
Donnerstag 01.08.2013
Bereits früh erwachten wir in unserem zur Sauna umfunktionierten Zelt, denn die Sonne brannte bereits sehr früh auf unser kleines Zwei Mann Zelt. Noch schlaftrunken robbte wir aus den nun viel zu warmen Schlafsäcken und blinzelten der Sonne entgegen. Unseren Kollegen von Festivals SH ging es wohl ähnlich, denn nach vielleicht einer Zigarettenlänge waren auch die beiden Herner aus ihrem Ducato entschwunden und saßen bei uns am Tisch. Ach war das herrlich. Die Sonne schien, die Vögel konnte man ab und an zwischen Motoren Geräuschen, leichter Musik und anderen Geräuschen hören. Noch wehte ein ganz leichter Wind, und nach einer Dusche konnte richtig lecker gefrühstückt werden. Wir Mädels natürlich mit Sekt, das treibt den Kreislauf an und Kaffee gab es dieses Jahr nicht vom Campingkocher, sondern von der Senseo Maschine. Schön wenn man so dekadente Kollegen hat, die an alles denken.
Die Planung für den heutigen Tag beschenkte sich zum ersten auf die True Metal Stage, denn heute sollte das Festival eröffnet werden. Traditionell mit Skyline, Harry Metal und natürlich den beiden Herren ohne die Wacken nicht wäre Thomas Jensen und Holger Hübner. Noch hatten wir eine Menge Zeit und bei den Temperaturen verabschiedeten wir uns kurzzeitig von unserem Team um mal beim Schwimmbad vorbei zu schauen. Bisher hatten wir noch nicht die Möglichkeit einmal dort sein zu können, aber in diesem Jahr schnappten wir uns die Badeklamotte und fuhren mit dem Shuttle Bus zum Freibad. Dort standen bereits sehr viele Wassernixen und Wassermänner die ebenso wie wir ins kalte Nass wollten. Danke hier nochmal an die Securetys die einen auf die Taxis aufmerksam machten. Mit einigen Leuten kann man sich das Taxi teilen und bei einem Preis von ca.9,-€ pro Taxi sind die 2 Euro die pro Kopf anfallen wirklich super. Der Shuttle kostet zwar nur 1,-€ aber die Wartezeit ist dann doch zu lang. Außerdem hat man einen Sitzplatz garantiert. Die Eintrittspreise sind überraschend niedrig, denn selbst bei uns in Lübeck kostet das Freibad 3,50€ pro Person. Mit nur 2,50€ ist man beim Wacken Freibad dabei. Der Preis ist mehr als gerechtfertigt und die Schwimmbecken sind auch sehr groß (1 Nichtschwimmerbecken, ein normales Schwimmbecken und ein kleinkinderbecken). Wie wir erfahren haben ist der gute Zustand des Freibades auch dank einer großzügigen Beteiligung des Veranstalters erklärbar. Die Sanierung des Freibades ist zwar schon etwas her (Saniert wurde 2008) aber das sieht man dem Schwimmbad nicht an. Alles Tipp Top in Ordnung.
Kaum im Schwimmbad angekommen sehen wir auch schon den ersten Circle Pit der sich im Nichtschwimmerbecken befand. Metalfans lassen sich eben auch nicht von Wasser erschrecken. Schon recht lustig wie die Metalheads durch das Wasser warten und sogar eine Wall of Deaths anstreben. Für alle die meinen das man im Freibad etwas verpasst, der hat die Rechnung ohne das W:O:A Team gemacht, denn auch hier wurde einiges für die Besucher gemacht. Neben vier übergroßen Wasserbällen die sich im Becken befanden und lustig durch die Luft geworfen wurden waren auch Blaas of Glory zugegen. Zu We Will Rock You, Aces of Spades und The Final Countdown wurden weitere Circle Pits und wilde Sprünge vom Sprungturm animiert.
Soviel Bewegung macht hungrig und wir sahen uns dann mal beim Imbissstand um. Dieser ist genau wie der aus dem bekannten Freibädern, denn neben Currywurst, Pommes und den verschiedenen Eissorten gab es hier nichts ungewöhnliches, aber das W:O:A Freibad wäre nicht das W:O:A Freibad wenn es hier nicht auch etwas besonders geben würde. Der Getränkestand war etwas besonderes, denn ich bezweifle das es in einem normalen Freibad Captain Morgan Cola gibt. Laut der dort anwesenden Gäste ist die Mischung auch sehr gut und es ist wirklich gut Catalin Morgen in der Cola enthalten.
Hervorragend das kann man sagen, und einen Besuch ist das Freibad auf jeden Fall wert. Wir werden im nächsten Jahr auch wieder dabei sein. Einziger negativer Punkt wie ich finde sind die Duschen vor Ort, denn bei einer offenen Dusche pro Umkleidekabine ist Wartezeit vor den Duschen vorprogrammiert. Die Wartezeit kann man aber super mit Gesprächen und den dargebotenen der anderen Anwesenden vertreiben.
Auch wenn wir gerne noch etwas da geblieben wäre, so müssen wir zurück, denn unser Zeitplan drückt und wir lassen uns mit dem Shuttle Bus zurück zum Festival Gelände bringen.
Wieder im Camp angekommen lassen wir uns erst mal erzählen was unsere Kollegen so alles angestellt haben, als wir nicht da waren. Wirklich klasse wenn man mit einem tollen Team unterwegs ist.
Schon fast 15 Uhr und das heißt für uns, ab in den Pressebereich wo wir noch einige Kollegen vom Vorjahr begrüßen konnten. Kurze Zeit später durften wir dann schon auf den Holy Ground. Also ab geht es in den Kessel. Herrlich wenn man mit einem kribbeln im Bauch den Holy Ground betreten kann bevor die Festivalbesucher auf dem Gelände sind. Ein absolutes Gänsehaut Feeling das kann ich Euch versichern. Wie es sich gehört wird bei einem herrlich kühlen Cocktail erst mal auf das Festival angestoßen und dann ein richtig guter Platz zum Eröffnung gucken ausgemacht.
Das Infield?
Einige die noch nie das Glück hatten einmal auf den heiligen Acker zu sein, die wissen vielleicht nicht was das Infield eigentlich ist. Wenn man von Wacken spricht, dann kann man da zwei Orte mit definieren. Einmal das Dorf Wacken oder aber das Wacken Open Air Festival. Das Festival an sich besteht nicht nur aus den Bühnen auf denen sich die Bands tummeln und die Fans davor abfeiert, sonder es besteht auch aus verschiedenen Abteilungen wenn ich das mal so nennen darf. Da sind zum einen die Campgrounds (Campingplätze) bei denen man sich wirklich verlaufen kann, die verschiedenen Areale wie z.B. das Wackinger Village oder den Metal Plaza. Aber dann gibt es da noch das Infield. Gemeint ist damit der eigentliche und auch größte Veranstaltungsort auf dem Wacken Open Air Festival. Dieser Ort wird euch beanspruchen, denn egal wo ihr Euch gerade befindet, das Infield bringt viele zum Schwitzen. Der größte Bühnenbereich, den ich jemals gesehen habe und vermutlich auch jemals sehen werde. Dort gibt es die beiden Hauptbühnen auf denen sich abwechselnd die Bands die Klinke in die Hand drücken, und auch die Party Stage. Diese spielt unabhängig von den beiden Hauptbühnen. In den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, das der Platz ausreichend für die Festivalbesucher sei, aber in diesem Jahr scheinen die Bands mehr Fans anzuziehen. Egal wann man sich dort umsah, man konnte fast nur Köpfe sehen, die Fans drückten sich in fast jede freie Ecke und wer das ganze entspannter haben wollte, der musste sich das Treiben auf den Bühnen auf den Leinwänden ansehen, oder aber außerhalb vom Infield vor die extra aufgestellten Leinwände setzen. Für alle die solche engen Massen nicht mögen eine super alternative. Ich erinnere mich an meinen Besuch im Jahr 2008 während meiner Schwangerschaft, wo ich diese Möglichkeit gerne genutzt habe. Sitzplatz direkt in der ersten Reihe sozusagen. Natürlich ist es aber so dass wenn man schon das Geld für ein Ticket ausgibt und das Glück hat einmal auf dem heiligen Acker sein zu können, dann möchte man auch die Bühnen Atmosphäre spüren und erleben. Aber um es kurz zu machen, das Infield ist also der Ort an denen die meisten Bands auf den beiden größten Hauptbühnen spielen, sich die meisten Fans vor den Bühnen scharren und daher der eigentlich Hauptort auf dem W:O:A.
Gebannt warteten wir auf den Zeitpunkt als Harry Metal das Festival mit Holger, Thomas und Skyline eröffnete. Der Hammer und zum Einstimmen wirklich super zu Empfehlen. Der Captain von Captain Morgen verbreitete immer wieder mit seinen Mietzen das ein oder andere Spiel und damit super gute Laune. Die Stimmung auf dem Platz hätte nicht besser sein können.
Traditionell wird das Festival mit einigen Worten von Thomas Jensen und Holger Hübner an die bereits zahlreichen Metalheads vor der Bühne. Nach der nun sehr gelungenen wörtlichen Einführung in das Familienfestival kommt Skyline auf die Bühne. Die Eröffnung wäre nicht komplett wenn Skyline nicht dabei wäre. Welch ein Auftritt, Sonnenstrahlen, blauer Himmel und Metalheads soweit das Auge reicht. Der heilige Acker macht sich bereit für das größte Metal-Festival der Welt. Wie üblich bestand die Setlist von Skyline aus Coversongs wie Strong Arm of the Law (von Saxon) Still of the Night (Whitesnake und einigen mehr. Selbstverständlich floss bereits zu dieser Stunde das flüssige Gold in Strömen, denn bei diesem Wetter blieb keine Kehle trocken, was zu einer noch besseren Stimmung beiträgt. Zum Aufwärmen gibt es dann Paranoid ( Black Sabbath, TNT (ACDX oder Paradise City (Guns N Roses, die eh jeder der Anwesenden mitsingen kann. Aufwärprogramm gut überstanden.
Hier bleibt nun ein kleines bisschen Platz für Spekulationen, denn in den vergangenen Jahren gab es von Skyline immer ein paar Songs der Headlinder für das jeweils darauffolgende Jahr. Ich glaube es hätte niemand was dagegen wenn LED Zepplin, Black Sabbath oder gar AC/DC in Wacken spielen würden.
Nun folgt der Schlagabtausch der beiden großen Hauptbühnen, denn von der True Metal Stage geht es rüber zur Black Stage mit Annihilator. Songs aus dem kommenden Albums „Feast“. Selbstbewusst und euphorisch bejubelnd werden Klassiker wie „Alison Hell“ oder „Set the World on Fire“ gespielt. Einstand erfolgreich gemeistert. Bereits jetzt macht sich auch wieder die Arbeit der vielen fleißigen Helfer bemerkbar, denn der Sound ist gigantisch.
Schwitzend und bestens gelaunt stehen die paar Zehntausende vor der Bühne bei gerade mal 35° Celsius. 60 Minuten Vollgas ? Das Schaffen bei diesen Temperaturen nur die Bands auf der Bühne. Das ist auch bei der nächsten Band „Thunder“ nicht anders. Auch wenn die Herren der Band keine 20 mehr sind, zeigen sie was Spaß auf der Bühne bedeutet. Fans von AOR springen umher, Hard Rocker nickten gepflegt mit dem Kopf und selbst die Generation die Thunder nicht wirklich kennt hören interessiert zu. Die Hymnen gehen allesamt sofort ins Ohr, und passen zu der gemütlichen Atmosphäre die das Wacken bei endlich sinkender Sonne verströmt. Thunder hat richtig viel Spaß und können die musikhungrigen mit ordentlich Biss immer wieder zu Singspielen animieren. Klasse Stimmung herrscht dank Thunder auch bei Deep Purple. Auch Hard Rock hat seinen Platz auf den Bühnen in Wacken und wen kann man die besser buchen als die populärste und mitunter größte Band der alten Riege? Mit „Hightway Star“ startet die Band in den Abend, aber die Begeisterung hält sich in Grenzen. Ob es nun daran liegt das kaum jemand hier vor der Bühne Songs von Deep Purple kennt, oder an dem doch etwas schwachen Enthusiasmus der Herren auf der Bühne? Am Sound kann es nicht liegen, denn der ist in bester Ordnung. Auch an fehlenden Songs kann es nicht liegen, denn Highlights wie „Hard Lovin Man, Into the Fire, No One Came oder Space Trucking“ werden aus dem Koffer geholt und Steve Morse versucht mit seinen Flitzefindern ebenfalls die Show etwas aufzulockern, aber wirklich vom Hocker hauen tut der Auftritt leider keinen. Ich habe auch von meinem Platz am American Spirit Stand eher den Eindruck das sich die Massen vor der Bühne eher schon mal für Rammstein vorbereiten und so ganz beim Vorbei gehen die „Alten Herren“ mitnehmen. Fazit: Der ZDF Fersehgarten wäre begeistert und auch wenn ein kurzer Ruck bei „Smoke on the Water“ durch das Publikum geht, verklingen die letzten Akkorde von Deep Purple in meinem Ohr eher etwas traurig.
Mittlerweile ist die Nacht herein gebrochen und wenn man sich hier im Infield so umsieht, kann man sich nicht vorstellen das auf dem Platz irgendwo noch Menschen sein sollen, denn hier vor der Bühne stehen gefühlte 80.000 Menschen die wie gebannt auf die Leinwand blicken. Bereits im Vorfeld wurden 3-D Brillen verteilt und mit denen bewaffnet stehen und die Metalheads vor der Bühne und schauen sich den 3D Trailer vom W:O:A an. Jeder der kleine Rot-Grün Schwäche hat, kommt nun also in den Genuss der 3D Effekte, und freuen sich sichtlich über die unglaubliche Anzahlt der 3D Effekte. Was sieht man dort denn so alles? Das Klischee Nr.1 Menschen die sich im Schlamm suhlen, am Posen sind und natürlich auch viele Bands. Untermalt wird dieser Trailer musikalisch von Machine Head (Darkness Within), den W:O:A Firefighters und Mambo Kurt. Wirklich super gemacht, das muss man schon sagen, und nun sine auch einige etwas schlauer, denn bereits seit der Eröffnung des Infields stehen dort im Infield komische Kameras herum. Diese wurden speziell für die Aufnahmen zum 3-D Wacken Film aufgestellt. Netter Trailer und perfekt in Szene gesetzt denn vor dem Highlight vom W:O:A 2013 Rammstein, die jetzt gleich die Bühne betreten sollten.
Bereits im Vorfeld haben wir erfahren können, das die Bühne extra für Rammsein höher gelegt wurde und auch sonst einige Veränderungen an der Bühne vorgenommen. Im laufenden Tackt knackt es in meinem Ohr, denn unser Team hat sich an mehreren Stellen auf dem Gelände positioniert um auch wirklich aus jedem Blickwinkel super Bilder machen zu können, und via Sprechfunk können wir unsere Positionen noch recht gut durchgeben. Rammstein, machen ihren Namen alle Ehre und beginnen gleich mit „Ich tu Dir Weh“ sowie Pyros die gezündet werden. Lichtelemente werden abgefahren und man fragt sich wie die Crew vom WOA das alles bis morgen wieder umbauen will. Extrem Aufwändig ist diese gestaltet und seit Mittwochen sollen die Bühnentechniker daran gesessen haben um die Bühne so herzurichten wie sie nun aussieht. Riesige Scheinwerfer die quasi multifunktional sind. Der helle Wahnsinn den man unbedingt gesehen haben muss. Till Lindemann schwebt auf seiner Plattform vom Bühnendach 20 Meter abwärts auf die Bretter der großen Bühne. Ohne Pause schmettert Rammstein sein gesamtes Repertoire gegen die Massen vor der Bühne, welches man auch bei der Hallentour sehen kann. Da wundert es keinen, das die Band so perfekt eingespielt ist, denn Till zündet Keyboarder „Flake“ Lorens mit überdimensionierten Flammenwerfern an, schießt Raketen und Feuerstöße über die Köpfe des Publikums hinweg in den Wackener Abendhimmel. Jede Illusion die Rammstein weckt sitzt perfekt und scheint der Band in Fleisch und Blut über gegangen zu sein. Die Reaktion des Publikums spricht wenn auch heiser für sich. Eine Mega Show mit einer Best Of Setlist. Hier wurde mir auch wieder einmal bewusst, dass man diese Band unbedingt Live gesehen haben muss, denn auf einer DVD, einem Video oder dem allseits beliebten You Tube kommt das einfach nicht so rüber wie Live. Die gesamte Pyroshow kennt man zwar aber die Armbrust bzw. die Hitze dieser spüren zu dürfen, ist jede Reise wert. So geht es mit allen Elementen die beim Auftritt von Rammstein geboten wird. Die Benzinflasche in der wer hätte es gedacht auch wirklich Benzin ist, das Anzünden eines Statisten, die Kopfflammenwerfer die von der Band getragen werden, die speziellen Einzelheiten sind einfach genial und sollten mit eigenen Augen gesehen werden. Einfach nur Hammer, selbst der Auftritt von Heino wird dankbar angekommen. Heino selber schien beim Betreten der Bühne etwas irritiert zu sein, singt aber zur Abwechslung mal ohne Playback. Höchstwahrscheinlich kann man sich in der Szene in der sich Heino sonst bewegt nicht vorstellen dass so viele Menschen eine Band wie Rammsein so gerne sehen wollen. Ob es aber eventuell auch an der Hitze liegen könnte, konnten wir nicht ganz klären, ich vermute wenn dann ist es eine Mischung aus beidem. Ganze zwei Strophen ist Heino Gast auf der Bühne, dann ist er wieder verschwunden. Beendet wird das Konzert mit „Pussy“ und einer riesigen fahrbaren Peniskanone, die eine weiße Flüssigkeit auf das Publikum feuert. Insgesamt spielen Rammstein 18 Songs und wenn es nach den Fans gehen würde, dann könnten nochmals 18 Songs folgen.
Als wir unser Bildmaterial sichten sind wir sehr froh noch sehr viel Geld in das Equipment investiert zu haben, denn trotz Fotopass und einem guten Draht zur WOA Crew kamen wir nicht in den Fotograben. Wie bereits bei Iron Maiden in den Vorjahren oder auch andere großen Bands musste man sich an einer bestimmten Stelle vorab anmelden. Wir kamen leider nicht auf die begehrte Fotografenliste. Aber trotzdem hat das Team super Arbeit hinter der Kamera geleistet.
Doch es gab ja nicht nur die beiden großen Bühnen am ersten Festivaltag, sondern auch nicht die vielen Nebenbühnen. Dort spielte nicht nur Eskimo Callboy, sondern auch Soulless. Von Eskimo Callboy habe ich vorher schon einiges gehört aber Live sehen konnte ich sie leider noch nicht. Auch auf dem WOA schaffte ich es nur knapp, denn bei einem so riesigen Gelände und doch teilweise weit außer einander liegenden Bühnen schaffte ich es nur knapp zum Debüttag der Truppe aus Castrop-Rauxel. Eine richtig geniale Stimmung erwartete uns im Bullhead City Zelt. Dem wohl größten Zelt welches ich je gesehen habe. Der Ballermann trifft Heavy Metal. Eine sehr solide Show samt Heiratsantrag bietet die Kapelle dem Publikum vor der Bühne. Eine sehr angenehme, meist richtig gute Laune verströmte die Band nicht nur bei den Fans, sondern auch den Old School Kuttenträgern die vor zehn Jahren sicherlich noch nichts mit diesen Sounds zu tun hatten.
Die Jungs von Soulless haben ihren weiten Weg aus Ohio auch nicht umsonst gemacht. Wenn auch diese Show mich nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Der für mich durchschnittlich abschneidende Stoff trifft nicht ganz meinen Geschmack. Dennoch haben sich hier genügend Anhänger versammelt um sich zur mittleren Abendstunde hier die Haare rotieren zu lassen. Die Herren aus Cleveland müssen aber in Sachen Stageacting noch einiges lernen, denn außer der ersten Reihe setzte sich hier kaum etwas in Bewegung. Nach nun 45 Minuten kehrt die Band den Fans zwar den Rücken, und auch einige Fans sind halbwegs zufrieden, aber eine spektakuläre Death.-Metal-Show ist für mich etwas anderes als das soeben gebotene.
Bullhead Circus
Das Motto vom Wacken Open Air heißt ja bekanntlich Faster, Harder, Louder. Das ist wohl auch jedem bekannt der noch nicht auf dem W:O:A war. Wer jedoch schon jährlich an der Metal Pilgerfahrt teilnimmt der weiß dass das Adjektiv „Bigger“ fehlt. Das Bullhead Circus Zelt ist wieder einmal der Beweis das es noch größer geht, denn dieses ist in diesem Jahr noch größer geworden. Wo 2012 noch ein Neunmast Zelt stand, steht in diesem Jahr ein Zwölfmast Zelt. Dass es sowas überhaupt gibt war mir nicht bekannt. Wer nun denkt dass dann auch die dort befindlichen Bühnen größer geworden sein sollten, der irrt sich, denn diese sind genau so groß wie im letzten Jahr. Große Ventilatoren zieren zwischen den Bühnen die Zeltwand, und noch etwas hat sich geändert: Der Eingang. 2012 lag dieser noch seitlich, wodurch die Besucher nicht bis nach hinten durch gingen, genau dort liegt nun der Eingang. Die Seitenteile des Zeltes sind bereits aufgeklappt um im Ernstfall die Notausgänge sofort nutzen zu können wie uns ein Security erklärte.
Recht glücklich und zufrieden zogen wir uns mit unseren Kollegen von Festival SH nun in den VIP Bereich zurück um dort noch gepflegt bei einigen Cocktails den Abend bzw. die Nacht ausklingen zu lassen bevor wir in unser Zelt zurück kehrten und noch einige Stunden Schlaf ergattern konnten.