ins Schwanken. Vor ihm auf dem Boden liegt ein riesiger Schlauch, der ihm Luft ins Gesicht pustet und den scheint er auch zu brauchen. Fast wie eine lebendige Statue wirkt der Sänger. Kein Schritt zu viel, kaum eine Kopfbewegung. Man muss leider sagen, dass man viele Songtexte nur noch erkennt, weil Lieder wie „Damage Case“ und „Over the Top“ mittlerweile Klassiker sind und man sie schon einige Male gehört hat. Aber er schlägt sich wacker und hält die kompletten 75 Minuten durch. Wir erinnern uns: Im letzten Jahr musste der Auftritt vorzeitig abgebrochen werden. Nach gerade mal einige Minuten ging es Lemmy nicht gut und diesen Abbruch bedauerte er noch lange nach dem WOA 2013. Doch in diesem Jahr wollte er es sich nicht nehmen lassen. Auch wenn die Fans es ihm gegönnt hätten damit er wieder richtig gesund ist.
Bei „Killed by Death“ gesellt sich ein weiteres Urgestein des Metal zu den Briten. DORO PESCH, die wohl jeder kennen dürfte, unterstützt Lemmy gesanglich und sorgt damit erneut für Jubelstürme. Mit „Ace of Spades“ und „Overkill“ endet der Auftritt der lebenden Legenden, der viele nachdenklich zurücklässt. Auf der einen Seite ist es immer toll, Lemmy, „Wizzö“ und Mikkey Dee zu sehen. Auf der anderen Seite möchte man sie so kraftvoll in Erinnerung behalten, wie sie vor einigen Jahren noch waren.
Die trüben Gedanken können sich aber nicht lange halten, denn SLAYER haben es sich heute scheinbar zur Aufgabe gemacht, Wacken komplett zu zerlegen. Ich habe die weltbekannten Thrasher schon einige Male auf anderen Festivals gesehen, war aber bisher nie vollends überzeugt – bis jetzt. Slayer gehen eigentlich immer, heute besonders, denn zumindest musikalisch ist das eines unserer genialsten und lautesten Shows auf die wir uns freuen. Und genau so geht es auch los, als Tom Araya mit verdammt lautem aber genialen Sound aus allen Rohen zusammen mit Kerry King, Gary Holt und Paul Bostaph einen Thrash Klassiker nach dem anderen um die Ohren. Von Anfang an lassen die Herren keinen Zweifel daran, wer hier die Chefs im Ring sind. Druckvoll, energetisch und präzise wie ein Uhrwerk hämmern sie sich durch ihr Set. Flammen und grelles, flackerndes Bühnenlicht konkurrieren mit dem brennenden Wackenschädel. Ein beeindruckendes Bild, welches perfekt zum SLAYER-Klassiker „Hell awaits“ passt.
Mit Disciple und Hate Worldwide haben sich gerade zwei meiner nicht Klassiker auf die Setlist verirrt. Ansonsten herrt die pure Thrash Klatsche. Die Boxen auf der Bühne sind wie umgedrehte Kreuze aufgebaut, und spucken Feuer, Backdrops wechseln im Laufe des Auftrittes mehrfach.
Die Band ansich wirkt heute etwas verloren auf der großen Bühne. Was Araya, King und Kollegen hier abliefern, ist mehr als amtlich. Zehntausende Fans rasten kollektiv aus und moshen, bis die Nackenmuskulatur nachgibt zu „War Ensemble“ und „Raining Blood“.
Als Abschiedssong haben sich die Kalifornier „Angel of Death“ ausgesucht, welcher die Geschichte von Josef Mengele, dem sogenannten Todesengel von Ausschwitz erzählt. Nach der Veröffentlichung im Jahr 1986 sorgte dieser Titel für ordentliche Furore. Hier und jetzt sorgt er für ordentlich viel Headbanging, einige Circle Pits und tosenden Jubel. Jetzt muss ich einmal kurz tief durchatmen, und finde es etwas schade dass kaum eine Ansage gemacht wird.
Wie schon bei vielen anderen Bands gibt es auch hier kaum Bewegung, und das obwohl es nicht mehr so extrem heiß ist. Slayer konzentrieren sich heute ganz auf ihre Musik und von diesem Standpunkt aus ist es ein guter Auftritt.
Quelle:NorthRockMusicUlli
Jetzt brauchen wir erst mal eine Pause. Also ab ins Wackinger Village einen Met tanken und einen Fleischspieß genießen. In diesem Jahr gibt es den im Übrigen mit Bonuskarte. Eine super Idee wie wir finden, denn diese Spieße sind soooooo lecker, jammmi. Herrlich diese Zeit in Wacken auf unserem heiligen Boden ist die Welt noch in Ordnung. Hier kann man so richtig entspannen, ok für uns ist das ja immer noch Arbeit, aber eine super tolle Arbeit gemischt mit etwas Stress, zwar nicht viel aber etwas. Daher geht es für uns auch gleich wieder zurück zur Black Metal Stage, denn da sollte gleich der letzte Act für den heutigen Tag auf der Bühne sein.
King Diamond, ja wir waren doch leicht überrascht worden, als wir diese Ankündigung in der letztjährigen Pressekonferenz sahen, und unser erster Satz war. Da gehen wir hin. Tja und hier stehen wir nun und warten wie viele andere, teilweise eingefleischten Fans vor der Bühne. Auch wenn ich mich so umsehe, und es den Anschein macht als wäre es super voll, hier und da ist gerade vor der Bühne noch Luft. Dies sollte aber dem Auftritt nicht schlechter machen, King Diamond muss man eben mögen, das war schon immer so in der Geschichte des Metal. Zumal die Bänds der dänischen Hoheit, also Mercyful Fate und eben auch King Diamond durch einen speziellen Gesang nur spezielle Fans hatten. Auf jeden Fall war auf der Bühne wieder einiges aufgefahren worden um eventuell den ein oder andern Zweifler endgültig auf ihre Seite zu ziehen. Wer den Auftritt auf dem Rock Hard Festival 2013 gesehen hat, der war sich sicher diesen Aufbau bereits im letzten Jahr gesehen zu haben, aber hier auf dem Wacken Open Air war er um einiges größer und vor allem imposanter. Der hohe Friedhofszaun am Bühnenrand, durch den die Band vorerst hindurch spielte war also dabei und auch der Treppenaufbau sowie der Balkon vor dem Pentagramm und den umgedrehten Kreuzen. Dieses Bühnenbild versprühte durch die atmosphärische Beleuchtung einen gruseligen Charme. Nach dem Intro „The Candle“ ertönt „Sleepless Nights“ in einem erstklassigen Sound, auch wenn der Gesang zu Anfang etwas leise ist. Aber dies bessert sich bald und man kann die Stimme durch das berühmte Knochenkreuzmikro voll genießen. Besonders die Fans, die Kind Diamond schon seit langer langer Zeit lieben sind begeistert. Von eventuellen Gebrechen von Kim Bendix Petersen ist nichts zu sehen oder zu hören, und so ist es auch nicht sehr verwundert das dieser heute eine richtig geniale Show abliefert. Heute auch wieder dabei im Hintergrund zur Unterstützung dabei, seine Frau Livia. Auch die Grandma ist im Rollstuhl dabei und rollt natürlich zu „Welcome Home“ auf die Bühne. Vorher stellt Kim aber erstmal den neuen Mann am Bass vor. Dieser ist bereits bekannt durch The Poodles, Pontus Egberg hat aber auch bei Dark Illusion mitgemischt und ersetzt den gefeuerten Hal Patino. Hätte Kim diesen nicht vorgestellt, so hätte ich nicht gewusst das dieser noch nicht so lange dabei ist, denn er agiert auf der Bühne als wäre er schon seit Anbeginn der Kind Diamond Ära dabei. Die Setlist erstreckt sich durch die gesamte Diskografie und dies teilweise als Medley gepaart durch diverse Showelemente. Ich bin sowie einige andere sehr begeistert von dieser Show, und das sieht man auch an den Fans vor der Bühne, denn da mischen sich gespannte Zuschauer mit euphorischen Fans, die total Begeistert sind. Einer der Gäste auf der Bühne ist kein geringerer als Oscar Dronjak (Hammerfall) und sing die Song so textsicher mit, als würde er dies täglich machen. Ich bin allerdings der Meinung das dieser an der Gitarre besser aufgehoben ist. Auch Andy LaRocque und Mike Wead zeigen in einem Gitarren Doppel wie man beeindruckt. Etwas überrascht bin ich von „Evil“ und „Come to the Sabbath“ zu dem fast das gesamte Fan-Meer mitkreischen kann. Bei „Cremation“ kann man dann auch sehen wie die Oma den Weg in den Sarg antreten muss. Ein kleines Déjà-vu habe ich gerade bei diesem Bild, und schaue etwas verwirrt zum Bühnenrand, denn da hätte wirklich gleich Alice Cooper hervor springen können. Zwei Klassiker der Achtziger folgen und die Show ist dann leider schon vorbei. Am Ende steht für mich aber fest, dass diese Show beeindruckender ist als die auf dem Rock Hard 2013. Auch war die Setlist wohl daran schuld, denn die war hier war besser und breiter gefächert, sodass auch der nicht so alte Fan durchaus einige Songs kannte. Zweifler konnte King Diamond auf jeden Fall bekehren, und so steht auch bei uns fest. Geschichten kann King Diamond auf jeden Fall sehr gelungen musikalisch erzählen.
Eigentlich wollten wir jetzt in richtung Zelt den Weg antreten, aber auch wenn der Tag lang und heiß war, W.A.S.P zum Absacker ist genau das richtige jetzt. Auch wenn wir nicht so ganz überzeugt sind, denn immerhin haben wir schon so einige Auftritte gesehen, und waren sehr enttäuscht, aber vielleicht ist Schwarzi heute mal besonders gut drauf und man hat es dann verpasst. Immerhin wird die Show nicht abgesagt, und das obwohl Schwarzi nicht gerade erfreut darüber sein dürfte mitten in der Nacht um 1:45 Uhr spielen zu müssen. Typisch ist aber dass die Show mit einer Verspätung losgeht. Nachdem der Einspieler der Band mit den Hits aus 32 Jahren Bandgeschichte geht es dann mit „On Your Knees“ los. Das Klassikerset war bereits angekündigt worden. Irgendwas fehlt aber auf der Bühne, ja der Lenkradständer von Blackie ist nicht dabei, aber dafür hat er extrem viel Schminke aufgetragen. Manch einer kann nun sagen, ja auf der Bühne muss man viel Schminke auftragen, aber das heute ist hier doch viel zu viel, und verbirgt nicht das Blackie ehr fertig und aufgeschwemmt aussieht. Gesanglich aber kann er überzeugen und scheint heute sehr gut drauf zu sein was er auch zeigt. Dies aber gilt auch für den Rest der Truppe, während im Hintergrund die alten Videoclips zu den jeweiligen Songs ablaufen, sorgt die Truppe für reichlich Bewegung auf der Bühne. Zum Anfang der Show hat man jedoch den Eindruck als wäre der Tontechniker schon ins Bett gegangen, denn der Sound ist bescheiden. Der Bass dröhnt und der Gesang kommt sehr leise. Dies aber ist spätestens bei „The real Me“ wieder behoben. In feier Laune sind die Fans vor der Bühne aber auch zu dieser fortgeschrittenen Stunde noch, und so wundert es auch nicht, das man diese bei Hits wie „Wild Child“, „Sleeping“ und „I wanna be Somebody“ nicht auffordern muss. Vor dem „The Crimson Idol“ Medley gibt es dann eine kurze Verschnauffpause und einen längeren Filmeinspieler. Diese Pause kommt auch der Band sehr zugute und so kann diese noch mal ordentlich Luft holen. Es sei ihnen gegönnt, immerhin sind die Herren ja nicht mehr die jüngsten. Aus dem Lawless-Meisterstück „The Crimson Idol“ geht besonders „The Idol“ als eine der geilsten W.A.S.P Nummern noch mal so richtig schön rein, und die meisten Fans können aus vollen Herzen mitsingen. Nach „Chainsaw Charlie“ folgt „Heaven´s Hug in Black“ vom Dominator Album. Eine der etwas neuern Nummern und ein weiteres Stück dicke Melancholie, welches durch untermauerte Alti-Krieds Ausschnitte auf der Leinwand untermauert wird. Zu „Blind in Texas“ darf zum Abschluss noch mal ungezwungen die Haare geschüttelt werden und die Fans gröhlen mit, was das Zeug hält. Jetzt ist aber dann auch Schluss, und so schickt uns die Band zufrieden in den V.I.P Bereich, wo jetzt nicht mehr viel los ist. Also machen wir uns auch auf den Weg zum Zelt. Jetzt ohne Bus sondern zu Fuß. Das ist aber kein Thema, denn wir kennen ja den Weg und dank der tollen Ordner kann sich auch niemand verlaufen. Glücklich gibt es dann für uns vor dem Zelt noch ein Absacker Bierchen bevor es ins Bettchen geht.