Wacken Open Air 2015 – Der Nachbericht

North Rock Music Special Show am 14.08.2015 im Offenen Kanal Lübeck auf 98,8 UKW

Wacken Open Air 2015 –

Die Schlammschlacht des Jahres

 

Wacken 2015, was für eine Schlammschlacht! Als wir am Mittwochvormittag von Lübeck losfuhren, hatten wir noch die Hoffnung, dass die Wettervorhersage sich irrte. Leider sollte sich bereits auf dem Weg nach Wacken zerschlagen, denn bereits während der Fahrt schrieben die Kollegen von Festivals SH das es extrem nass war und auch die Einfahrt auf unseren Cap Groud abenteuerlich werden könnte. Kurz vor Wacken fing es denn auch an zu regnen, aber zum Glück nicht weiter schlimm. Wir sind ja schon so einiges gewohnt und haben unsere Regensachen im Gepäck. Am Check In sag es noch recht gut aus, aber auf dem Camp Ground ankommen, zeigt sich das Ausmaß der sturzbachartigen Regenfälle der letzten Tage. Es war an der Einfahrt wirklich sehr nass, zum Glück brauchten wir aber noch keine Hilfe um zu unseren Kollegen anzukommen. Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann auch direkt weiter und wir bauten unser Camp auf. Kaum das unser Zeit stand, fing es an zu schütten. Wenn auch nur kurz, aber es reichte um sich einen nassen Rücken zu holen. Noch während wir unser Camp aufbauten flatterten die News der Veranstalter ein. Die Campgrounds sind teilweise unbefahrbar. Traktoren schleppen hoffnungslos festgefahrene Autos durch die Moorlandschaft und LKW versuchen mit Sägespänen, die Hauptwege trocken zu legen. Na, da kann ja heiter werden …

Zumindest scheint am Mittag die Sonne und wir schöpfen ein wenig Hoffnung, dass wir am Abend auf das Gelände können, um NEW MODEL ARMY und EUROPE zu sehen. Am späten Nachmittag kamen dann auch endlich unsere Freunde aus Hamburg an, und schnell machten wir uns an die Arbeit deren Zelt auch noch im trockenen aufbauen zu können. Viele Hände machen rasches Ende. Zwischendurch regnete es immer mal wieder, und auch der Wind war teilweise recht stark.

Doch Petrus hat keine Gnade und öffnet am späten Nachmittag alle Himmelstore. Die Veranstalter ließen niemanden mehr auf das Gelände fahren, und viele Besucher mussten mit dem Bus von Itzehoe nach Wacken fahren. Was war ich froh das uns dies erspart blieb und wir schon am Grill saßen. Obwohl es extrem nass war, ließen wir uns den Spaß nicht nehmen.

Es regnet geschlagene 20 Stunden durch. Zelte und Pavillons brechen unter heftigen Sturmböen zusammen. Auch unser Pavillon hatte schwer gegen den Wind zu kämpfen. Oftmals hob dieser nur nicht ab, weil wir uns an ihn hängten.

Schweren Herzens entscheiden wir uns gegen den Ausflug zum Bullhead Zelt und kriechen relativ früh in unser vermeintlich sicheres Zelt. Doch mitten in der Nacht müssen wir ins Auto umziehen, weil der Wind dermaßen auf die Zeltwand drückt und somit an die Luftmatratze. Durch diesen Kontakt und dem Regen bildet sich nun doch ein kleiner Bach in der Schlafkabine. Zum Glück haben wir keine weiteren Sachen im Zelt. Das Auto ist schön Warm und trocken und ich muss ehrlich gestehen, dass ich dank der Hilfe von Jägermeister & Co noch nie so gut im Auto (im Sitzen) geschlafen habe.

Auch am nächsten Morgen ist keine Besserung in Sicht. Noch während der Nacht treffen Infos über Mail und App ein. Wir erfahren, dass die Organisatoren keine PKW´s mehr aufs Gelände lassen und dass viele Fans nur noch mit Shuttlebussen anreisen können. Insofern hatten wir noch Glück im Unglück. Am Mittag endlich Besserung. Von Sonne kann zwar keine Rede sein, aber zumindest hört es endlich, ENDLICH! auf zu regnen. Zum Glück, auch für einige Kollegen, auf dem Camp Grund. Diese hatten etwas weiter am Eingang gecampt und vielen von denen steht die pure Angst noch ins Gesicht geschrieben. Das Wasser dort steht fast Knie tief auf dem Acker, und daher befürchten diese das Schlimmste beim Blick ins Zelt. Alles nass, zum Glück aber kein Equipment im Zelt, und dank einige wirklich netter Wackinger konnte alles aus dem Zelt gewaschen und getrocknet werden.

Nicht nur unseren Kollegen wurde so geholfen, sondern vielen Besuchen, die während der Anreise und Nacht Hilfe angeboten wurde. Überall standen Menschen die zu einer heißen Dusche, einer Ecke in der trockenen Garage oder Scheune , heißen Kaffee / Tee und überhaupt einer trockenen Sache anboten. Der Dank geht daher auch an alle Bewohner von Wacken. Danke Danke Danke Ihr seid so super genial.

Mit Gummistiefeln und Regenjacken bewaffnet machen wir uns am späten Mittag / frühen Nachmittag auf den beschwerlichen Weg zum Infield. Die Wege auf den Campgrounds stehen völlig unter Wasser und der klebrige Matsch droht bei jedem Schritt, das Schuhwerk zu verschlingen und nie wieder frei zu geben. Der Shuttle Bus vom Camp Grund zum Pressezelt fuhr nur noch ins Dorf, von dort aus hieß es komplett über das Festivalgelände zum Pressezelt. Naja es nützt nichts. Ab in den Bus und ab in den Schlamm. In den sozialen Netzwerken werden Fotos meist mit den Verhältnissen von 2005 verglichen, aber ganz im Ernst: 2005 war maximal die kleine Schwester, so mini Schwester, Schwester in Zellstadium von 2015. Anfänglich hatten wir noch Glück, und die Gummistiefel wurden wieder einmal hoch gelobt. Stellenweise war es aber auch mit Gummistiefel echt schwer weiter zu kommen, und spätestens bei einer kleinen Steigung stand mein Entschluss fest. Ich kaufe mir eine Anglerhose. Hätte ich Ulli nicht dabei gehabt, wäre ich oftmals unter gegangen, und zwar buchstäblich.

Nach fast einer Stunde haben wir es geschafft wir waren im Pressezelt angekommen. Auch hier war es matschig. Warum sollte es den Pressevertretern auch besser gehen als den Besuchern ? Nur so bekommt man auch ein Gefühl für Wacken.

Die Freude war groß als wir unsere Freunde von der WOA Crew Tini, Björn, Sabine, Katrin & Co wieder sehen konnten. Leider war diese Freude nicht von langer Dauer, denn knapp 5 Minuten später klingelte unser Handy. Unser Sohnemann wollte nicht mehr bei seiner Babysitterin bleiben und wollte zu Mama und Papa. Da das Kind immer vor geht, war es jetzt leider schon wieder soweit. Wir mussten uns verabschieden und eilten somit zu Fuß zum Camp Ground. Leider waren die Kollegen von Festivals SH schon auf den Weg zum Festival Gelände. Jetzt konnten wir uns nur via Whats App verabschieden. Als wenn es so sein sollte, mussten wir nicht viel packen, und um fast 21 Uhr waren wir schon unterwegs nach Hause. Zum Glück gab es auch bei uns einen netten Trecker Fahrer, denn ohne diesen wären wir nicht vom Platz gekommen.

Auf dem Weg nach Hause rollten dann aber doch Tränen. Seit 2005 fahren wir zum Wacken Open Air. Seit 2008 ist auch der Ulli dabei, und das ist jetzt das erste Wacken Open Air, welches wir bereits am Eröffnungstag verlassen müssen.

Da wir leider nicht mehr auf dem Gelände sind, und knapp 150km zwischen Lübeck und Wacken liegen, sind wir wieder sehr glücklich über unsere Kollegen von Festivals SH, die uns laufend alles schrieben und uns so auf dem Laufenden halten konnten.

Unser Bericht jedoch endet hier. Schließlich kann man nur berichten was man selbst erlebt hat. Wer trotzdem, etwas vom WOA erfahren möchte, der sollte unsere Special Show einschalten.  Dort können wir dank vieler Kollegen aber das ein oder andere senden. Auch die Bilder die in den kommenden Tagen hier erscheinen werden. Haben wir den netten Kollegen zu verdanken die uns während unserer Abwesenheit so toll unterstützen. Vielen Dank an dieser Stelle an Denise, Ulli, Anja, Lissi, Miri, Pascal, Patrick, Jan & Co. Ihr seid sooo toll

Wir verabschieden uns jedoch hier schon mal von den Lesern und hoffen auf ein komplettes Wacken Open Air 2016.

Cheers Eure Meike und der Ulli

 

 

 


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