Rockharz News Juni 2018
FRÜHBUCHERPACKAGES MIT SHIRTS UND FLAGGEN NOCH BIS MONTAG, DEN 16.7. ERHÄLTLICH! AKTIONSZEITRAUM UM 3 STUNDEN VERLÄNGERT! Jul 15th, 2018
Die zeitlich begrenzte Aktion für die Frühbucherpackages 2019 mit T-Shirt, Flagge und weiteren Goodies läuft noch bis Montag, den 16.7.2018 unter https://shop.rockharz-festival.com. Für diejenigen, die ggf. länger als 15 Uhr arbeiten müssen oder sonstwie tagsüber verhindert sind, haben wir den Aktionszeitraum um 3 Stunden, sprich bis um 18 Uhr, verlängert.
Danach sind – solange der Vorrat reicht – weiterhin die Frühbuchertickets zum Preis von 108,80 Euro erhältlich.
Die Aussendungen von Packages und Tickets beginnt Mitte September.
FUNDSACHEN Jul 15th, 2018
Es sind noch einige Fundsachen von während des ROCKHARZ im Fundbüro der Stadtverwaltung Ballenstedt vorhanden. Wenn Ihr also etwas verloren habt, wendet Euch an die Stadtverwaltung unter der Telefonnummer 039483 96 727.
FANSHOT VON DER BÜHNE Jul 15th, 2018
Da einige den Fanshot von der Bühne am Samstagabend vor IN FLAMES bereits vermisst haben, hier die Nachlieferung. Ihr seht verdammt gut aus!
HÄMATOM, THE UNGUIDED UND NERVOSA BEIM RHZ 2019! Jul 11th, 2018

Himmel, schlottern uns noch die Beine von diesem geilen Jubiläum – wir können euch gar nicht oft genug danken! Aber da nach dem Festival bekanntlich vor dem Festival ist, laufen jetzt schon die Mühlen für das ROCKHARZ Open Air 2019 heiß. Das habt ihr ja an den bereits bestätigten Bands gesehen. Um euch aber an unserer großen Vorfreude darauf, wieder heftigst mit euch zu feiern, teilhaben zu lassen und die doch noch beträchtliche Wartezeit etwas zu verkürzen, dachten wir, wir hauen euch schon mal den nächsten Hattrick um die Ohren:
HÄMATOM
Es ist schon wieder ein Weilchen her, doch jedes ihrer Gastspiel in unserem schönen Harz mutiert zur fetten Party. Wir nehmen eure Rufe nach den Franken definitiv wahr, und nach „Wir sind Gott“ konnten wir auch bei „Bestie der Freiheit“ einfach nicht stillsitzen – wem nach Neuer Deutscher Härte im modernen Metal-Gewand ist, der kommt hier definitiv auf seine Kosten – HÄMATOM sind 2019 dabei!
THE UNGUIDED
Sonic Syndicate-Fans sollten jetzt die Öhrchen spitzen. THE UNGUIDED bestehen nicht nur aus ehemaligen Mitgliedern der Schweden, sondern haben sich mittlerweile einen vergleichbar großen Ruf unter Anhängern von modernem Melodic Death gemacht – warum? Ganz einfach, das Händchen für unfassbar eingängige Melodien, einprägsame Refrains und einer unnachgiebigen Wucht wurde den Jungs scheinbar schon in die Wiege gelegt, und wer den letzten Knaller „And The Battle Royale“ (2017) noch nicht gehört hat, der weiß, wie er jetzt seinen Abend verbringt … und die nächsten Monate.
NERVOSA
Lasst uns mal über Thrash Metal reden und natürlich darüber, was bei euch so durch die Anlage rotiert. NERVOSA sind oder sollten definitiv dabei sein. Das brasilianische Trio haut nämlich einen Headbang-Garanten nach dem anderen raus und spielt ihre männlichen Kollegen dabei regelmäßig an die Wand. Live ist das sowieso ein Abriss vor dem Herrn, und wir haben schon die Staubwolke vor der Bühne vor Augen – ebenfalls zum ersten Mal bei uns: NERVOSA!
ROCKHARZ 2019 – WIR KOMMEN! Jul 9th, 2018

Kaum sind die letzten Riffs in der abendlichen Kühle des Ballenstedter Frühsommers unter rotglühender Sonne verklungen, wandern die Wegweiser des ROCKHARZ-Universums in Richtung 2019 …
Heute startet der Vorverkauf für die nächstjährige Ausgabe unserer kleinen Großveranstaltung. Im Laufe des Tages werden wir zwei Frühbucheroptionen in unseren Shop einstellen.
Nachdem im vergangenen Jahr unser Server unter den vielen Anfragen leider zusammengebrochen ist, haben wir uns für dieses Jahr überlegt, nicht die STÜCKZAHLEN der Frühbucherpackages mit T-Shirt zu begrenzen, sondern lediglich den ZEITRAUM, in dem dieses besondere Angebot bestellbar ist. Das entlastet hoffentlich unseren Server soweit, dass er mit allen Bestellungen zurechtkommt. Es ist daher in diesem Jahr möglich, innerhalb einer Woche DAS Frühbucherangebot zu bestellen, welches Ihr gerne haben möchtet. Alles weitere wird in der jeweiligen Artikelbeschreibung im Shop erklärt. Ihr habt jetzt also eine Garantie, bis zum Montag, den 16.7.2018 um 15 Uhr genau das Package zu bekommen, welches Ihr haben möchtet, ob mit oder ohne Flagge und Shirt. Wie immer ist der Hauptbestandteil des Packages das ROCKHARZ-Festival-Ticket inklusive Camping und PKW-Parken.
Der Vorverkauf startet in wenigen Stunden; also haltet Euch bereit. Bereits feststehende Bands sind, wie Ihr unserer Ankündigungsgrafik entnehmen könnt, CHILDREN OF BODOM, CRADLE OF FILTH, EPICA mit der einzigen Festivalshow in Deutschland 2019, OVERKILL, DRAGONFORCE, MONO INC., WINTERSUN mit exklusiver Jubiläums-Show zu ihrem ersten Album, THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, GRAND MAGUS und NAILED TO OBSCURITY. Weitere Bands folgen in Kürze!
DANKE ROCKHARZ 2018! Jul 9th, 2018
Ein grandioses Jubiläums-Festivalwochenende liegt hinter uns. Glück mit dem Wetter und damit, euch als Besucher gehabt haben zu dürfen, lässt dieses ROCKHARZ als eines der Gelungensten überhaupt in die Annalen eingehen.
Wir möchten uns nochmals herzlich bei euch bedanken! Besonders dafür, dass Ihr mit unseren Hinweisen zur trockenheitsbedingten Brandgefahr so verantwortungsbewusst umgegangen seid! Es gab damit bei uns – im Gegensatz zu parallel stattgefundenen anderen Veranstaltungen – keine Probleme. Echt cool!
Hier auf dem Gelände verschwinden langsam die letzten Spuren des Festivals 2018, und wir blicken mit freudiger Erwartung nach 2019. Wir sehen uns! Heading for ROCKHARZ 2019…
EUER ROCKHARZ-TEAM
MANNTRA Jul 8th, 2018

Wenn man an Kroatien denkt, so werden derzeit die ersten Assoziationen vermutlich in Richtung Fußballweltmeisterschaft gehen. Ansonsten sind sicherlich auch noch die Adria oder kulinarische Leckereien gedanklich nicht allzu fern. Musikalisch verbinden voraussichtlich nur die wenigsten Besucher vom ROCKHARZ etwas mit dem Staat am Mittelmeer.
Und doch hat das beliebte Urlaubsland in dieser Hinsicht einiges zu bieten, wie MANNTRA unter Beweis stellen: Stilistisch wild zwischen Folk Rock und Industrial Metal unterwegs, verlangen die fünf Musiker den Zuschauern trotz später Stunde nochmals alles ab. Und als ob ihnen keine vier harten Festivaltage in den Knochen stecken würden, gehen die verbliebenen Zuschauer ein letztes Mal kräftig mit.
Die Texte zu den Songs entspringen überwiegend der kroatischen Sprache und sind somit für den Großteil des Publikums unverständlich. Macht nix, denn feiern kann man zu den energischen Nummern mehr als gut. Die Band legt entsprechend vor und wirft sich mit den Instrumenten (unter anderem auch Bagpipes) in Pose.
Den bisher größten Hit landete die Band mit Titeltrack des aktuellen Albums „Meridian“. Für die Studioversion konnte mit Michael Rhein (IN EXTREMO) ein prominenter Gast gewonnen werden, der heute sogar mit von der Partie ist und einen weiteren Song an der Gitarre begleitet. Ein sowohl exotischer wie auch gelungener Festivalabschluss.
IN FLAMES Jul 8th, 2018
Die letzten Töne von KNORKATOR verklingen, und es ist Zeit für den Headliner des ROCKHARZ 2018: IN FLAMES! Doch vorher betritt noch Veranstalter Buddy samt seinem Team und diversen in die Produktion des Festivals involvierten Personen die Bühne: Die Sause zum 25. Geburtstag des ROCKHARZ‘ nährt sich ihrem Ende, und so ist es an der Zeit, einigen Leuten zu danken, ohne die das Festival nicht stattfinden könnte – nicht in dieser Form, und vielleicht auch gar nicht. Besonders dankt der Veranstalter dem Publikum – denn es ist für diese Leute gemacht, und ohne diese Leute würde nichts gehen. Des Weiteren ehrt er einige Leute, die seit etlichen Jahren – teilweise länger als er selbst – dabei sind. Würdevolle Worte für einige verdiente Menschen, ohne die das ROCKHARZ stumpf nicht das wäre, was es heute ist.
Nun aber genug geredet, es ist Zeit für die Headliner: IN FLAMES betreten die Bühne zu den Klängen von „My Sweet Shadow“ und einer imposanten Lichtshow. Schnell ist klar: Für Epileptiker ist dieser Auftritt nichts, dafür haben die Göteborger viel zu viel bewegtes Licht auf die Bühne schleppen lassen. Die Gerüchteküche munkelt, dass nur für die Lichtshow ein eigener LKW notwendig ist – aber das lohnt sich: Selbst wer taub ist, mag Spaß bei dieser Präsentation des modern-melodischen Metals von IN FLAMES haben. Doch auch musikalisch überzeugen die Schweden: Nach dem neueren Opener geht es weiter mit einem älteren Song, nämlich „Pinball Map“.
Es fällt auf: Die Setlist heute ist gespickt mit Highlights und Hits, und trotzdem fehlen noch einige. „Cloud Connected“, „Mirror’s Truth“, „Only For The Weak“, „The Truth“, „Alias“, „Take This Life“, „Deliver Us“ und der Rausschmeißer „The End“ haben es neben anderen in das anderthalbstündige Set geschafft, und nahezu jeder Song wird frenetisch bejubelt, mitgesungen, mitgeklatscht und mitgehüpft – und trotzdem fehlt zum Beispiel „The Quiet Place“. Aber fast 30 Jahre Bandgeschichte mit so vielen Highlights lassen sich eben auch schwer in gerade einmal 90 Minuten quetschen.
Das überschattet die Grandiosität des Auftritts aber kaum, denn die Band ist gut aufgelegt. Besonders Sänger Anders Fridén animiert die Leute in seinen Gesangspausen ein ums andere Mal zum Mitmachen, zum Mitsingen, zum Schreien – und die Meute frisst ihm aus der Hand. Wie effektiv dieser Mann sein Publikum mitreißen kann, zeigt sich in der Auswertung der Redezeit: Ganze zwei Ansagen gibt es während des ganzen Konzerts, und trotzdem fühlt es sich jederzeit so an, als wäre Anders seinen Fans ganz, ganz nah. Generell ist es erstaunlich, wie sehr der Mann seine Musik fühlt, seine Texte beim Singen leidet – auch hier gilt wieder, dass IN FLAMES auch rein optisch funktionieren könnten. Anders könnte mit seinen Posen, Gesten und seiner Mimik beim Singen sicherlich auch jemanden berühren, der keinen Ton davon hört. Gänsehaut, immer wieder, den kompletten Gig über!
So sind IN FLAMES ein absolut würdiger Headliner für das 25. Jubiläum des ROCKHARZ OPEN AIRs – besser kann man eine solche Show kaum gestalten. Nach dem Auftritt bedankt sich die Band noch mindestens fünf Minuten mit Gesten von der Bühne, macht Fotos mit der Menge, und die Menge dankt es IN FLAMES, indem sie noch bleiben, die Fäuste und die Pommesgabeln in die Höhe recken und für die privaten Fotoalben der Musiker posieren, während sich nebenan schon der Festivalabschluss MANNTRA bereitmacht. Danke ROCKHARZ-Publikum, ihr seid einfach immer gut zu den Bands!
KNORKATOR Jul 8th, 2018

Und zu abendlicher Stunde, als gerade die Sonne im Begriff ist unterzugehen, singen KNORKATOR in ihrer unnachahmlichen Art ein Geburtstagsständchen für das Festival. Eine schöne Geste, der dann aber „Alter Mann“ folgt. Ja, sensibel wie ein Elefant im Porzellanladen. Aber KNORKATOR sind eben, wer sie sind. Und so erweist sich Sänger Stumpen wieder als verlässlicher Hampelmann auf der Bühne, dem das Publikum praktisch aus der Hand frisst.
Als er dann die Grabenschlampen auf die Bühne holt, ist dort eine ganze Menge los. So voll ist die Bühne bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewesen. Aber Stumpen macht es mit seiner hyperaktiven Art möglich. Ebenso sporadisch schickt er die Kollegen schließlich wieder von der Bühne herunter, denn die Show muss ja weitergehen. Und das tut sie auch, indem die Band ein Highlight nach dem anderen aus dem Backkatalog zaubert. Das gipfelt schließlich in der Einbindung der Kinder von Alf Ator und Stumpen, die mit „Weg nach unten“ und „Böse“ sogar ein Duett mit ihrem jeweiligen Vater singen können.
Highlights gibt es aber auch vor der Bühne zu beobachten. Praktisch im Dauertakt werden Crowdsurfer nach vorne durchgereicht, hüpft das Publikum lebhaft zu den Songs und wird sich sogar zum Rudern im Takt auf den staubigen Boden gesetzt, der seit der Eröffnung des Festivals immer noch keinen Regen gesehen hat. Aber was tut man nicht alles, um seinen liebsten Blödelmetallern gegenüber ein schönes Livebild abzugeben. Stumpen bedankt sich mit einem Video für seine Instagram-Follower. Und schließlich lässt die Band den Auftritt mit „Wir werden alle sterben“ zu einem gewohnt klamaukig-zweideutigen Ende kommen.
PARADISE LOST Jul 8th, 2018
Ihren mindestens zweiten Frühling erleben aktuell PARADISE LOST. Mit neuem Album „Medusa“ im Gepäck schicken sich die Briten an, auch dem ROCKHARZ erstmalig ihren Gothic Metal zu präsentieren. Das ROCKHARZ ist trotz einiger Lücken in den Zuschauerreihen zahlreich vor der Bühne vertreten und lässt keine Zweifel darüber aufkommen, ob der Auftritt gefällt – trotz ständigem Knacken aus der Soundanlage. Mitsingende Fans und gereckte Fäuste sprechen eine eindeutige Sprache und lassen einen Hauch Nostalgie über den Flugplatz wehen.
Die Mischung aus unsterblichen Klassikern („Forever Failure“, „As I Die“, „Embers Fire“) und aktuelleren Stücken (unter anderem „Blood And Chaos“, „From The Gallows“, „The Longest Winter“) tut ihr übriges; mit „Mouth“ und „Rise Of Denial“ haben es zudem zwei Songs in die Setlist geschafft, die seit Langem im Proberaum geparkt wurden. Dass Nick Holmes nicht mehr als Goldkehlchen in die Geschichtsbücher eingehen wird, dürfte viele nicht überraschen. Allerdings erwischt der Frontmann am heutigen Tage einen auch für seine Verhältnisse mäßigen Tag. Das charismatische Quartett aus Halifax – ergänzt durch den Finnen Waltteri Väyrynen am Schlagzeug – trumpft aber ohnehin nicht durch ausgelassenes Stageacting auf, bietet die Songs aber mit voller Inbrunst dar. Insgesamt eine solide Angelegenheit, die bei tollem Sonnenuntergang trotz kleiner Mäkel auf Anklang stößt.
DIE APOKALYPTISCHEN REITER Jul 7th, 2018
Die Sonne geht langsam über dem Festivalgelände unter und es ist Zeit für Routiniers auf dem ROCKHARZ. DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind mittlerweile das sechste Mal in Ballenstedt zu Gast und damit fast schon Rekordhalter. Dank des vielseitigen Stilangebots ziehen die REITER auch ein bunt gemischtes Publikum vor die Darkstage. Von Folk-Liebhabern über Anhänger der NDH bis zum beinharten Todesbleifan findet man praktisch alles.
Mit dem geschickt gewählten Opener „Wir sind zurück“ startet die Show energiegeladen. Sänger Fuchs bezieht die Reitermaniacs von Anfang an in die Show mit ein – untermalt wird das ganze von einem stimmigen Bühnenbild und schönen Gimmicks, die immer wieder Hingucker auf und vor der Bühne sind. Zur Fanhymne „Reitermania“ gehen von der Bühne aus zwei Gummiboote auf die Reise Richtung FOH. Nur über die gerne auf Festivals eingesetzten schwarzen Luftballons freuen sich dieses Mal eher die Menschen hinter statt vor der Bühne. Der Wind weht praktisch alle direkt in den Backstagebereich, leider manchmal auch den Sound.
Das Publikum nimmt das allerdings nicht lange übel und feiert die REITER auf alle möglichen Arten ab: Vom Händemeer über exzessives Springen bis hin zum Zünden einer Glitterkanone werden alle Register gezogen. Zu „Herz in Flammen“ gibt es dann sogar einen Circle Pit und eine Wall Of Death – und das in einer Größe, die selbst die eine oder andere deutlich härtere Combo vor Neid erblassen lassen dürfte.
Die abwechslungsreiche Setlist lässt dann letztlich auch nicht viele Wünsche offen. Der Fokus liegt zwar eindeutig auf dem aktuellen Album „Der rote Reiter“, es ist aber aus so ziemlich jeder Schaffensperiode etwas dabei. Die zufriedenen Gesichter der Reitermaniacs verraten, dass sie offenbar mit der Wahl auch nicht allzu unzufrieden sind.
CANNIBAL CORPSE Jul 7th, 2018

CANNIBAL CORPSE ist sicherlich die brutalste Band im diesjährigen ROCKHARZ-Billing, und fast scheint es, als wenn die Florida-Deather ganz auf die Macht ihrer Songs setzen: Ohne Intro oder Ansage geht es mit dem Titeltrack ihres aktuellen Albums „Red Before Black“ los. Schnell und hart, und offenbar braucht es etwas, bis sich das Publikum an diese Extreme gewöhnt. Zunächst stehen aber wichtige Fragen im Raum: Ist der Mann mit dem grauen Bart wirklich Alex Webster? Tatsächlich, denn wer sonst sollte mit seinen Fingern so filigran über die Basssaiten flitzen?
Spätestens mit dem Midtempo-Groover „Evisceration Plague“ taut das Publikum auf und übt sich in verschärftem Headbangen. Aber hey, da oben auf der Bühne steht der Mann ohne Hals, der Mann, der sich das Rotorbangen patentieren lassen könnte. Passend selbstsicher kommentiert George „Corpsegrinder“ Fisher die bisherigen Versuche: „Ihr glaubt also, Ihr wisst, wie man headbangt? Ich werde es euch zeigen … !“ Die Folge: Im Publikum brechen alle Dämme, und es bildet sich ohne große Umschweife eine Wall Of Death, die in einen nicht mehr versiegenden Moshpit übergeht.
CANNIBAL CORPSE liefern derweil den Soundtrack der Zerstörung: „Kill Or Become“, „I Cum Blood“ (das „Corpsegrinder“ Fisher mit einer unzweideutigen Handbewegung ankündigt), „Make Them Suffer“. „Stripped, Raped And Strangled“ mit seinen markannten Gitarrenleads weckt nicht nur bei den älteren Fans nostalgische Gefühle. Allerdings ist klar, dass damit die Messe der Vernichtung noch nicht gelesen ist – was fehlt? Klar, der Florida-Fünfer lässt sich nicht lange bitten und leitet ohne Umwege in „Hammer Smashed Face“ über. Mit dieser Extremattacke auf den Nacken geht wirklich jeder Death-Metal-Fan mit einem fetten Grinsen seiner Wege.
EXODUS Jul 7th, 2018

„We are EXODUS from Bay Area, are you ready for violence?“ We are metal.de from … hier und da, und ja, klar, poliert uns ordentlich das Fressbrett! EXODUS am frühen Abend. Das ROCKHARZ präsentiert sich wieder von seiner besten Seite! Auf vielen anderen Festivals wären die US-Thrasher Headliner. Jubiläum! Und das wird standesgemäß gefeiert, auch wenn wieder deutlich wird, dass eine solche Band hier mindestens einen Tick zu brutal für die Masse ist. Der Rest feiert die erfahrene Combo mit allem, was dazugehört. Wirkliche Gewalt will niemand, musikalisch den Nacken zersägt bekommen, das ist erwünscht. An der Stelle mal ein Kompliment ans Publikum: Es ist fast egal, welche Band auf der Bühne steht, Lust auf Metal ist immer zu sehen.
EXODUS bedienen das mit unbarmherziger Zielgenauigkeit. Das schnörkellose Geriffe wird von einem satten Sound ins hungrige Rund getragen, technisch immer versiert und mit sehr ausgeprägten Vocals. Viele kennen die Songs, also wird der Alltag einfach mal durch exzessives Headbangen weggeschleudert. Weil das prinzipiell eine gute Sache ist, passt auch der Sonnenschein. Außerdem sind wir die Hitze ja inzwischen gewöhnt. Wer auch am letzten Festivaltag noch so richtig viel Energie übrig hat, tobt sich zu Songs wie „A Lesson In Violence“ und, selbstredend, „Bonded By Blood“ aus. Die Leute recken ihre Pommesgabeln und stimmen unaufgefordert in die Refrains ein, so muss eine Metal-Party aussehen! Denn, Zitat EXODUS: „We are all bonded by blood forever“. Eindeutig ein feierungswürdiges Gemeinschaftsgefühl!
GOITZSCHE FRONT Jul 7th, 2018

Ob die GOITZSCHE FRONT wohl Goitzschrock spielt? Die Frage haben sich sicherlich schon mehrere gestellt. Und es würde ja auch nahe liegen. Aber wissen tun wir es nicht.
Aber Deutschrock lässt sich bei den Bitterfeldern allemal nachweisen, mit dem die Band unnötigerweise noch mehr Staub aufwirbelt, als ohnehin schon durch die allgemeine Trockenheit herumweht. Und mit diesem bekannten Rezept kommen auch die üblichen Stilmittel daher. Einfache, mitgröhlbare Lyrics, die dem Fan sofort aus Herz und Seele sprechen, werden mit schmissigen Gitarren ins Publikum gefeuert. Das fördert lyrische Juwelen wie „Menschen machen fehler, weil sie nun mal Menschen sind“ hervor. Das ist nicht tiefsinnig, aber sehr eingängig.
Und es wirkt: Es ist proppevoll vor der Rock Stage, die sich wieder einmal, diesmal eben mit Beihilfe von GOITZSCHE FRONT, um ihren Namen verdient macht. Ein atmosphärisches Intro, das nach einem Stadion schreit, hallt über den Flugplatz Ballenstedt und kündigt die Band an, die dann auch nicht lange fackelt. Sofort rollt die Rock-Lokomotive aus dem Osten über das Publikum hinweg. Und dieses ist dann tatsächlich hin und weg und feiert das Quartett unter einem blauen, wolkenfreien Himmel. So stellt sich doch jede Band einen frühabendlichen Slot auf einem Festival vor.
GLORYHAMMER Jul 7th, 2018

GLORYHAMMER sind Altbekannte auf dem ROCKHARZ – bereits zum dritten Mal spielen die sympathischen Space-Schotten rund um Sänger Thomas Winkler und Keyboarder Chris Bowes (auch bekannt als Sänger von ALESTORM) hier im Harz auf, und auch diesmal ist das Publikum gut zu dem Fünfer. Folgerichtig erklärt Winkler während des Auftritts: „ROCKHARZ, we love you!“ Das ROCKHARZ liebt euch auch, Leute, versprochen! Allerdings braucht das wohl nicht mehr gesagt zu werden, denn immerhin räumen GLORYHAMMER hier und heute richtig ab: Nahezu jeder Refrain wird lauthals mitgesungen, jede Aktion bejubelt, und als Winkler zu „Questlords Of Inverness, Ride To The Galactic Fortress!“ Crowdsurfer verlangt, liefert das Publikum sie ihm auch gleich in Dutzenden.
Natürlich fehlen neben älteren und neueren Songs à la „The Hollywood Hootsman“, „Victorious Eagle Warfare“, „Universe On Fire“, „Angus McFife“ und dem abschließenden „The Unicorn Invasion Of Dundee“ auch die bekannten Showeinlagen nicht: Den Drinking Contest gibt es genauso, wie den Astro-Ork mit Plastik-Hammer, der zu „Legend Of The Astral Hammer“ auf die Bühne kommt und von Thomas Winkler bezwungen wird. Ein ordentlicher Auftritt der Schotten mit Schweizer Frontmann – da darf das vierte Mal (und das fünfte, und das sechste) doch gerne kommen. Dann vielleicht bald auch mit einem dritten Album?
AVATARIUM Jul 7th, 2018

Gegen den Partyabriss der Gute-Laune-Truppe TROLLFEST haben es AVATARIUM natürlich schwer: Die fünf Schweden um die charismatische Sängerin Jennie-Ann Smith stehen in erster Linie durch ihre Musik ein. Da gibt es keine Luftballons und keine Polonaisen, dafür aber musikalische Kunst. Und mal ganz ehrlich: Der Seventies-Doom-Hardrock mag vielleicht nicht den Massengeschmack treffen, aber die Anwesenden werden bestens unterhalten. Der Opener „Into The Fire“ ist schwer eingängig, und Marcus Jidell ist nicht nur ein brillanter Gitarrist, sondern hat auch alle Posen drauf. Im wahrsten Sinne des Wortes zum Niederknien.
Jennie-Ann Smith wiederum spielt bei jedem zweiten Song zusätzlich auf ihrer akustischen Gitarre, und so wechseln auch die Stimmungen der Songs zwischen zupackend und gefühlvoll. Aber egal ob hart oder ganz sanft: Die blonde Sängerin meistert jede Tonlage spielend. Mehr noch: Die Band hat ihr eigenes probates Mittel gegen die drückende Hitze dabei – mit ihren Songs beim Publikum Gänsehaut zu erzeugen. Das ist bisweilen ganz großes Emotionstennis. Somit brandet nicht zuletzt beim abschließenden „Moonhorse“ lauter Jubel auf, den die Band dankbar aufnimmt.
TROLLFEST Jul 7th, 2018

Mit ihrem Humppa-Intro locken TROLLFEST die tanzwütigen ROCKHARZ-Besucher vor die Rock Stage. Sie sind nun schon eine Weile mit ihrem aktuellen Album „Helluva“ unterwegs, doch die Stücke haben bisher nichts von ihrem Partypotential eingebüßt. Die Band kommt in ihren Safari-Outfits auf die Bühne und ist zudem reichlich mit Luftballons eingedeckt. Sänger Trollmannen ist damit besonders gut bestückt.
Spätestens ab dem zweiten Song gibt es auf der Bühne und auch davor kein Halten mehr. TROLLFEST jagen sich gegenseitig über die Bretter, die Zuschauer tanzen ausgelassen und starten schon von selbst die ein oder andere Polonaise, die die Band eigentlich erst für später angesetzt hat. Der Tanzpit lässt ganze Staubwände über den Platz wehen, sodass die Grabenschlampen sich wieder des Wasserschlauchs bedienen müssen, um die Meute abzukühlen und dem Staub zumindest ein wenig Einhalt zu gebieten.
Gespielt werden unter anderem das allseits beliebte BRITNEY SPEARS-Cover „Toxic“ und „Solskinnsmedisin“, bei dem die eigentlich geplante Polonaise – angeführt von Bassist Lodd Bolt – über den Platz jagt. Bald scheint es mehrere parallele Reihen zu geben, die sich auch mal entgegenkommen und dann gegenseitig abklatschen. Allgemein geht wieder so viel ab, dass man gar nicht alles erfassen kann. Das macht einen TROLLFEST-Auftritt aber letztendlich aus.
SKYCLAD Jul 7th, 2018

Das britische Folk-Metal-Urgestein SKYCLAD lässt es auf der Rock Stage amtlich krachen. Das Sextett zaubert nicht nur dem Folk-Liebhaber, sondern so ziemlich jedem beigeisterungsfähigen Metaller mit Sinn für tanzbare Songs ein breites Lächeln ins Gesicht. Natürlich werden die Folk-Klänge, die wie für den Pub gemacht beziehungsweise wie in diesem entstanden klingen, mit scharfer Metal-Kante versehen, was den Sound mit ordentlich Druck versieht.
Und den liefern SKYCLAD auch von der ersten Sekunde ihres Sets konsequent und dürfen sich dabei über ein gut gefülltes Feld vor der Bühne freuen. Sänger Kevin Ridley beschwört einen „Jig Pit“ herauf und bekommt diesen auch prompt geliefert. Das Publikum findet daran derart gefallen, dass es aus dem Tanzen kaum noch herauskommt.
Kein Wunder: „Starstruck“, zu dem Ridley mit britischer Trockenheit kommentiert, es sei eigentlich eher für ein nächtliches Ambiente geeignet, sowie „Parliament Of Fools“ fahren amtlich ins Gebein. Immer wieder bieten sie packende Melodien, die sich immerzu aus dem Zusammenspiel der Gitarristen Steve Ramsey und Dave Pugh sowie Violinistin Georgina Biddle ergeben. Das macht so viel Spaß, dass die 40 Minuten ihres Auftrittes wie im Fluge vergehen.
SERENITY Jul 7th, 2018

Auf dem Infield brennt die Sonne schon wieder ordentlich auf die Gemüter, aber das stört die Festivalbesucher wenig. Im Gegenteil, die Crowd versammelt sich in großer Zahl vor der Dark Stage. Das natürlich aus gutem Grunde, denn die Leute möchten sich den anstehenden SERENITY-Gig nicht entgehen lassen. Die Tiroler stehen der Sonne an Strahlkraft in nichts nach – am allerwenigsten Sänger, Sympathieträger und leidenschaftlicher Strahlemann Georg Neuhauser. Und sofort bringen die Österreicher das Publikum mit ihren sinfonischen Power-Metal-Klängen ins Schwitzen, welche die gute Laune der Jungs auch kompetent einfangen.
Und Neuhauser erweist sich als sehr gesprächig, denn er hält den durchgehenden Kontakt zum Publikum mit seiner grundsympathischen Art, das sich natürlich trotz geißender Hitze gerne animieren lässt. So herrscht reichlich Bewegung vor der Bühne; flotte Rhythmen, zackige Riffs, große Melodien und große Refrains regen zum Hüpfen und Klatschen an. Da stört die brennende Hitze auf dem Infield nun wirklich nicht so sehr, auch wenn einige der Zuschauer dann doch auf energiesparendes, aber bejahendes Mitnicken zurückgreifen. Bei dem Wetter absolut legitim.
AHAB Jul 7th, 2018

Es ist 12:30 Uhr, die Mittagssonne knallt – was könnte da passender sein als eine ordentliche Portion Funeral Doom? AHAB aus Heidelberg treten an, um zu beweisen, dass diese etwas obskure Mischung durchaus funktionieren kann. Wer die Schnauze voll hat von übertriebenem Stageacting, ellenlangen Ansagen und ständigen Animationsversuchen, der ist hier auf jeden Fall genau richtig. Die Band kommt ohne viel Gehabe auf die Bühne, und das Intro des ersten überlangen, komplexen Songs startet. Der Zeitlupen-Metal, der thematisch immer um den Ozean und, im Falle der ersten beiden Alben, auch tatsächlich um Moby Dick kreist, mag sicherlich nicht jedermanns Sache sein. Dennoch hat sich eine ansehnliche Menge vor der Rock Stage versammelt. Hier ist jedoch Augen zu und Kopfnicken angesagt, alles andere würde bei dieser Musik auch fehl am Platze wirken.
Lässt man sich darauf ein, ziehen vor dem inneren Auge tatsächlich Bilder von untergehenden Schiffen an einem vorbei. Die Panik der Menschen, die dem Tod ins Auge blicken, wird förmlich spürbar. Sehr atmosphärische, zerbrechliche Parts, die fast schon an Ambientmusik erinnern, wiegen den Hörer erst ein wenig in Sicherheit, bevor plötzlich mit extrem wuchtigem, basslastigen Klang das Inferno in Form von massiven Gitarrenwänden und Daniel Drostes Organ losbricht. Nach drei Songs ist dann allerdings auch schon wieder Schluss. Da praktisch kaum eine AHAB-Komposition unter zehn Minuten daherkommt, ist das aber zu verschmerzen. Das war ganz großes Kino!
ERDLING Jul 7th, 2018

Es ist immer wieder faszinierend, dass die Leute beim ROCKHARZ bereits zu den ersten Bands in Scharen kommen und kräftig feiern. Nachdem WALKING DEAD ON BROADWAY die Rock Stage für den Samstag mit einem ordentlichen Abriss eingeweiht haben, wollen ERDLING selbiges mit der Dark Stage versuchen. Mit „Mein Element“ und „Du bist Soldat“ eröffnet die Band einen Reigen an treibenden NDH-Songs, die beim Publikum allesamt gut ankommen; allen voran überzeugt die neue Single „Tieftaucher“, die besonders wegen der verzerrten Elektro-Elemente bei den Fans zündet.
Der Platz vor der Bühne wird mit zunehmendem Konzertverlauf immer voller, der Applaus immer lauter und die Stimmung der Leute immer besser. Obendrauf gibt es mit „Erdling“ einen weiteren Song vom demnächst erscheinenden dritten Album „Dämon“, das sich nach diesem starken Auftritt mit Sicherheit wie geschnitten Brot verkaufen wird. ERDLING zeigen eindrucksvoll, dass es sich immer wieder lohnt, auf dem ROCKHARZ auch um die Mittagszeit zu den Bands zu kommen.
WALKING DEAD ON BROADWAY Jul 7th, 2018
Guten Morgen, ROCKHARZ! Seid ihr schon wach? Oder noch? Den Wachgebliebenen widmen WALKING DEAD ON BROADWAY direkt einen Song („Sleeping Titans“). Auch den ersten Circle Pit des Tages entfachen die Leipziger bei „Last Existence“, und die ersten munteren machen sich freudig auf dem Weg – der Witz: Das Infield wurde vor Start gewässert, sodass es vor der Bühne ordentlich matschig ist. Wer nach WALKING DEAD ON BROADWAY also nicht dreckig ist, der war nicht dabei, denn mit Ansage legt sich einer nach dem anderen in die Waagerechte. Den letzten Schlaf knallen die Deathcorer den Anwesenden mit dem Schluss-Trio „Pitchblack“, „The Sinner“ und „Death Pilgrim“ aus den Augenwinkeln. Zum Schluss erntet die erste Band des ROCKHARZ-Samstages berechtigten Applaus, den ihr das für die frühe Stunde erstaunlich zahlreiche Publikum bei der wieder strahlenden Sonne entgegenbringt. Duschen wäre jetzt übrigens eine gute Möglichkeit.
EISREGEN Jul 7th, 2018

Durch die ENSIFERUM-bedingten Änderungen im Zeitplan fügt es sich, dass EISREGEN ihren Gig ein Stück weit nach hinten verschieben müssen. Tief in die Nacht hinein heißt es also noch einmal 40 Minuten durchhalten. Doch hat die Crowd bereits mehrfach Ausdauer bewiesen, also kein Grund zur Sorge! Und für die Thüringer Schock-Metaller stellt man sich ja auch gerne zu nachtschlafender Zeit nochmal ins Feld.
Um 01:50, praktisch nahtlos an ENSIFERUM anküpfend, stehen Michael „Blutkehle“ Roth und Co. dann auf der Dark Stage, die mit thüringischen Flaggen behangen ist. Aber das martialische Design passt definitiv zu dem, was die Herren im Begriff sind, ins Publikum zu entlassen.
Und schon rollt der Panzer los. Buchstäblich. „Gott der Panzer“ eröffnet nämlich das Set der Thüringer und walzt über die nächtliche Szenerie herüber. Von Erschöpfung im Infield keine Spur, das Publikum feiert EISREGEN selbst zu solch später Stunde noch amtlich, was sich auch an dessen reger Beteiligung beim Mitsingschunkler „Panzerschokolade“ zeigt. In bester Verfassung zocken EISREGEN so ihr morbides Set herunter und lassen den Freitag schaurig schön ausklingen.
ENSIFERUM Jul 7th, 2018

Für den meisten Nervenkitzel sorgen an diesem Freitag eindeutig ENSIFERUM: Nachdem die Finnen wegen eines gestrichenen Fluges schon nicht zu ihrer Autogrammstunde am Nachmittag erscheinen können, steht sogar ihr Auftritt auf der Kippe. Die Kollegen von BATTLE BEAST machen während ihres Sets sogar eine Ansage, die nach einem kompletten Ausfall der Band klingt. Wenig später wird aber bekannt: Sie werden es schaffen! Allerdings spielen sie statt um 19:35 Uhr um 1:00 Uhr nachts, also auf einem der After-Headliner-Slots.
Von Müdigkeit ist weder bei ENSIFERUM noch beim ROCKHARZ-Publikum etwas zu spüren, als es dann endlich (und pünktlich!) losgeht. „For Those About To Fight For Metal“ eröffnet das Set und erzählt von Brüderlichkeit und Kriegertum. Die Haare fliegen ausgiebig sowohl auf als auch vor der Bühne. Vor allem Bassist Sami Hinkka ist wie immer permanent am windmillen. Weiter geht es mit „Two Paths“, gefolgt von „Way Of The Warrior“, mit dem die Band noch mal einen Zahn zulegt.
Der Acker ist immer noch gut gefüllt, die Crowdsurfer fallen den Grabenschlampen zahlreich in die Arme, und Staubwolken steigen aus dem Pit empor. Es sieht also stark danach aus, als hätten die meisten hier ENSIFERUM sehnsüchtig erwartet. Auch über einen Mangel an Mitsängern kann die Band sich nicht beklagen. Vor allem bei „Lai Lai Hei“ und „Iron“, die zusammen den Abschluss der Show bilden, grölt das Publikum ordentlich mit. Den Auftritt beschließt das übliche Humppa-Outro, das viele der ROCKHARZ-Besucher nochmal zum Tanzen animiert.
VERSENGOLD Jul 7th, 2018

„Wir werden niemals sang- und klanglos untergehen“, nein, mit dieser Stimmung im Publikum werden VERSENGOLD das ganz bestimmt nicht tun. Nach dem explosiven Auftritt von HAMMERFALL auf dem diesjährigen ROCHARZ OPEN AIR liefern VERSENGOLD das passende akustische Kontrastprogramm zum Entspannen. Ha, denkste! Denn die Bremer verlangen mit ihrer energiegeladenen Show einiges von ihrem Publikum ab, das direkt vom vorangegangenen Gig des heutigen Headliners kommend überhaupt nicht ermüdet zu sein scheint.
Ohne Selbstbeteiligung steht man in der Menge natürlich ziemlich blöd da, wenn die Herren das Publlikum sowohl mit ihren neuesten Songs als auch mit einigen ihrer Klassiker in Wallung bringen. Akustischer Folk steht auf dem Programm, der sich mitunter aus irischen Wurzeln speist. Das legt die Band selbst mit „Verliebt in eine Insel“ offen dar, einer buchstäblichen Liebeserklärung an Irland. Sentimental ist definitiv ein Großteil des lyrischen Inhaltes, den die Band an diesem Abend präsentiert.
„Doch als echter Spielmann, als echter Trunkenbold,
zahlt‘ ich, ja zahlt‘ ich mit Versengold“.
Also an Textsicherheit mangelt es dem Publikum auch zu später Stunde nicht, weder bei dem neuen, vom „Funkenflug“ stammenden Liedgut, noch bei den Klassikern. Im Grunde müsste Snorre der Meute im lediglich durch die Lichter der Bühne illuminiertem Infield nur die ersten Zeilen von den jeweiligen Songs vorwerfen, und das Konzert würde sich von selbst schaukeln. Tut er als respektabler Musiker aber zum Glück nicht, ebensowenig wie seine Mitstreiter, die sich ebenfalls bester Laune zeigen und vor allem den Rausschmeißer „Ich und ein Fass voller Wein“ zu einem großen Erlebnis machen.
„So kann es weitergehen,
also: Jetzt mal Spaß bei Saite“.
HAMMERFALL Jul 7th, 2018

Der Slogan „Harz On Fire“ ist einfach zu gut, um ihn nicht zu verwenden – das ROCKHARZ feiert 25-jähriges Bestehen und HAMMERFALL 20 Jahre „Legacy Of Kings“. Also haben sich die schwedischen Traditionsmetaller ein besonderes Set einfallen lassen. Klar: Die Schweden sind ein Garant für eine ausgefeilte Bühnenshow, und somit gehören synchrones Stageacting des Bassisten und der Gitarreros ohenhin zum guten Ton. Heute haben die Göteborger um Sänger Joacim Cans aber auch eine ganze Batterie Böller und Pyros aufgefahren.
Es wird heiß auf dem Infield. Das liegt natürlich auch an Songs vom Schlage „Riders Of The Storm“ oder „Blood Bound“. Da bedarf es keiner großen Worte, damit die Menge die Band auf der Bühne anfeuert. Unablässig schweben Crowdsurfer in Richtung Bühne. Eigentlich braucht Joacim Cans also nicht rhetorisch zu fragen: „Did you miss us?“ Aber natürlich! Mit dem programmatisch betitelten „Bang Your Head“ lässt der Sänger schließlich seine Jugend aufleben.
Die Gegenwart ist aber der Traum jedes Powermetallers: HAMMERFALL bieten eine perfekte Show, die Songs sitzen genauso perfekt wie die Posen von Oscar Dronjak und Co., und die Pyros feuern aus allen Rohren. Und zwar nicht nur am Bühnenrand, sondern auch an den hinteren Soundtowers. Da gerät das Finale mit dem Klassiker „Hearts On Fire“ zum Triumphzug.
EISBRECHER Jul 7th, 2018

Es wird kalt, denn der EISBRECHER legt im Harz an! Nachdem schon die üppig besuchte Autogrammstunde am Stand von metal.de vielen Fans ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, will das Flaggschiff der Neuen Deutschen Härte mit einer knallharten Show noch einen drauf setzen. Der schwarze Vorhang fällt, auf geht es auf „Sturmfahrt“ und ein Potpourri musikalischer Leckerbissen aus der Diskografie von EISBRECHER: „Fehler machen Leute“, „Prototyp“, „Was ist hier los?“ – die Band weiß, wie sie am besten überzeugen kann. Gekonnt lässig führt Frontmann Alexander Wesselsky durch das Programm, Striptease inklusive!
Die Masse an Leuten, die vor der Dark Stage zu finden ist, spricht ebenso für EISBRECHER, wie ihre großartige Lichtshow. Besonders gut kommt diese bei langsam untergehender Sonne zur Geltung, wenn die Scheinwerfer die beginnende Dunkelheit mal farbenfroh, mal mit schnellen Effekten ausleuchten. Wo andere mit Feuer spielen, haben EISBRECHER eben ihre eigenen Methoden. Zu diesen gehört sicherlich auch die Fähigkeit, es an einem warmen Sommerabend schneien zu lassen. Eindrucksvoll wird auf diese Weise „Eiszeit“ dargeboten und mit reichlich Applaus bedacht. Wer zu EISBRECHER geht, weiß eben, dass er eine hochwertige Rockshow serviert bekommt!
Wer indes die wirklichen alten Stücke der Band vermisst, für den kommen zum Schluss „Miststück“ und „This is deutsch“, die bei keinem Konzert fehlen dürfen. Nach einer viel zu kurzen Stunde Spielzeit verlassen die Münchener nach dem finalen „In einem Boot“ die Bühne, die sie sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen haben.
ALESTORM Jul 6th, 2018

Da ENSIFERUM Prrrobleme bei derrr Anrrreise haben und deshalb auf sehrrr viel späterrr in der Nacht, den vorrrigen EISREGEN-Slot geschoben werrrden müssen, dürrrfen ALESTORM nach derrr Bierpause den ROCKHARZ-Rrreigen neu errröffnen. Und tada, das Bananenenten-Backdrrrop ist zurrrück, und diesmal hat es Gesellschaft in Forrrm einerrr rrriesigen Gummiente auf der Bühne. Los gehts nach einer amerrrikanischen TV-Ansage derrr alten Schule, das ALESTORM überrr ein Harrrdstyle-Intrrro gelegt haben. Muss man sich auch errrstmal trrrauen … aberrr warrrum auch nicht, wenn man das rrreguläre Set mit einem Hammerrr wie „Keelhauled“ errröffnen kann?
Allerrrdings gibt es errrstmal einen fetten Dämpfer: So cool derrr Openerrr auch ist, derrr Sound spielt nicht mit. Máté Bodorrrs Gitarrrrrre ist garrr nicht zu hörrren, auch derrr Gesang und die Keys könnten lauterrr sein. Doch zum Glück legen sich die Prrrobleme schon während des zweiten Trrracks – gerrrade rrrechtzeitig, bevorrr es mit ALESTORM nach „Mexico“ geht, natürrrlich lautstarrrk begleitet von mehrrrerrren tausend Kehlen. Weiterrr geht die Rrreise nach Skandinavien („The Sunken Norrrwegian“) und tief unterrr die Errrd… ähm, den Meerrresspiegel („No Grrrave But The Sea“). Dann dürrrfen sich alle hinsetzen und rrrudern, denn „today this is not a festival but a ship“. Sagt Sängerrr Chrrris noch und stimmt prrrompt „Nancy The Taverrrn Wrrrench“ auf seinerrr Keytarrr an.
Dürrrfen’s noch ein paar Hits mehrrr sein? Aberrr klarrr doch: Das TAIO CRUZ-Coverrr „Hangoverrr“, „Shipwrrrecked“, „Drrrink“ (zu dem die Quietsche-Ente von derrr Bühne stagediven geht) – ein Hit jagt den nächsten, einerrr wirrrd lauterrr mitgegrrrölt als derrr anderrre, und zu jedem Song steigen Dutzende Crrrowdsurrrfer in die Luft. Da bleibt zum Schluss eigentlich nurrr noch eines zu sagen: „Fucked With An Anchorrr“. Danke ALESTORM, schön warrr’s. Nun aber schnell die Kehlen ölen, bevorrr es mit EISBRRRECHER weiterrrgeht!
FINNTROLL Jul 6th, 2018

Bedingt durch die Verschiebung des ENSIFERUM-Gigs entscheiden FINNTROLL umgehend den Contest um das längste Intro für sich: Zehn Minuten mögen es am Ende sein, in denen das dräuende Intro gespielt wird und schließlich in den Opener „Midnattens Widunder“ gipfelt. Bis dahin haben sich die finnischen Trolle bereits um den Wettbewerb um die meisten Crowdsurfer an diesem Tag beworben, denn vom ersten Moment an „fliegen“ Zuschauer auf den Händen in Richtung Bühne. Den Preis für die längsten Ohren gebührt den sechs Finnen ohnehin: Wer mag aber aus der Entfernung zu entscheiden, ob es wirklich angeklebte Gummiohren sind, die Vreth und seine Mitstreiter tragen, oder nicht?
Die Menge im gut gefüllten Infield wird bei Songs vom Schlage „Blodsvept“ oder „Nattfödd“ gut unterhalten: Ständig animiert einer der Trolle die Menge zum Mitklatschen und zum Anfeuern. Selbst auf der Bühne kommt das gegenseitige Anfeuern nicht zu kurz, als der Bassist und Gitarrist Skrymer sich nach einem „Gitarrenduell“ abklatschen. Bei „Svartberg“ zieht Frontschlaks Vreth wiederum blank – selbstredend nur den Oberkörper – was eine Zuschauerin dazu bringt, es ihm gleich zu tun. Bei den melodischen und folkigen Humppa-Songs bedarf es aber natürlich keiner weiteren Animation: Der Überhit „Trollhammeren“ wird vom Publikum entsprechend laut abgefeiert, und „Jaktens Tid“ und das abschließende „Under Bergets Rot“ heizen der Menge noch weiter richtig ein. Fazit: Der Abend wird munter weitergehen.
BATTLE BEAST Jul 6th, 2018

Mit einem epischen Intro starten BATTLE BEAST in ihr energiegeladenes Set, das den ROCKHARZ-Acker in einen Dancefloor mit ordentlich Metal-Pathos verwandeln wird. Dass die Finnen um Noora Louhimo ordentlich Party machen, dürfte eigentlich niemandem entgangen sein. Dementsprechend ist auch die Erwartungshaltung, als die Musiker – beginnend mit dem nur mit Leggings bekleideten Drummer Pyry Vikki – nach und nach die Bühne einnehmen. Selbiger Schlagzeuger besteigt erst mal wie gewohnt sein Kit, um die Menge vorab zum Mitklatschen zu animieren.
Sobald die Truppe versammelt ist, geht es mit „Straight To The Heart“ los. Wie viele andere Stücke des heutigen Sets stammt dieses vom aktuellen Album „Bringer Of Pain“. Der dazugehörige Titeltrack folgt zugleich und wird – wie es sich gehört – ordentlich abgefeiert. Wenn es jemand beherrscht, „metal songs about metal“ mit einem Augenzwinkern zu machen, dann sind es BATTLE BEAST. Und wenn es jemand beherrscht, mit ihrer Stimme alle vom Platz zu fegen, dann ist es Noora Louhimo.
Die Grabenschlampen haben sich wieder einen Feuerwehrschlauch organisiert und wässern die Menge vielleicht ein wenig mehr, als an diesem mäßig heißen Tag nötig wäre. Die Stimmung wird dazu aber umso mehr angeheizt. „Black Ninja“ tut dann sein Übriges. Im Anschluss schalten BATTLE BEAST mit „Far From Heaven“ einen Gang runter. Schleppend düster können sie aber auch, nämlich mit „Lost In Wars“. Mit „Touch In The Night“, „Bastard Son Of Odin“, „Out Of Control“ und „King For A Day“ folgt ein Kracher auf den anderen, bis der Auftritt schließlich mitreißend melodisch mit „Beyond The Burning Skies“ zu Ende geht.
AMARANTHE Jul 6th, 2018

17:05 Uhr, strahlender Sonnenschein und AMARANTHE – die frühe Abendsonne genießen Band und Fans gemeinsam bei melodischem Metal der Extraklasse. Sängerin Elize Ryd ist hervorragend bei Stimme und wird von ihren männlichen Mitsängern gekonnt unterstützt. Die Show gerät zur absoluten Party, und spätestens als Elize ihre Jacke ablegt, ist auch das mittlerweile extrem gut gefüllte Infield on fire. „Dynamite“, „Hunger“ und das finale „Drop Dead Cynical“ werden vom Publikum passend abgefeiert. Textsicher und in bester Stimmung lässt auch das Publikum keine Zweifel daran, dass AMARANTHE zu einem DER Festival-Highlights am Freitag gehören.
CREMATORY Jul 6th, 2018

Entgegen der kontrovers geführten Diskussion und des Shitstorms im Internet im Zuge der Veröffentlichung des aktuellen Albums findet sich zu Beginn des Auftritts von CREMATORY eine amtliche Masse an Leuten vor der Darkstage ein, um gemeinsam mit der Band das 28-jährige Bestehen zu feiern. Einheitlich in eigenes Merchandise gekleidet, treten CREMATORY der entstandenen Missstimmung entschlossen und mit humorvollen Ansagen entgegen. Sänger Felix merkt schmunzelnd an: „Kommt schon, so scheiße sind wir doch gar nicht, oder?!“ Zusätzlich hält er zwischen den Songs noch Lebensweisheiten bereit („Don’t drink and drive“) und lädt zur gemeinsamen Party im Anschluss an den Gig ein, ehe er einen großen Schluck aus der Flasche – selbstverständlich auch mit Bandlogo versehen – nimmt.
Bei der Setlist legen CREMATORY den Fokus klar auf jüngere Veröffentlichungen aus der langen Schaffensphase: Von der neuen Platte „Oblivion“ sind mit „Ghost Of The Past“ und „Immortal“ gleich zwei Songs vertreten. Zu „Shadowmaker“ stellt Felix seine Mitstreiter an den Instrumenten vor, von denen einige erst zum letzten Album zur Band gestoßen sind – die Posen sitzen allerdings schon bis ins kleinste Detail. Der größte Hit der Band darf selbstverständlich auch nicht fehlen: „Tears Of Time“ hat zwar schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel, wird aber dennoch vom Publikum abgefeiert und von der Band mittels Interaktionsspielchen bis zur letzten Sekunde der Spielzeit ausgereizt.
EVERGREY Jul 6th, 2018

Es ist Nachmittag in Ballenstedt, es herrschen angenehme Temperaturen, und trotzdem wird es gefühlt ein paar Grad kühler als die Göteborger EVERGREY die Bühne betreten. Obwohl der Sound der Herren um Tom Englund grundsätzlich im düsteren Gewand daherkommt, ist es aber recht schwer, sie in eine stilistische Schublade zu stecken. Häufiger hört man Vergleiche zu progressiven Bands wie DREAM THEATER – die Progressivität von EVERGREY bezieht sich aber statt auf endlose Frickelorgien eher auf die komplexen Songstrukturen, die Tempowechsel und die anspruchsvollen Gitarrenleads. Daraus hat sich in den letzten Jahren ein extrem eigenständiger Stil entwickelt, den so keine andere Band spielt. Die Bezeichnung „Dark Melodic Power Metal“ trifft es wohl am besten.
Fast hätte der heutige Gig allerdings abgesagt werden müssen, da die komplette Band erst eine halbe Stunde vor Beginn auf dem Festivalgelände angekommen ist. Die sicherlich vorhandene innere Unruhe merkt man der extrem gut eingespielten Truppe aber zu keiner Sekunde an. Alle Songs der hauptsächlich aus Songs der letzten beiden Alben, „Hymns For The Broken“ und „The Storm Within“, werden bei glasklarem Sound extrem tight heruntergezockt. Auch Gitarrist Henrik Danhage spielt sein gefühlvolles Solo ohne Anzeichen von Nervosität. Ein wenig zu früh kündigt Tom Englund dann bereits den letzten Song an, die Enttäuschung lässt sich in einigen Gesichtern der während der Spielzeit deutlich angewachsenen Menge deutlich ablesen. Am Ende ist dann aber doch noch Zeit für „King Of Errors“ vom vorletzten Album, bei dem in den ersten Reihen noch einmal aus vollen Kehlen mitgesungen wird. Vielen Dank meine Herren, der Verfasser dieser Zeilen hat mehr als einmal Erpelpelle. Die nun offenbar fälligen Aftershow-Biere haben sich die sympathischen Schweden mehr als verdient.
ACHTUNG! ÄNDERUNG DER RUNNING ORDER FÜR FREITAG! Jul 6th, 2018
Aufgrund einer Flugverspätung betreffend ENSIFERUM ändern wir die Running Order wie folgt:
ÄNDERUNGEN IN ROT!
FREITAG, 6. JULI 2018
11:00 |
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Einlass/ Doors Open |
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ROCK STAGE |
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Artist |
DARK STAGE |
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Artist |
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11:20 |
11:50 |
I’LL BE DAMNED |
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11:55 |
12:25 |
AEVERIUM |
12:30 |
13:00 |
NANOWAR OF STEEL |
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13:05 |
13:40 |
OBSCURITY |
13:45 |
14:30 |
ANNISOKAY |
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14:35 |
15:20 |
THE OTHER |
15:25 |
16:10 |
EVERGREY |
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16:15 |
17:00 |
CREMATORY |
17:05 |
17:50 |
AMARANTHE |
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17:55 |
18:55 |
BATTLE BEAST |
19:10 |
20:10 |
FINNTROLL |
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20:10 |
20:40 |
BIERPAUSE |
20:40 |
21:40 |
ALESTORM |
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21:45 |
22:45 |
EISBRECHER |
22:50 |
0:00 |
HAMMERFALL |
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0:05 |
0:55 |
VERSENGOLD |
01:00 |
01:40 |
ENSIFERUM |
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01:50 |
02:30 |
EISREGEN |
THE OTHER Jul 6th, 2018

THE OTHER sparen sich sämtliches Rockstargehabe, skippen das Intro und starten direkt mit voller Kraft und „A Party At Crystal Lake“ in ihr Set. Musikalisch definitiv Horror Punk at its best und auch textlich liefert die aus Köln stammende Band die volle Breitseite: Von blutrünstigen Damen in „Bloodsucker“ bis hin zu höllischen Gestalten in „Dreaming Of The Devil“ lassen die knackigen Songs mit dem genreentsprechenden Backgroundgesang kaum typische Inhalte aus. Die fünf ebenfalls angemessen verkleideten Musiker sprühen nur so vor Spielfreude, sodass auch der zweimal hintereinander misslungene Start von „Dead And Gone“ kaum ins Gewicht fällt, sondern für ein breites Grinsen auf den Gesichtern sorgt.
Die Sonne kommt nun immer häufiger zum Vorschein, ein Grund mehr für THE OTHER, mit „End Of Days“ einen düsteren Song zum Besten zu geben. Sänger Rod Usher assistiert den anwesenden Fans, dass ihnen der Tod gut steht, und stimmt im selben Atemzug den gleichnamigen Song an. Seinen Wunsch nach einem Pogo-Pit bei „Take Your Down erfüllt das ROCKHARZ nur allzu gerne, auch wenn dieser aufgrund der verhältnismäßig geringen Anzahl an Anwesenden etwas kleiner ausfällt. Dennoch belegt der Auftritt von THE OTHER, dass das ROCKHARZ stilistische Abwechslung groß schreibt und erfolgreich damit ist.
ANNISOKAY Jul 6th, 2018

Bock auf ein bisschen Sport am Mittag? ANNISOKAY bieten die beste Begleitmusik dazu und befeuern die Bewegung durch launige Ansagen von Fronter Dave Grunewald. Nach einem Intro bricht „Loud“ wie ein Sturm los und teilt die Wolken zum ersten brennenden Sonnenschein des Tages – wohl dem, der an Sonnencreme gedacht hat! Bei „What’s Wrong“ ist ein Großteil schon warmgelaufen, auch weil der Circle Pit mit ordentlich Dampf unterm Kessel umherwirbelt. Spätestens jetzt ist klar, dass ANNISOKAY abräumen und immer mehr Leute schließen sich der Bewegungsfreude der Metalcorer an – ob „Thumbs Up, Thumbs Down“, „Blind Lane“ oder die großartige neue Single „Unaware“: Es wird gefeiert, gesungen und laut applaudiert.
Das liegt auch an der melodischen Note, die bei den Hallensern trotz des Gewitters aus Breakdowns und djentigen Momenten nicht zuletzt wegen Gitarrist Christoph Wieczoreks Klargesang immer wieder in den Vordergrund rückt. Etwas schade: Statt zu fünft stehen die Jungs nur zu viert auf der ROCKHARZ-Bühne, sodass die Leadgitarren vom Band kommen müssen, aber: Circle Pit, Wall Of Death und eine beständig wachsende und begeisterte Menge vor der Bühne zeigen, dass ANNISOKAY alles richtig machen.
OBSCURITY Jul 6th, 2018

Aus dem Bergischen Land direkt auf das ROCKHARZ: Die bereits im Jahr 1997 gegründeten OBSCURITY laden zum Tanz mit den höheren Mächten und haben – abgesehen von leichten Soundproblemen an der Bassgitarre und vom Winde verwehten Rauchsäulen – sämtliche Götter auf ihrer Seite. Die straighten Death-Metal-Nummern mit melodischem Pagan-Einschlag treffen bei drückendem Sound auf ein textsicheres Publikum. Die Meute vor der Bühne grölt mit, was die mit Bier geölte Kehle hergibt, und der Pit läuft spätestens bei „793“ zu Hochtouren auf.
Sänger Agalaz zeigt sich bei dem ersten Gastspiel von OBSCURITY auf dem ROCKHARZ mehr als zufrieden und ruft die „Streitmacht Bergisch Land“ zur gemeinsamen Party auf. Passend dazu präsentiert sich auch die Band in einheitlichen Uniformen und als eingespielte Truppe – obwohl Schlagzeuger Draugr erst im vergangenen Jahr neu ins Bandgefüge rotiert ist. Beim letzten Song unterstreichen OBSCURITY nochmals ihre Nähe zu den Fans: Der stimmgewaltige Sänger performt „Bergischer Hammer“ von der Bühnenabsperrung aus und lädt die Anhänger zum gemeinsamen Bier im Anschluss an den Gig ein. Ein gelungener Einstand von OBSCURITY auf der Jubiläumsausgabe des Festivals.
NANOWAR OF STEEL Jul 6th, 2018
NANOWAR OF STEEL gehören zu den Bands, die aussehen, als hätten sie eine Wette verloren. Also heißt es: Konfetti auspacken und Mundwinkel hochziehen. Die Truppe aus Italien trägt rosa Tütü, knallbunte Perücken, eine Octopus-Maske und dergleichen. Stellt sich einem zuerst die Frage: warum traurig sein, dass man nicht bei der WM dabei ist, wenn man solch eine Spaß-Band im eigenen Land hat?
Wer bis dato aufgrund massiver Wolkenmassen etwas gefröstelt hat, kann sich jetzt warm tanzen … und wenig später freuen, dass NANOWAR OF STEEL so erheiternd sind, dass auch die Sonne rauskommt. Natürlich haben sie sich im Vorfeld mehr Gedanken über ihre Outfits als über die Musik gemacht, aber macht das etwas, wenn die Prioritäten so offenkundig vermittelt werden? Nö. NANOWAR OF STEEL sind eine Band für die Bademantel-Fraktion. Die spannendsten Töne kommen also vermutlich aus der Aufblas-Gitarre. Eingängigkeit können sie ja, und Humor haben die Italiener auch, die ihre Ansagen netterweise auf Deutsch raushauen. So erfahren wir, dass die Band auch einen politischen Auftrag hat: Laut eigener Aussage setzen sie sich für eine Rückkehr zum Mittelalter ein, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Dafür wurde auch die Partei „Alternative für Italien“ gegründet. „Sehr schön, sehr schön, schwanztastisch“, um mal ein Zitat einzubringen. Oder auch: „Ihr seid schwach wie eine Flasche leer“ als Beurteilung der Mitsingqualitäten. Stimmt weniger, denn wie gewohnt klatschen und grölen die Zuschauer eifrig.
Für eine halbe Stunde gewinnt also der musikalische Minimalismus, weil er amüsant dargeboten wird. Schade nur, dass sich die ausgeprägte und offengelegte Brustbehaarung des Gitarristen nicht einziges Mal in seinen Saiten verfangen hat. Dafür geht es gemeinsam in den „Schwanzwald“ in „Schwanzelvanien“, wo Bäume stehen, die „schwanzig“ Zentimeter hoch sind. Kann man nicht mehr toppen? Doch: Kurz vor Schluss gibt es zum elektronischen Beat eine an Tom Jones angelegte Einlage inklusive Choreografie, bei der auch der Drummer mitmacht. Das ist der Moment, in dem auch ein Black Metaller schmunzelt und kurz vergisst, sich zynische Notizen für den Bericht zu machen.
AEVERIUM Jul 6th, 2018

Früh am morgen und schon abgehen? Verlangen AEVERIUM da nicht zuviel vom noch verschlafenen Publikum? Mitnichten, wie sich herausstellen soll! Die Band mit den spannenden Soundexperimenten irgendwo zwischen Symphonic und Nu Metal legt bereits zu früher Uhrzeit eine derart packende Spielfreude an den Tag, dass das zunächst noch verhaltene Publikum schnell zu seiner gewohnt feierwütigen Form zurückfindet. Songs wie „Hunted“ oder „The Other Side“ funktionieren live besonders gut, sodass der Beifall nach jedem Stück zurecht lauter wird. Sänger Marcel Römer muss sich bei der Führung durch das Programm kurz fassen, was ihm nach eigener Aussage eher schwer fällt. So muss er sich eben auf die Musik konzentrieren. Gut so, harmoniert seine Stimme doch wunderbar mit der von Sängerin Aeva Maurelle, sodass das Zuhören eine wahre Freude ist. Ein Wechselspiel aus brachialem Sound und melodischen Momenten findet ein viel zu frühes Ende. Bleibt zu hoffen, dass AEVERIUM bald wieder ihren Weg in den Harz finden.
I’LL BE DAMNED Jul 6th, 2018

Gestern wurde es mit den Piraten aus dem karibischen Osnabrück ein wenig später, und immerhin brutzelt am heutigen Freitag die Sonne nicht so brutal: Es sind angenehme 20 Grad bei bedecktem Himmel, da kann man schon mal ein bisschen länger im Zelt liegen bleiben, ohne gleich einzugehen. Die Leidtragenden sind die dänischen Rocker I’LL BE DAMNED, die vor vergleichsweise lichten Reihen den Startschuss für den ROCKHARZ-Freitag geben müssen. Aber: Wer da ist, der hat Spaß mit dem modernen Hard Rock der Band. Und außerdem sind zwar wenige da, aber Sänger Stig Gamborg bekommt sie alle (!) animiert … einmal mehr ein Beweis dafür, dass die ROCKHARZ-Meute auch zu früher Stunde schon ein dankbares Publikum für Bands ist.
I’LL BE DAMNED lassen sich derweil nicht lange bitten und zocken locker-flockig Stücke à la „Democracy Is Gone“, „People Who Hate People“ oder „Real Monsters“ von der Bühne hinunter, und das bei drückendem und gut ausdifferenziertem Sound. Besonderes Schmankerl ist das Stageacting von Mr. Gamborg: Während der Rest der Band auf der Stelle post, rennt der sympathische Sänger vom einen zum anderen Ende, headbangt wie ein Besessener und bleibt dabei trotzdem gut bei Stimme, die übrigens eine beeindruckende Bandbreite vorweisen kann. Auch die Ansagen – meist in Englisch, teils in charmant angebrochenem Deutsch – können sich hören lassen. Kostprobe? „It is a little bit cold today – so we’re gonna play a song with some heat next.“ Was kommt? Genau: „Keep Warm, Burn The Rich“. Ein gelungener Einstieg in den Festivaltag.
MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN Jul 6th, 2018

Arrrrrr! MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN – unserrre Lieblingspirrratenband aus dem karrribischen Osnabrrrück spielt zum zweiten Mal in Folge auf dem ROCKHARRRZ! Werrr sich an den Auftrrrit aus dem letzten Jahrrr errrinnerrrt, derrr weiß, was Eskalation bedeutet! Also errrneut auf nach Torrrtuga mit der wohl spaßigsten Folkband der Rrrepublik. Das Publikum frrrisst den Parrrtypirrraten von derrr errrsten Sekunde an aus derrr Hand und singt lauthals Grrrog’n’rrroll-Gassenhauerrr derrr Marrrke „Achtung, Ferrrtig, Prrrost“ mit. Hierrr steht wirrrklich niemand still!
Ansonsten bekommt man all das, was man von MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN gewohnt ist: Buckteeth Bannock und sein legendärrres Pöbelsolo mit anschließendem Spacken auf die Backen hauen („Mit’n Schwerrrrt“ natürrrlich), die besten Ansagen derrr Welt („Rockharrrz, habt ihrrr Bock auf Volksmusik?“) gefolgt von eingängigen und worrrtwitzgeschwängerrrten Aggrrro-Shanties, wie beispielsweise dem Trrrinklied über den Alkoholverrrzicht „Nüchterrrn“. Derrr nicht ganz so heimliche Starrr des Abends ist jedoch Pegleg Peggy, welche die Band durrrch ihrrren Einsatz am Bass neuerrrdings mit orrrdentlich Bumms verrrsorrrgt. Zusammen mit ihrrren drrrei Brrrüderrrn brrringt sie den Harrrz zum Beben, Tanzen und Feierrrn. Das Ganze gipfelt im finalen Medley aus Irish-Folk-Klassikerrrn, dem einen oderrr anderrren musikalischen Schmankerrrl („Barrrbie Girrrl“ und „Final Countdown“ inklusive) und dem Überrrhit „Blau wie das Meerrr“. MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN kommen nach wie vorrr grrroßarrrtig an und es würrrde wohl niemanden wunderrrn, wenn diese Band ab soforrrt jedes Jahrrr im Line-Up steht.
BITTE BEACHTEN: TAGESKARTEN FÜR FREITAG UND SAMSTAG AUSVERKAUFT Jul 6th, 2018
Bitte beachtet, dass die Tageskarten für das ROCKHARZ 2018 für Freitag und Samstag komplett ausverkauft sind! Eine Anreise ohne gültiges Ticket ist nicht zu empfehlen.
POWERWOLF Jul 6th, 2018

Wenn das ROCKHARZ seine fünfundzwanzigste Auflage feiert, darf eine Band auf keinen Fall fehlen: Mit POWERWOLF geht eine der aktuell am heißesten gehandelten Bands an den Start. Und wie, denn wer die Wölfe kennt, weiß, dass zwischen ihnen und Ballenstedt eine besondere Beziehung besteht. Bereits zum vierten Mal beehrt die Band aus Saarbrücken das Festival und ist laut eigener Aussage mächtig stolz, den Headliner-Slot ausfüllen zu dürfen. Der Platz vor der Bühne steht rund eineinhalb Stunden vor Mitternacht dann auch gerammelt voll, als POWERWOLF zu „Europas größter heiligen Heavy-Metal-Messe“ laden. Beim Opener „Blessed And Possessed“ steigt die Party allerdings nicht nur vor der Rockstage, auf der POWERWOLF stehen, sondern auch vor der Darkstage, da der Platz vor einer Stage für die Besuchermassen schlicht und ergreifend nicht ausreicht.
Die Bühne ist mit Grabsteinen und Erhöhungen für Schlagzeug und Keyboard in ein stilvolles Gewand gehüllt, welches über den Auftritt hinweg mehrmals durch unterschiedliche Backdrops verändert wird. Den Rest für eine eindrucksvolle Show besorgen bei nahezu jedem zweiten Song abgefeuerte Pyro-Elemente. Neben der Choreographie der einzelnen Musiker ist selbstredend auch die Interaktion mit dem Publikum, angeleitet von Sänger Attila Dorn und Keyboarder Falk Maria Schlegel, wie gewohnt bis ins Letzte ausgefeilt: Nicht nur während der Songs, sonderrn auch dazwischen treiben die beiden das Publikum unerbittlich zu Höchstleistungen an. Als Belohnung für stimmkräftige Unterstützung gibt es mit „Demons Are A Girl’s Best Friend“ und „Fire & Forgive“ gleich zwei Kostproben des bevorstehenden Albums „The Sacrament Of Sin“. Diese reihen sich perfekt zwischen die mit eingängigen Hochkarätern gespickte Setlist ein („Resurrection By Erection“, „Werwolves Of Armenia“, „We Drink Your Blood“, „Sanctified With Dynamite“, …).
Zur Zugabe „Lupus Dei“ zieht das Quintett showtechnisch nochmals alle Register und entlässt die treue Gefolgschaft unter sternenklarem Himmel in die Nacht. POWERWOLF sind und bleiben ein Phänomen, wie auch der diesjährige Auftritt auf dem ROCKHARZ mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt.
SCHANDMAUL Jul 5th, 2018

Es darf getanzt werden, denn SCHANDMAUL spielen auf! Die Folk-Rock-Institution, die eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Harz gewesen ist, wird mit spürbarer Spannung erwartet, als es mit „Vor der Schlacht“ losgeht. Deutlich schneller wird es mit dem Klassiker „Hofnarr“, bei welchem das gesamte Publikum eindrucksvolle Textsicherheit beweist. Respekt! Zum Song „Bunt und nicht braun“ liefern SCHANDMAUL an diesem Festivaltag nicht das erste starke Statement gegen Hass, auch wenn es laut Sänger Thomas Lindner natürlich auf dem ROCKHARZ die falsche Zielgruppe anspricht. Nichtsdestotrotz singt das Publikum aus vollen Kehlen mit und unterstreicht so die positive Botschaft des Liedes.
Das weitere Programm sollte wohl jeden Fan zufriedenstellen. Vom Fanfavorite und dem ersten SCHANDMAUL-Song überhaupt, „Teufelsweib“, bis zur Partyhymne „Der Teufel…“ ist gefühlt alles dabei. Zur letzteren ist die Tanzeinlage des Publikums mitsamt Zombie-Slowmotion wohl das optische Highlight der Show. Apropos „Tanzen“: Während sich am Anfang die Tanzwilligkeit der Fans noch in Grenzen hält, gibt es spätestens zu „Walpurgisnacht“ kein Halten mehr. SCHANDMAUL haben es eben drauf.
Zum Schluss sammelt die Band noch einmal kräftig Sympathiepunkte. Wo andere Bands Minuten ins Land streichen lassen, bevor sie sich zu einer Zugabe bequemen, fragen SCHANDMAUL einfach, ob denn Interesse daran bestünde. Was für eine Frage! Thomas Lindner fällt dann auf, dass im Konzert bislang keine Schnulze gespielt wurde. Was für ein Unding, und so lädt die Band zum gemeinsamen finalen Singen und Dahinschmelzen ein. Bei „Dein Anblick“ ist Gänsehaut vorprogrammiert, egal wie oft man den Song schon live gehört hat. Hoffentlich zieht bis zum nächsten SCHANDMAUL-Gig auf dem ROCKHARZ nicht schon wieder so viel Zeit ins Land!
AMORPHIS Jul 5th, 2018

AMORPHIS eröffnen ihr Set mit „The Bee“, das der Opener ihres aktuellen Albums „Queen Of Time“ ist. Da die Scheibe und vor allem die Single mittlerweile schon rund zwei Monate draußen sind, ist der Song bekannt und kommt dementsprechend gut bei der Menge an. Spätestens ab dem zweiten Song hat Sänger Tomi Joutsen den letzten Zuschauer mit seiner unverkennbaren Stimme in seinen Bann gezogen. Doch auch er ist von der ROCKHARZ-Menge angetan und verkündet vor „Sacrifice“ mit Nachdruck: „It’s good to be back!“
Der AMORPHIS-Sänger legt für einen Finnen außergewöhnliche Rampensau-Qualitäten an den Tag. So schwingt er energiegeladen den Mikroständer und reckt diesen immer wieder gen Himmel. „Silver Bride“ stellt an vierter Stelle des Sets eines der Highlights dar. Mit seiner mitreißenden Melodie hat sich das Stück über die Jahre zu einem echten Klassiker entwickelt und hätte genauso gut der krönende Abschluss des Auftritts sein können. So geben AMORPHIS aber schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf den sich bald ankündigenden Retro-Teil des Sets, denn es kommen noch echte Evergreens auf uns zu.
Zuerst spendieren AMORPHIS aber noch einige Stücke vom letzten und vom aktuellen Album. „Bad Blood“ kommt dabei ebenso gut an wie „Wrong Direction“ und „Daughter Of Hate“. Dann geht es zurück in die Neunziger. Mit „Against Widows“ und „The Castaway“ wird es synthlastiger. Trotzdem schmiegen sich die Stücke geschmeidig in das Gesamtkonzept, was mal wieder die Zeitlosigkeit des Metals hervorhebt. Zum Abschluss hauen AMORPHIS dann aber noch zwei richtige Kracher raus. Mit „Death Of A King“ und dem umschlagbaren „House Of Sleep“ verabschiedet sich die Band schließlich vom ROCKHARZ-Publikum.
SODOM Jul 5th, 2018

EQUILIBRIUM sind durch, und gefühlt gehen danach nur wenige Leute zu den Zelten, den Bier- und/oder Fressständen. Warum auch, wenn direkt im Anschluss SODOM spielen? Die bieten gleich zu Anfang mal was Neues – sphärische Klänge starten den sodomitischen Reigen, bevor ein dicker Thrash-Groove in „The Conqueror“ und damit in die Vollen überleitet. Zu „Sodomy And Lust“ spendiert das ROCKHARZ der Band gleich erste Crowdsurfer. Bei SODOM sieht man zunächst etwas weniger Bewegung vor der Bühne als bei anderen Bands des heutigen Tages – aber der frühe Eindruck täuscht, denn spätestens mit „Blasphemer“ gibts einen ordentlich staubenden Circle Pit. Und immerhin frisst das Publikum dem Herrn Angelripper aus der Hand und ist auf Anfrage stets dabei – ob es jetzt um Jubel, Pommesgabeln oder Songansagen („Outbreak Of?“ – „EVIL!“) geht, die ROCKHARZ-Meute lässt sich nicht lang bitten.
Und so führen Tom und seine neuen/alten Mitstreiter Frank Blackfire (Leadgitarre), Husky (Schlagzeug) und Yorck Segatz (Rhythmusgitarre) durch einen Reigen an wenigen neueren Songs und vielen, vielen alten Klassikern – fast ein bisschen, als hätten wir 1990 und nicht 2018. „Seid ihr noch fit?“, fragt Tom. Aber hallo! Erst recht, wenn es so weitergeht: „Wir gehen zurück ins Jahr 1989. Ein Ereignis, das die Welt nie wieder vergessen wird – denn da kam ein Album raus.“ Na? Klar! „AGENT fucking ORANGE!“ Dazu ist der Circle Pit selbstverständlich noch ein bisschen wilder und staubiger. „Remember The Fallen“ und „Bombenhagel“ feiert die Meute am härtesten, bevor SODOM schließlich einen mit 50 Minuten zu kurzen Gig mit ihrer metallischen Version der deutschen Nationalhymne beenden – die das Publikum selbstverständlich lautstark mitsingt. Ein fetter Auftritt mit nur einem einzigen Wermutstropfen: Es fehlen zu viele Klassiker im Set. Argh!
EQUILIBRIUM Jul 5th, 2018

Kaum sind die ersten Töne des EQUILIBRIUM-Intros zu vernehmen, gehen die Hände des ROCKHARZ-Publikums euphorisch in die Höhe. Vor allem Sänger Robse erntet ausgiebigen Jubel, als er auf die Bühne kommt und mit der Band begleitet von Feuersäulen das Set einläutet. Gerade noch rechtzeitig scheinen die Musiker aus dem Weg zu springen, als die Flammen unvermittelt emporschießen. Doch EQUILIBRIUM wissen, was sie tun. Das gilt natürlich nicht nur für ihre Show, sondern vor allem auch für ihre Musik.
Nach dem Opener „Prey“ geht es mit „Heimat“ weiter, bei dem bereits flächendeckend gehüpft wird. Abkühlung naht in Form der Feuerwehr, die kurzerhand einen Schlauch auspackt und das aufgeheizte Publikum wässert. Eine Pause gibt es nicht, denn als Nächstes steht „Waldschrein“ auf dem Programm. Ausgelassenes Tanzen ist also vorprogrammiert. Robse treibt die Menge immer weiter an: „Ihr da vorne, wo’s so staubt,“ setzt er an. „Seid ihr bereit für eine Wall of Death?“ Sie sind es und bilden umgehend eine breite Gasse, deren beide Seiten zu den ersten Takten von „Verbrannte Erde“ mit voller Wucht aufeinanderprallen.
Die Begeisterung nach der Ansage von „Blut im Auge“ reicht EQUILIBRIUM wohl noch nicht aus, denn Robse bemerkt scherzhaft, dass die Zuschauer den Song wohl nicht zu kennen scheinen, und fügt hinzu: „Aber eure Eltern vielleicht.“ Natürlich geht es aber ab, wie es sich bei diesem Song gehört. Ein paar weitere Songs hat die Band noch auf Lager, doch die Zeit wird knapp. So wird das düster-epische „Apocalypse“ etwas unerwartet zum letzten Song des Sets, denn SODOM stehen schon in den Startlöchern.
PRIMAL FEAR Jul 5th, 2018

Es ist Donnerstagnachmittag, die Temperaturen in Ballenstedt werden langsam erträglicher. Der Altersspiegel auf und vor der Bühne steigt – es wird Zeit für die schwäbische Teutonenstahl-Institution PRIMAL FEAR, die im Harz längst nicht mehr unbekannt ist. Irgendwie zwingt sich beim muskelbepackten Sänger Ralf Scheepers immer ein optischer Vergleich mit Meister Proper auf. Aber egal, wie es um seine Reinigungsfähigkeiten bestellt sein mag, heute sind die Stimmbänder porentief rein und schrauben sich von Beginn an in schwindelerregende Höhen. Kein Wunder, dass sich der sympathische Süddeutsche nach seinem Ausstieg bei GAMMA RAY als Nachfolger für Rob Halford bei JUDAS PRIEST vorgestellt hat. Wie diese Geschichte ausgegangen ist, wissen wir ja, daher hat man mittlerweile mit PRIMAL FEAR eigene geschrieben und auch heute viele Mitsing-Granaten im Gepäck.
Auch wenn vor der Dark Stage anfangs noch nicht so viel los ist, ändert sich das im Laufe des Auftrittes schnell. Die Mitsingspiele von Scheepers kommen gut an, die Fans sind gut bei Stimme. Auf der Bühne ist man davon beeindruckt, so wird der Anfang von „Running In The Dust“ kurzerhand zu „I’m on my way to ROCKHARZ“ umgedichtet. Als das German Metal Command auf die Zielgerade einbiegt, sind wirklich alle dabei, und keiner zweifelt am Ende an der Aussage des größten Hits – Metal IS Forever!
LETZTE INSTANZ Jul 5th, 2018

25 Jahre ROCKHARZ – was liegt da näher, als eine Band einzuladen, die ebenfalls ein Jubiläum zu feiern hat? LETZTE INSTANZ gibt es mittlerweile auch schon 20 Jahre, und das gehört zelebriert! „Morgenland“ und „Maskenball“ bilden den Anfang eines Sets, das gut und gerne als Best-of durchgeht. Wer die neuen Songs der Band mag, der wird sich vor allem bei „Disco D’Amour“ wohlfühlen, samt spaßigem Mitmachspielchen: Das Wort „Bier“ reiht sich aber auch hervorragend in den Text des Liedes ein. Ihr wollt eher die Klassiker? LETZTE INSTANZ liefern sie, sodass das Publikum bei „Mein Todestag“ kaum mehr zu halten ist.
Doch auch die ernsten Töne sollen angesprochen werden. Die Band erntete laut Sänger Holly jüngst einen Shitstorm, weil sie sich politisch eindeutig positioniert haben. „Sich gegen Hass und für mehr Menschlichkeit einzusetzen, ist keine politische Einstellung!“ – für diese Aussage erntet LETZTE INSTANZ im Harz zurecht jede Menge Beifall! „Wir sind allein“ im Anschluss sorgt für die passende musikalische Untermalung mit eingebauter Gänsehautgarantie! Das war es jedoch noch lange nicht! Der Fanliebling „Rapunzel“ wird ebenso frenetisch bejubelt wie das eingebaute Cover von DIE ÄRZTE: „Rico? Warum hast du nichts gelernt?“ – Herrlich! Nach dem finalen „Komm!“ entlässt die LETZTE INSTANZ ein ordentlich durchgetanztes und höchst zufriedenes Publikum.
GOD DETHRONED Jul 5th, 2018

Quasi schon Exotenstatus auf dem ROCKHARZ genießen GOD DETHRONED. Dies liegt jedoch keineswegs an der Herkunft der Band, sondern vielmehr an ihrem musikalischen Stil. Inmitten von zahlreichen Truppen aus den Bereichen Heavy Metal, Power Metal und Mittelalter Rock ist Death Metal auf dem ROCKHARZ 2018 eher selten anzutreffen. Nichtsdestotrotz begrüßt das Publikum die Niederländer zu Beginn ihres Auftritts mit erwartungsvoll gereckten Hörnern. Nach kurzem Intro legen GOD DETHRONED mit „The World Ablaze“ los, dem Titeltrack des aktuellen Albums.
Allerdings sorgen Soundprobleme für einen ersten Stimmungsdämpfer, den die Niederländer aber durch engagiertes Stageacting locker wettmachen. Das sympathische Quartett ist ab der ersten Minute mehr als bemüht, einen überzeugenden Gig abzuliefern. Ob alt oder neu: Die Setlist bietet ohnehin nur livetaugliches Material. Mit „Villa Vampirira“ geht es auch in klanglicher Hinsicht voran, wobei über den gesamten Auftritt hinweg sicherlich noch Luft nach oben bleibt. Bei „Nihilsm“ fordert Frontmann Henri Sattler den ersten Slamming Pit, der auch prompt folgt. Anschließend erkunden GOD DETHRONED mit „No Man’s Land“, „Poison Fog“ und „Boiling Blood“ ihren weitreichenden Backkatalog, ehe „Sigma Enigma“, der eingängigste Song der Band, den Abschluss darstellt. Eine mehr als willkommene wie auch gelungene Abwechslung im Billing des diesjährigen ROCKHARZ‘.
TAGESKARTEN FÜR FREITAG UND SAMSTAG AUSVERKAUFT! Jul 5th, 2018
Wir sind sprachlos! Bereits jetzt sind die letzten Tagestickets für Freitag und Samstag ausverkauft – vielen Dank!
Genießt weiterhin das Jubiläum und die tollen Bands.
Bitte beachtet: Es gibt wirklich keine Tickets mehr, eine Anreise ohne gültiges Ticket ist nicht mehr möglich.
GRAILKNIGHTS Jul 5th, 2018

Zeit für Superhelden auf dem ROCKHARZ! Auf der Suche nach dem heiligen Gral kehren die GRAILKNIGHTS einmal mehr auf den Flugplatz in Ballenstedt zurück – und räumen ab! Mit viel Melodie, Eingängigkeit und einer satten Portion Energie ziehen die maskierten und kostümierten Muskelmänner von Beginn an das Festival-Publikum auf ihre Seite und starten mit der Menge gemeinsam in die Schlacht.
Damit die feiernde Meute nach den 45 Minuten ordentlich für den nächsten Kampf gegen das Böse gerüstet ist, gibts auch Grail-Aerobic – da geht nun wirklich nichts mehr schief. Kurz vor dem Ende erobern die GRAILKNIGHTS in einem finalen, epischen Kampf sogar den heiligen Gral vom bösen Dr. Skull zurück – das Tüpfelchen auf dem „i“ für alle, die zu unter anderem „Lazor Raptor 3D“, „Pumping Iron Power“ und einem Superhelden-Medley steilgehen. Letzteres eignet sich vor allem für Fans von Spiderman, den Teenage Mutant Ninja Turtles und SLAYER. Im Publikum entdeckt man kaum jemanden, der sich dieser heldenhaften Mischung entziehen kann.
DIABLO BLVD Jul 5th, 2018

Gegen das Heimspiel von SKÁLMÖLD haben es DIABLO BLVD etwas schwer: Vor der Bühne ist es deutlich lichter gefüllt, und ihr grooviger Poprock ist deutlich „cooler“, eher für Clubs geeignet als für die sonnige Freilichtbühne. Das wird auch durch die in blau gehaltene, stimmige Backline mit dem „DB“-Logo unterstrichen. Die ganz in schwarz gekleideten Belgier müssen sich folglich ihren Zuspruch erarbeiten. Sänger Alex Agnew gibt sich aber jede Mühe: Mit seinen Ansagen erreicht er schließlich die Menge und animiert sie zu Jubel und Mitklatschen.
Dabei zeigt sich, dass die Songs am Ende sogar richtig gut tanzbar sind: „This is a dancing song for the end of the world“, sagt der sonnenbebrillte Sänger beim vorletzten Song „Sing From The Gallows“ an. „I want you to dance – especially the ladies.“ Warum also nicht die Hüften dazu kreisen lassen? Und dann fügt er in einer Mischung aus Deutsch und Englisch hinzu: „Deutschland, vielen Dank für alles, Sie sind immer wie eine zweite Heimat für uns – and we’re very grateful for this!“ Sympathisch. Mit dem abschließenden Song samt grooviger Basslinie verabschieden sich die Belgier aus Antwerpen schließlich vom ROCKHARZ-Publikum und schließlich auch ganz von der Bühne, denn die Band macht nach den letzten Shows Schluss. Schade, aber danke für die Show!
SKÁLMÖLD Jul 5th, 2018

Erstaunlich früh dürfen oder müssen die Viking Metaller SKÁLMÖLD auf die Bühne – ihr Auftritt gerät aber zu einem Heimspiel. Bereits beim Intro gibt es erste Anfeuerungsrufe, und als die Musiker nacheinander auf die Bühne kommen, feuert jeder von ihnen die Menge an. Mit Erfolg: Die Stimmung ist bereits beim ersten Song „Gleipnir“ bestens. Die Isländer antworten darauf mit einer Mischung aus Bescheidenheit und natürlicher Freude. Man merkt den Jungs an, dass sie den Zuspruch nicht für selbstverständlich nehmen. Schon gar nicht, als das Publikum unvermittelt das isländische „Huh“ anstimmt. Frontmann Björgvin klopft sich dann mit der Faust auf die Brust, während Leadgitarrist Þráinn einfach nur grinsend den Daumen hebt.
Der Zuspruch ebbt auch nicht beim langsameren, dabei aber auch melodiösen und hymnischen „Narfi“ ab, das genügend Raum bietet, die Fäuste zu recken und Anfeuerungen anzustimmen. Als sich dann beim abschließenden „Kvaðning“ in der Menge in kurzer Abfolge ein Moshpit bildet, ein Crowdsurfer in Richtung Bühne schwebt und sich dann ganze Reihen auf den Boden setzen, um wie in einem Wikingerboot zu rudern, ist klar: Dieser Auftritt ist ein voller Erfolg. Nicht zuletzt, weil die sechs Musiker den Song zelebrieren: Da steht Drummer Jón Geir hinter seinem Schlagzeug auf und spielt im Stehen weiter, während die beiden Gitarristen Þráinn und Baldur ihren Double-Lead-Part anstimmen. Bleibt noch die Auflösung, warum SKÁLMÖLD bereits so früh auf der Bühne stehen: Die Band muss sofort zurück nach Island, klärt Frontmann Björgvin auf, weil Schlagzeuger Jón Geir heiratet. Da bleibt uns nur zu sagen: Alles Gute!
NOTHGARD Jul 5th, 2018

NOTHGARD machen ab kurz nach 13:00 Uhr die Dark Stage unsicher. Ihr Unheil verheißendes, dramatisches Intro gibt den letzten Nachzüglern von der Rock Stage mit einer schlagenden Turmuhr das Signal zum Herüberpilgern, und tatsächlich füllen sich die ersten Reihen zusehends auf. So kommt trotz der frühen Stunde eine ganz ordentliche Menge Leute zusammen, der es nun einzuheizen gilt.
Los geht es mit „Draining Vains“ vom aktuellen Album „The Sinner’s Sake“. Es wird in diesem Set noch einige Stücke von diesem Album geben, unter anderem den Titeltrack. Doch auch Fans der ersten Stunde werden nicht enttäuscht: Mit „Warhorns Of Midgard“ vom Debütalbum kramen NOTHGARD für die ROCKHARZ-Zuschauer nochmal einen echten Klassiker aus ihrer Folk-Metal-Vergangenheit aus.
Vor allem Fans von schnellen, mitreißenden Soli kommen bei NOTHGARD auf ihre Kosten, denn darauf legen die melodischen Epic Metaller sehr großen Wert. Kein Song geht ohne einen echten Kracher an den Saiten zu Ende. Gerne spielen die Deggendorfer auch treffsichere Doppel-Leads, die ihre Wirkung nicht verfehlen. So ist das NOTHGARD-Set viel zu schnell vorbei, aber der Tag ist ja auch noch jung.
CELLAR DARLING Jul 5th, 2018

Natürlich liegt eine gewisse Spannung in der Luft, die auch etwas mit ELUVEITIE zu tun hat. Weitere Vergleiche werden aber bewusst vermieden, denn CELLAR DARLING machen ihr eigenes Ding und legen auch viel Wert darauf, dass das gesehen wird. Wir sehen diese Einstellung indes als Spiegelbild auf der Bühne, auf der die Priorität mehr als deutlich ist: Musik. Zunächst nur in Anwesenheit der männlichen Bandbesetzung, Anna Murphy kommt kurz danach dazu, genau wie eine Gast-Violinistin, die später vorgestellt wird.
Das Publikum zeigt sich unter erneut brennender Sonne zunächst verhalten, erwidert die Begrüßung nach dem ersten Song aber pommesgemäß mit Fingergabeln. Oder so ähnlich, na, ihr wisst schon. Darauf kommt es aber gar nicht an, denn hier gibt es fast nur eine Marschrichtung, die Anna bei ihrer einzigen längeren Ansage unterstreicht: Vor „The Hermit“ verliert die Fronterin ein paar Worte über CELLAR DARLING („Geschichtenerzähler aus der Schweiz“), äußert ihre Dankbarkeit fürs zahlreiche Erscheinen zur frühen Stunde, sagt aber selbst, dass sie keine Frau der vielen Worte ist und lieber singt. Worte, die den Auftritt gut untermalen, denn der Fokus liegt wahrlich bei der Musik. Bei „Avalanche“ kann die Sängerin ihre stimmliche Qualität dann auch gut in verschiedenen Facetten darbieten. CELLAR DARLING sind eine Band, die keinen Hehl daraus macht, worum es ihr geht – bleibt zu hoffen, dass das nicht statisch, sondern erfrischend ehrlich und authentisch rüberkommt. So oder so mal wieder ein Kompliment ans Billing, das sich angenehm ausgewogen zeigt.
BLIND CHANNEL Jul 5th, 2018

Die Klänge des morgentlichen Soundchecks locken die ersten verschlafenen Gesichter auf das Infield vor der Dark Stage. Dann plötzlich verzerrte, zerstückelte Elektro-Klänge – das werden doch keine unbeabsichtigten Rückkopplungen sein? Aber nein, das ist nur das Intro von BLIND CHANNEL. Schon marschiert die erste Band an diesem Donnerstag auf die Bühne, die im Anschluss ein morgendliches, metallisch-poppiges Hallo-Wach in die noch etwas müde Meute schickt. Die Herren erscheinen komplett in weiß gekleidet – irgendjemand muss den Jungs vergessen haben zu sagen, dass auf Metal-Festivals schwarz getragen wird!
Aber hey, die Musik der Herren bläst dem Publikum auch so ausreichend den Schlaf aus den Augen, und dieses gibt sich allmählich der morgentlichen Aerobic zu den eingängigen Songs und drückenden Rhythmen hin, welche die Finnen in das Feld hinein ballern. Nicht zu verkopft, nicht zu hart, genau richtig für das morgendliche Wachwerden. Den poppigen Metal zelebrieren BLIND CHANNEL mit jeder Menge Charisma und so ganz ohne Berührungsängste, und die halbe Stunde ihres Sets vergeht fast im Fluge. Da spielt sogar die Frisur von Gitarrist Joonas Porko beherzt mit.
KREATOR Jul 5th, 2018

Nach einem musikalisch recht abwechslungsreichen Mittwoch wird zum Spätabend noch mal die Säge ausgepackt. Martialisch können KREATOR ja, da stimmen wir also direkt mit ein. Und wie! „Phantom Antichrist“ dient als Opener, und die Leute vor der Bühne nehmen die Einladung dankend an. Ein Blick nach links und rechts offenbart Verschiedenes: Euphorie, Neugierde, Spaß, Trunkenheit. Was die Menschen vereint, ist die Lust auf Mucke und Positivität. KREATOR sehen das trotz aller Instrumentenaggression genauso. Mille meint auch den obligatorischen Aufruf zur „totalen Zerstörung“ gar nicht böse und regt gleich zu Beginn des zweiten Songs Hey-Rufe an. Das alles vor einer imposanten Bühnendeko mit Animationen, die bildlich zu den Stücken passen, vor Videosequenzen, hinter Pyro, inmitten einer fulminanten Lichtshow und vor einem riesigen Dämon-Backdrop, der zu „Satan Is Real“ (ja, und er steht vermutlich in der ersten Reihe) erscheint.
KREATOR fahren massiv auf, ohne überheblich zu wirken – einfach eine starke Mischung aus Show und technischem Können. Da headbangt auch der rosa Pelikan auf dem Hut eines Feiernden. Egal, ob Mille und Co. rasanten Thrash („Enemy Of God“) oder stark im Heavy Metal verwurzelte Lieder wie „Hail To The Hordes“ präsentieren, das Publikum geht mit. Das feuert auch die Band an, und so deutet Mille schon vor dem dritten Song eine Wall of Death an, bittet nicht, sondern befiehlt zwischendrin immer wieder einen Circle Pit und reckt die Arme nach beinahe jeder Nummer triumphierend in die Luft. Zu Recht! KREATOR vollziehen ihren Gig mit dermaßen dicken Eiern, dass man sich fragt, wie sie noch gerade laufen können. Aber komplett sympathisch. Und weil Lametta Krieg ist, gibt es auch davon eine ordentliche Portion um die Ohren. Ist doch schön. So wie der Sound, der angenehm drückt, ohne Trommelfelle zu belasten; nur das Schlagzeug klackt etwas mechanisch.
In der Summe feiern KREATOR zum Jubiläum eine eindrucksvolle Metal-Party, da kann Mille die Zuschauer noch so oft „Hate“ rufen lassen – man spürt hier positive Energie, es hätte also auch „Flag Of Flowers“ heißen können. Scherz beiseite, es hat nur wenige Sekunden gedauert, bis das gut gefüllte Rund im Kosmos der deutschen Thrash-Veteranen gefangen war, und die Gefangenschaft endet frühestens mit dem letzten Ton. Dass zu „Phobia“ vielfach mitgesungen und bei „From Flood Into Fire“ kollektiv geklatscht wird, sind nur zwei weitere Beispiele. Emotional wird es kurz, als Mille „Fallen Brother“ unter anderem Lemmy und Vinnie Paul (und all den anderen Metal-Heroen, die zu früh von uns gegangen sind) widmet. So muss ein Headliner auftreten!
ROSS THE BOSS Jul 5th, 2018

Die Sonne brutzelt langsam etwas weniger brutal vom Himmel auf die feierwütige ROCKHARZ-Meute herab, und so lässt es sich mittlerweile auch ohne akute Sonnenstich-Gefahr entspannt vor der Bühne verharren. Schließlich soll hier gleich ROSS THE BOSS folgen, die Band des MANOWAR-Gründungsmitglieds Ross „The Boss“ Friedman. Und tatsächlich: Obwohl es bei den vorherigen Bands ja nun beileibe nicht leer war, für die mittlerweile auf drei eigenen Alben vertretenen Hymnen von ROSS THE BOSS füllt es sich vor der Rock Stage noch einmal merklich.
Der Sound der Band ist natürlich deutlich von MANOWAR beeinflusst, allerdings scheint der Stil der frühen Alben deutlicher durch, insgesamt ist alles etwas mehr auf klassischen Heavy Metal und weniger auf Trveness und Epik getrimmt. Generell verzichten ROSS THE BOSS auf das ganze Brimborium wie Harley Davidsons und ellenlange Hörspiel-Intermezzi, Mr. Friedmann und seine Mitstreiter in Sachen Heavy Metal beschränken sich in den Show-Belangen auf das Wesentliche: auf Musik und die jeweils passenden Posen. So ist es nur folgerichtig, dass es auch nach vier Songs erst eine Ansage gibt. Das stört im Publikum allerdings niemanden – der klassisch-geradlinige, reduzierte Metal der Amis spricht für sich, ohne dass man großartig dazwischenlabern muss.
Ansonsten passt bei diesem ROSS THE BOSS-Gig nahezu alles: Der Sound drückt ordentlich, die Gitarre brät, der Bass blubbert gut hörbar und übernimmt die Funktion einer Rhythmusgitarre gleich mit, lediglich die Bassdrum klackert ein wenig künstlich – aber auch das stört niemanden. METAL! Und so frisst das ROCKHARZ-Publikum der Band aus der Hand, sei es beim bejubelten „This Is Vengeance“, beim MANOWAR-Cover „Blood Of My Enemies“, dessen Refrain die Meute lautstark mitgrölt, oder bei „Fistful Of Hate“, zu dem sich etliche Arme in die Luft erheben. So, meine Damen und Herren, sieht True Metal aus – und so gut klingt er -, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert
BANNKREIS Jul 4th, 2018

Nach WINTERSTORM geht es zwar ruhiger, aber nicht minder episch weiter. BANNKREIS, die auf dem ROCKHARZ erst ihren vierten Live-Gig überhaupt absolvieren, passen daher ideal in das bunt gemischte Line-Up des ersten Festivaltages. Die Band um ERIC FISH von SUBWAY TO SALLY und JOHANNA KRINS von DELVA beginnt mit dem Song „Bannkreis“ passend zum Bandnamen. Während die ersten Töne vom Publikum noch kritisch beäugt werden, baut sich über die nächsten Nummern hinweg eine immer ausgelassenere Stimmung auf. Dabei überzeugen BANNKREIS durch ein Wechselspiel aus folkigen Tanzpassagen und Gänsehautmomenten. Auf den Höhepunkt bringt dies der Song „Rabenflug“, der eindrucksvoll beweist, warum der Begriff „Epic Folk Rock“ als Stilbeschreibung für die Band wunderbar passt.
BANNKREIS sind sichtlich spielfreudig und überzeugen nicht nur mit Songs von ihrem Debüt „Sakrileg“, sondern haben auch die eine oder andere Überraschung im Gepäck: Nachdem sie an Schlagzeug, Drehleier und Bass ein imposantes Zwischenspiel darbieten, staunt das Publikum nicht schlecht, als in abgewandelten Versionen „Das Lied vom Henkersbaum“ aus dem „Die Tribute von Panem – Mockingjay“-Soundtrack und das EURYTHMICS-Cover „Sweet Dreams (Are Made Of This)“ erklingen. Der tosende Beifall im Anschluss spricht Bände. Nach knapp 40 Minuten voller romantischer Lautentöne und treibendem Flötenspiel verlangen die Fans lautstark nach einer Zugabe, und die sollen sie auch bekommen! Wer hier allerdings die Single „Lebewohl“ erwartet, wird leider enttäuscht. Stattdessen gibt es den „Fährmann“, der das Publikum jedoch mindestens genauso packt. Auch wenn es BANNKREIS noch nicht lange gibt – wie man ein Publikum unterhält, wissen sie!
WINTERSTORM Jul 4th, 2018

Einen WINTERSTORM hätten sich an diesem brennend heißen Tag wahrscheinlich viele gewünscht. Bekommen haben sie die gleichnamige Band, die die Menge aber nicht weniger enthusiastisch empfängt. Vor zwei Jahren haben WINTERSTORM das letzte Mal auf dem ROCKHARZ OPEN AIR gespielt. Dass sie richtig Bock haben und sich freuen, wieder da zu sein, sieht man ihnen auf Anhieb an. Sänger Alexander Schirmer fegt geradezu über die Bühne, hüpft dabei auch gerne mal über die Monitore und motiviert die Zuschauer, die an diesem Tag schon ordentlich gebrutzelt haben, nochmal dazu, ihre Energiereserven zu mobilisieren.
Mit ihrem folkigen und äußerst melodischen Power Metal bieten WINTERSTORM reichlich Abwechslung und kredenzen dem ROCKHARZ-Publikum neben typischen Metalhymnen auch gerne mal einen Humppa-Kracher, für den sich auch die Humppa-Könige KORPIKLAANI nicht schämen müssten. Mitunter wird es dann noch elektronisch, oder eben auch hart. Eines haben die Stücke aber gemeinsam: Sie sind allesamt eingängig und kommen bei der Menge auf Anhieb gut an. So sind die Hände stets erhoben, Schunkeleinlagen bringen Nachbarn näher zusammen und zaubern Lächeln auf gerötete Gesichter.
Mit „Dragonriders“ hauen WINTERSTORM dann zum Schluss noch mal einen Song raus, der mit seinem schnellen und energiegeladenen Intro, einem tighten Solo und einem allgemein hymnischen Flair all die Stärken der Band unter einen Hut bringt. Mittlerweile hat es sich auch etwas abgekühlt, der WINTERSTORM hat seine Wirkung also nicht verfehlt.
DRONE Jul 4th, 2018

Nach einem wenig jugendfreien Soundcheck sollte allen klar sein, dass es jetzt das erste Mal beim ROCKHARZ die volle Breitseite geben wird. Die Niedersachsen DRONE sind fast schon eine Institution auf dem Ballenstedter Flugplatz. Das liegt sicher nicht zuletzt daran, dass Sänger und Rampensau Mutz bereits seit Jahren hinter den Kulissen für das Festival tätig ist. Ein entsprechend inniges Verhältnis zum Publikum ist auch schnell aufgebaut, indem der Gig nach einem kurzen und stilsicheren Intro, wie üblich, mit der Ankündigung, nun den Beischlaf zu vollziehen, eröffnet wird. Das Ganze war aber komplett gelogen, stattdessen gibt es Groove Metal mit Thrash-Fundament auf die Ohren. Statt einer wilden Mixtur entsteht daraus aber ein überaus eigenständiger Stil. Auch wenn als erster Song „Welcome to the Pit“ gespielt wird, lassen sich die Anwesenden allerdings noch eine Weile bitten. Es wird eher gebangt statt gemosht.
Nach einer Weile brechen dann aber doch alle Dämme, und ein beachtlicher Circle Pit tut sich auf. Auch die Band ist sichtlich beeindruckt, die Jungs haben einfach Bock und freuen sich, dass es beim ROCKHARZ-Publikum genauso aussieht. Staubschwaden ziehen über das Infield, als die wilde Meute alles mal ordentlich auf links zieht, mittlerweile segeln auch die ersten Crowdsurfer in Richtung Bühne. Als Mutz ein abschließendes Bild mit den Fans machen muss, kommt er nicht umhin, auf die aktuelle Diskussion über die EU-Datenschutzverordnung hinzuweisen: „Wer nicht mit aufs Bild will, muss seinen Kopf ganz tief im Arsch des Vordermannes verstecken.“ Damit verabschieden sich DRONE sympathisch von der Rock Stage.
MONUMENT Jul 4th, 2018

Pünktlich um 16:30 bei brennender Sonne betreten MONUMENT aus East London die Rock Stage um dem ROCKHARZ-Publikum endlich die erste Dosis Livemusik um die Ohren zu hauen. Auch wenn viele Bands ungern mit großen Namen verglichen werden, lässt es sich in diesem Fall einfach nicht vermeiden, den Namen IRON MAIDEN in den Ring zu werfen. Die Stimme von MONUMENT-Fronter Peter Ellis hat wirklich frappierende Ähnlichkeit mit der Air Raid Siren, die Bassläufe galoppieren in bester Steve-Harris-Manier, und selbst die typischen Twin Leads der eisernen Jungfrauen fehlen nicht. Da verwundert es auch wenig, dass das aktuelle Album des Britenfünfers in Deutschland sogar Charterfolge verbuchen konnte.
Die, vermutlich auch wegen der heftigen Nachmittagshitze, anfangs noch recht überschaubare Menge vor der Bühne vergrößert sich entsprechend rasch, als die Leute mitbekommen, dass hier lupenreiner NWoBHM gezockt wird. Matten kreisen, Fäuste werden in die Luft gestreckt, und auch die Animierungsversuche von Sänger Ellis werden vom Publikum dankbar aufgenommen – und das auch noch bei bester Soundqualität. Spätestens nach einer kurzen Ansage auf Deutsch von Gitarrist Dan Baune fressen alle der Band ohnehin aus der Hand, und auch ein kurzer Instrumentaleinschub wird entsprechend abgefeiert. Nach kurzweiligen 45 Minuten blickt man überall in zufriedene Gesichter. MONUMENT waren definitiv ein würdiger Opener für das 25-jährige ROCKHARZ.
WIE SIEHT’S AUS? SO SIEHT’S AUS: GELÄNDEPLÄNE ROCKHARZ 2018 Jul 2nd, 2018
Damit Ihr bei uns auch alles findet, gibt’s hier nochmal die Geländepläne (einmal Detailplan Infield und einmal Übersichtsplan inkl. Campground). Bitte achtet besonders darauf, daß die Zufahrt zu den reservierten Flächen, den Wohnmobilstellplätzen mit Strom und für Tagesgäste nun über die neue Einfahrt über die Asphaltlandebahn führt.
Hier liegt der Infield-Plan und hier der Gesamtplan. Die Pläne sind aber auch im wie immer kostenlosen Programmheft abgedruckt.